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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 2. Teilband = Baden-Württemberg, 4): Reutlingen, Ulm, Esslingen, Giengen, Biberach, Ravensburg, Wimpfen, Leutkirch, Bopfingen, Aalen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0419
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28. Täufermandat 1544

28. Täufermandata
30. März 1544

Es ist ains ersamen rats diser statt Esslingen ernst-
liche meynung, das kainer diser statt underthon und
verwandter, inner- und ausserhalb der statt won-
hafft, kainen widertäuffer oder derselbigen wider-
theufferischen secten anhengig und verwandt, be-
hausen, beherbergen, oder in ainichen underschlauff
und furschub geben oder beweisen soll bey straff iiii
pfund heller, von ainem jeden uberfarenden unnach-
leßlich zunemen. Und ist den verordenten statt-
knechten befelch gegeben worden, hierauf ain vleis-
sig aufmercken zuhaben und die jhenigen, so hierin-
nen straffpar betretten, ainem ersamen rath anzu-
pringen. Darnach wiß sich meniglich zurichten und
vor schaden zuhieten. |
Nachdem die fursichtigen, ersamen, weysen hern,
burgermaister und rath, alhie zu Eßlingen befinden,
das ettliche ire burger, underthonen und einwoner
dem widertauff anhengig und davon nit abgewisen,
damit dan niemant mege gedencken oder sich be-

a Textvorlage (Handschrift): StaatsA Ludwigsburg B 169
Bü 63b.

helffen, das sie unverhört von irer ersamen weißhait
nit geduldet oder verwisen werden und also nie-
mants sich ainicher entschuldigung möge behelffen,
so thut hiemit ir ersam weißhait alle die jhenigen, so
dem widertauff anhengig und davon nit abgestan-
den, erfordern und wollen, das sie morgen, montags,
zu fruer tagzeit vor irer ersamen weißhait und in
gewonlicher rathstuben erscheinen, alda sie dan
nach notturfft gehört und durch ire christenliche
predicanten, von solichem irthumb abzusteen, un-
derricht empfahen werden, damit die jhenigen, so
sich geirret, mit gotlicher und hailiger schrifft un-
derwiesen und, von solichem irthumb abzusteen,
zum getrewlichsten ermanet und nachfolgents gegen
den verstockten und die nit gewiesen der gepure
nach mit ernstlichem und dapfferm einsehen mege
gehandelt und furgangen werden.
[Rückvermerk:] Verkonndt sonntags Judica anno
[MD]xliiii

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