3. Kirchenordnung 1566
gegen Christo, dem Son Gottes, unnd seiner Kirchen
ihre besondere freyheit den fürnembsten Feyertagen
geben, So wöllen wir, daß inn unsern Kirchen diese
hernach ernente tage zufeyren verkündiget und
Christlicher gebür nach gefeyret und zuhalten ge-
botten werden.v
Volgen hernach die Fest und Feyertage, so durchs
gantze Jar gehalten werden sollen:
Alle Sontage.
Den tag der beschneidung Christi, wölchen man den
neuwen Jars tag nennet.114 |65v|
Der heiligen drey König tag.115
Mariae Liechtmeß, genant Purificationis.116
Matthiae, des Apostels tag.117
Mariae verkündigung.118
Den Ostermontag.
Den tag Philippi und Jacobi.119
Die Auffart Christi.
Den Pfingstmontag.
Johannis, des heiligen Tauffers tag.120
Petri und Pauli.121
Jacobi.122
Der tag Mariae Himmelfart,123 darauff sol man hal-
ten die Historien der Heimsuchung Ma-
riae.124
Der tag Bartholomei.125
Matthaei, des Apostels und Evangelisten tag.126
Sanct Michaelis tag.127
Simonis und Judae.128
Andreae Apostoli.129
Thomae Apostoli.130
Den heiligen Christag.131
Sanct Johannis tag.132
Sanct Steffans tag.133 |66r|
Bey diesen erzelten Feyertagen sol es auff diß mal
bleiben und allerding gleichförmig in allen unsern
kirchen mit denselbigen wie auch mit der gantzen
Lehr gehalten werden, auch keiner von oder durch
sich selbst einen Feyertag machen, dann dieser ub-
rig gnug, weil ohne das der meiste theil dieser ober-
melten Feyertagen mit spilen, raßlen134, fressen,
sauffen unnd andern sünden verzehrt und zuge-
bracht werden.
Wöllen auch, daß unsere Kirchendiener gepürli-
che ordnung in der Lehr, umb wölcher willen die
Feyertage geordnet sind worden, halten.
Unnd achten auß fleissiger betrachtung allerley
hand ursachen für nützlich und gut, daß auff alle
Sontag vor Mittag die gewöhnlichen Evangelia für
und für dem Volck explicirt, gepredigt und außge-
legt werden.
Von der Kirchen Kleidung.
wEs ist durch das ware liecht des heiligen Evangelii
nicht allein das gantze Levitische Priesterthumb,
sondern auch alle derselbigen Kleidung, inn Mosa-
ischem Gesetz gebotten und breuchlich,135 auffge-
w-w Aus KO Pfalz-Neuburg 1554 (stark gekürzt).
114 1. Januar.
115 6. Januar.
116 2. Februar.
117 24. Februar.
118 25. März
119 1. Mai.
120 24. Juni.
121 29. Juni
122 25. Juli.
123 15. August.
124 Lk 1,39-56 (Festtag eigentlich am 2. Juli).
haben, also daß die Christen mit nichten daran ge-
bunden sein; darneben durch Jesum Christum selbst
und dessen heilige Jünger unnd Apostel den Predi-
gern in ires ampts verrichtung keine |66v| sonderliche
125 24. August.
126 21. September.
127 23. September.
128 28. Oktober
129 30. November.
130 21. Dezember.
131 25. Dezember.
132 Johannis Evangelista, 27. Dezember.
133 26. Dezember.
134 Lärmen, toben, sich toll gebaren, vgl. Grimm, DWb 14,
Sp.144.
135 Ex 28; 39.
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gegen Christo, dem Son Gottes, unnd seiner Kirchen
ihre besondere freyheit den fürnembsten Feyertagen
geben, So wöllen wir, daß inn unsern Kirchen diese
hernach ernente tage zufeyren verkündiget und
Christlicher gebür nach gefeyret und zuhalten ge-
botten werden.v
Volgen hernach die Fest und Feyertage, so durchs
gantze Jar gehalten werden sollen:
Alle Sontage.
Den tag der beschneidung Christi, wölchen man den
neuwen Jars tag nennet.114 |65v|
Der heiligen drey König tag.115
Mariae Liechtmeß, genant Purificationis.116
Matthiae, des Apostels tag.117
Mariae verkündigung.118
Den Ostermontag.
Den tag Philippi und Jacobi.119
Die Auffart Christi.
Den Pfingstmontag.
Johannis, des heiligen Tauffers tag.120
Petri und Pauli.121
Jacobi.122
Der tag Mariae Himmelfart,123 darauff sol man hal-
ten die Historien der Heimsuchung Ma-
riae.124
Der tag Bartholomei.125
Matthaei, des Apostels und Evangelisten tag.126
Sanct Michaelis tag.127
Simonis und Judae.128
Andreae Apostoli.129
Thomae Apostoli.130
Den heiligen Christag.131
Sanct Johannis tag.132
Sanct Steffans tag.133 |66r|
Bey diesen erzelten Feyertagen sol es auff diß mal
bleiben und allerding gleichförmig in allen unsern
kirchen mit denselbigen wie auch mit der gantzen
Lehr gehalten werden, auch keiner von oder durch
sich selbst einen Feyertag machen, dann dieser ub-
rig gnug, weil ohne das der meiste theil dieser ober-
melten Feyertagen mit spilen, raßlen134, fressen,
sauffen unnd andern sünden verzehrt und zuge-
bracht werden.
Wöllen auch, daß unsere Kirchendiener gepürli-
che ordnung in der Lehr, umb wölcher willen die
Feyertage geordnet sind worden, halten.
Unnd achten auß fleissiger betrachtung allerley
hand ursachen für nützlich und gut, daß auff alle
Sontag vor Mittag die gewöhnlichen Evangelia für
und für dem Volck explicirt, gepredigt und außge-
legt werden.
Von der Kirchen Kleidung.
wEs ist durch das ware liecht des heiligen Evangelii
nicht allein das gantze Levitische Priesterthumb,
sondern auch alle derselbigen Kleidung, inn Mosa-
ischem Gesetz gebotten und breuchlich,135 auffge-
w-w Aus KO Pfalz-Neuburg 1554 (stark gekürzt).
114 1. Januar.
115 6. Januar.
116 2. Februar.
117 24. Februar.
118 25. März
119 1. Mai.
120 24. Juni.
121 29. Juni
122 25. Juli.
123 15. August.
124 Lk 1,39-56 (Festtag eigentlich am 2. Juli).
haben, also daß die Christen mit nichten daran ge-
bunden sein; darneben durch Jesum Christum selbst
und dessen heilige Jünger unnd Apostel den Predi-
gern in ires ampts verrichtung keine |66v| sonderliche
125 24. August.
126 21. September.
127 23. September.
128 28. Oktober
129 30. November.
130 21. Dezember.
131 25. Dezember.
132 Johannis Evangelista, 27. Dezember.
133 26. Dezember.
134 Lärmen, toben, sich toll gebaren, vgl. Grimm, DWb 14,
Sp.144.
135 Ex 28; 39.
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