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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 2. Teilband = Baden-Württemberg, 4): Reutlingen, Ulm, Esslingen, Giengen, Biberach, Ravensburg, Wimpfen, Leutkirch, Bopfingen, Aalen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0591
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2. Vertrag zur Besoldung der evangelischen Geistlichen 1576

cZum anndern solle auch inn gemeltem vertrag
einverleibt werden, das der pfarrherr zu Awlen dem
juncker zu Kochenburg13 vermög Salbuechs14 die
funfftzehen hundert kraut setzling jerlichs raichen
und geben soll.
Welche nach gemelte puncten seien durch die ell-
wangischen abgeordneten ohne allermennigclichs
vorwissen hinzu geschriben worden, etc.
Jacob Schropp, abbt zu Kunigsprunn15
Daniel von Anweil, oberpfleger zu Haidenhaim
Friderich Schuz
Boppele vom Stain
M[agister] Razerma
Johann Prew, statschreiber zu Awlen, fur sich und
seine mitgesannten, dieweil sie schreiben nicht ge-
lernt.
Alls nun obgemelte tagsazung sein |166v | endt-
schafft erraichen wolte, ward von den ellwangischen

c-c B: Dabeneben aber jedweder parthey frey und bevor-
stehen, diesen vertrag nach ausgang der bestimten neun
jahr und ein jahr zuvor abzuschreiben [= aufzukündigen]
oder sich aber im mittelst uf ein ewigs und beständigs zu
vergleichen, und dieweil sie, die partheyen, solches güt-
lichen entschieds unter unserem secret brieflichen schein
begehrt, haben wir dieser vertrags briefe zween gleich
lautend vertigen und jeden theill einen zustellen lassen,
doch uns und unseren erben in allweeg ohne schaden.

abgeordneten an unns, den awlemischen gesannten,
ir begern, es were etliche hailthumb in der pfarrkur-
chen [zu] Awlen, man wölte inen dasselbig (wie sie
dan auch zuvor aller kurchen ornata und monstran-
zen, deß inen kurz abgesprochen) mithailen, damit
dasselbig hailthumb nicht geunehrt, verehrt wurde,
dan es were von etlichen hailigen ire bayn in sol-
chem vermacht. Ob aber solche von ochssen oder
anndern bayn sein möchtenn, ist zu disputieren, des
doch inen noch furohin gellt und gut ertragen möch-
te. Jedoch haben wir uns, obernannte verordneten,
uff unnsere herrn unnd obern desselbigen zuraichen
nichzit abgeschlagen, welches hernachmals auch
dem pfarrherrn zu Underkochen zugestellt worden.
Der allmechtig Gott behuet die von Awlen und
menigclichen vor sollcher abgötterei und irthumb,
des doch noch von dem probst unnd seinem an-
hanng fur groß gellt und gut geachtet wurdet, wel-
ches alles nicht uber ains guldins werdt istc.

Geschehen zu Stutgartten, den achtzehenden Decem-
bris, alß mann von Christi geburth gezält tausend fünf-
hundert siebenzig und sechs jahr.

13 Der ellwangische Vogt auf der Kochenburg.
14 Einkünfteverzeichnis.
15 Jakob Schropp (Schrob), (1528-1594) war zwischen 1557
und 1577 Abt Klosters Königsbronn, danach Abt des
Klosters Denkendorf.

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