Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0176
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Worms

U.: Warumb verheißt der Herr langes leben?
K.: So begeren wir von natur langs unnd frid-
lichs leben als ein köstlich ding, wie es dann nach
der gemeinen ordnung Gottes ist.
U.: Ja, dem nechsten zu dienen, dann darzu hat
uns Gott gemeinglich geschaffen.
U.: Warumb begert dann Paulus auffgelößt zu wer-
den und bei Christo zu sein?169
K.: Da hatt er seinen lauff volnbracht, war in
gutem alter, hatt dem Herren lang gedienet auff er-
den. |Gviir|
i. Gott nimpt auch die fromen etwan bald dahin, da-
mit ire sinn nit auch verkeret oder sie nit mit dem
unglück, das die gottlosen verdienet, behafftet wer-
den.
ii. Summa: Du solt deine Eltern zuvor und alle deine
fürgesetzten in der warheit und hertzlich als den
höchsten schatz auff erden hoch achten, sie nit ubel
anfaren, pochen170 oder poltern, sonder sie recht las-
sen haben und schweigen, ob sie im gleich zuvil
thun, wanns nur nit wider das wort Got- [...]s gute
beweisen [...]-|Gviiv|
[Das sechste Gebot.]
[...] Verstehstu diß gebott?
K.: Das ich wider meinen nechsten nimmer zür-
ne oder im leids zu thun gedencke.t
U.: Warumb legestu das also auß?
K.: Ich thus nicht, sonder vor mir hats Christus,
Matth. v. cap., also erkleret.171
Un.: Der Herr sagt doch [...] |Gviiir|
[...] u[ne]chstenv als mich selbs liebe, keinen [un]wil-
s Text zerstört.
t-t Aus Bucer, Katechismus 1537, S. 217.
u-u Aus Bucer, Katechismus 1537, S. 217.
v Text zerstört.
w-w Aus Bucer, Katechismus 1537, S. 217.
x Text zerstört.
y Text zerstört.
z |Hiir| - |Hiiiv| fehlt.

len noch rachgirigkeit gegen [ihn] habe, man thu
mir, was man [...].u
[...] dises Gebotts seind sanfftmü[tigkeit], [...]keit
gegen jedermann im hertzen, [...]rcken, gedult,
gütigkeit und das [...] schla[...] seye leutselig gutes
ge- [...] |Gviiiv|
[Das siebte Gebot.]
Un.: wWas soltu hierauß nemen?
K.: Ich sol alle unzucht und sch[ande]x mit hert-
zen in aller lieb unnd fo[rcht] Gottes vermeiden und
meinen n[ech]sten dafür verhüten,w als [den ich] lie-
ben soll wie mich selbs.
U.: [Das] thu im unnd tödte inn dir d[as ge]lüst des
fleischs. Warum [...] |Hir|
[...]ten und vor allen dingen böse gese[ll]schafft flie-
hen und unzüchtiges gesprech.
i. Für die anfechtung der unkeuscheit nimm für dich
das gantz keusch, rein leben unsers Herrn Jesu
Christi, sein marter, angst unnd not, umb deinen
willen am Creutz gelitten, bedencks in warem glau-
ben, so werden dich die bösen [...] |Hiv|
[...] ausser seinem leibe. Wer aber huret, der sündi-
get an seinem eigen leib. Oder wisset ir nit, das ewer
leib ein tempel des heiligen Geists ist,172 der in euch
ist, welchen ir habt von Gott unnd seit nit ewer
selbs? Dann ir seind theur erkaufft, darumb so prei-
set Gott an ewrem leibe unnd inn ewrem geist, wel-
che seind Gottes.173 Lise auch, was Matthei v. ste-
het.174 Item am xii. Die menschen müssen [rechen-
schafft] nit allein vom werck, sonder auch [...]y wor-
ten,175 wie auch [...]z |Hiiiir|
169 Phil 1,23.
170 Schlagen.
171 Mt 5,22-26.
172 1Kor 6,19.
173 1Kor 6,20.
174 Mt 5,48?
175 Mt 12,36.

156
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften