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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0223
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4. Agendbüchlein 1560

lebens, auff das ewr gebett nicht verhindert werde,
Ephes. 5.204 Coloss. 3.205 1. Pet. 3.206
Was erfordert sie denn von den Eheweibern?
Sie spricht also: Ihr Weiber, seidt unterthan
ewren Männern, als dem Herrn, wie sichs gebürt,
Denn der Mann ist des Weibes haubt, gleich wie
auch Christus das haubt ist seiner Gemein, Ephes.
5.207 Coloss. 3.208 Item, Die Weiber sollen ihren
Männern unterthan sein, Auff das auch die, so nicht
glauben an das wort, durch der Weiber wandel ohne
wort gewonnen werden, wenn sie ansehen ewren
keuschen wandel inn der forcht, Welcher geschmuck
soll nicht außwendig sein, mit harflechten und gold
umbhengen oder kleider anlegen, sondern der ver-
borgen mensch des hertzen unverruckt, mit sanff-
tem und stillem Geist, das ist köstlich vor Gott,
Dann also haben sich auchj vor zeiten die heiligen
weiber geschmuckt, die ir hoffnung auff Gott satz-
ten und ihren Männern unterthan waren, wie die
Sara Abraham gehorsamb war und hieß ihn Herr,
Welcher töchter ihr worden seidt, so ihr wolthut und
euch nicht förchtet für einigem schrecken, 1. Pet.
3.209 |LXXXIXv |
Was erfordert die Schrifft von den Eltern?
Also ermahnet Gott die Eltern selbs: Die wort,
die ich dir gebeut, soltu zu hertzen nehmen und solt
sie deinen Kindern scherpfen und davon reden,
wann du inn deinem hause sitzest oder auff dem
wege gehest, wann du dich niderlegest oder auffste-
hest, Deut. 6.210 Item, der weise König Salomon inn
seinen Sprüchen spricht also zu den Eltern: Laß
nicht ab, das kind zu züchtigen, denn wo du es mit
der Ruten hawest, so darff mans nicht tödten, Du
hawest es mit der Ruten, Aber du errettest seine
Seele auß der Hellen. Wer seiner Ruten schonet, der

j Fehlt 1582.
k-k Fehlt 1582.

204 Eph 5,25-31.
205 Kol 3,19.
206 1Petr 3,7.
207 Eph 5,22-24.
208 Kol 3,18.
209 1Petr 3,1-6.

hasset seinen Son. Wer in aber lieb hat, der züchti-
get ihn baldt, Proverb. 13. 19. 23. 29.211 Deßgleichen
vermahnet sie auch Jhesus Syrach: Hastu Kinder,
so zeuch sie, Beuge ihren hals von jugent auff und
laß ihn ihren willen nicht inn der Jugendt und ent-
schuldige ihre torheit nicht, Syrach k3212 undk
30213. Und Sanct Paulus spricht: Ir Vätter, erbittert
ewre Kinder nicht, auff das sie nicht scheuch wer-
den, Sondern ziehet sie auff inn der zucht und ver-
mahnung zu dem Herren, Ephes. 6.214 Coloss.
3.215
Was erfordert sie denn von den Kindern?
Der Heilig Apostel spricht also: |XCr| Ihr Kin-
der, seidt gehorsamb ewren Eltern inn dem Herrn,
denn das ist billig, Ehre Vatter und Mutter, das ist
das erste Gebott, das verheissung hat, auff das dirs
wolgehe und lang lebest auff Erden, Ephes. 6.216
Coloss. 3.217
Deßgleichen lieset man auch im Buch Jhesus Sy-
rach: Der Herr will den Vatter von den Kindern ge-
ehret haben, und was ein Mutter die Kinder heisset,
will er gehalten haben, Wer seinen Vatter ehret, des
Sünde wirdt Gott nicht straffen, Und wer seine
Mutter ehret, der samlet einen guten schatz. Wer
seinen Vatter ehret, der wirdt auch freud an seinen
Kindern haben, und wenn er bettet, so wirdt er er-
höret. Wer seinen Vatter ehret, der wirdt desto len-
ger leben, und wer umb des Herrn willen gehorsamb
ist, an dem hat die Mutter einen trost. Wer den
Herrn förchtet, der ehret auch den Vatter und die-
net seinen Eltern und helt sie für seine Herren. Ehre
Vatter und Mutter mit that, mit worten und mit
gedult, auff das ihr Segen uber dich komme, Denn
des Vatters Segen bawet den Kindern Heuser, Aber
der Mutter Fluch reisset sie nider. Spotte deines
Vatters gebrechen nicht, denn es ist dir kein ehre,
210 Dtn 6,6f.
211 Spr 13,24; 19,18; 23,22; 29,17.
212 Sir 3,1f.
213 Sir 30,11f.
214 Eph 6,4.
215 Kol 3,21.
216 Eph 6,1.
217 Kol 3,20.

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