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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0026

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Die vier geistlichen Gebiete Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen. I. Merseburg.

13. De confessione item qua utantur forma i
absolutionis,
14. De potestate ecclesiast.ica,
15. De cruce,
16. De spe,
17. De resurrectione mortuorum et extremo
judicio,
18. De ecclesia.
In disen sollen die priester nach notdorft ver-
hort werden.
Die pfarhern auch zu fragen
Item ab sie auch den catechismum leren,
Item ab auch die letaniam singen,
Item ab sie die kranken fleissig visitiren,
Item wer der collator der pfarren sei,
Item wer der archidiacon sei,
Item der pfarrer sol warnen für den heim-
lichen gelubden,
Item zu fragen was der pfarren für ceremonien
halte in der kirchen, des sontages, ob er die
woche uber auch predige.
Was man die bauern fragen solle.
Die baurmeister, alterleute und zwene eltesten
aus der gemeine sollen zusammen gefragt werden,
1. Erstlich van der predigt ihres pfarhers,
was er sie lere.
2. Item was der pfarrer fur ein leben füre,
ab er ein seufer oder scortator oder usurarius
cet. sei.
3. Item was sie die bauern aus seiner lere i
gemarkt haben.
4. Item ab sie auch die zehen gebot, den
glauben, und vater unser konnen und recht konnen.
5. Item die bauern sollen zehen gebot,
glauben und vater unser her sagen.

Die bauern sollen auch weiter gefragt
werden:
Wie es ein gestalt um die pfarguter habe,
wie vil ecker, wisen, holz er habe.
Item ab die ecker auch in beulichem wesen
gehalten werden.
Item ab auch imandes etwas davon entzogen.
Item zu stellen und zu forschen nach dem
inventario der pfarre.
Item ab die pfar habe ewige kue, ader des etwas.
Item ab das pfarhaus auch in beulichen wesen sei.
Von der kirchen.
Die bauern sol man auch fragen, was ihr
gots haus einzukomen habe an allem einkomen.
Item ab auch vicarien, spenden, bruderschaften
bei inen sei.
Item was das gots haus an gelde im vorrat
an patenen , monstranzen, kilchen, und anderen
silberwert habe, und wie vil am löte ongeferlich.
Item ab im gots hause auch gestifte messen sein.
Item ab sie schul haben und wie es umb
dieselbe gelegen.
Item es sol der pfarrer ein volstendig ver-
zeichnis ubergeben alle seiner zugehorigen guter
und einkommens.
Item es sollen die alterleute rechnunge thun
uber das einkomen der kirchen.
Item die kirchveter sollen ein verzeichnis
ein legen von allem einkomen der kirchen.
Item anzeigen, wofur es werde ausgegeben,
und wer schuldig dazu ist, und wie vil schult
und retardat vorhanden.
Vom custer.
Der custer sol auch befragt werden um sein
einkommen und desselben ein verzeichnis einlegen.
Item zu forschen, ab der custer dem evangelio
auch anhengig, und dem pfarrer gehorsam sei
und was lebens er fure.

3. Der Merseburger Synodalunterricht 1544, mit den Abänderungen der allgemeinen sächsischen Super-
intendenteninstruktion 1545.

[Nach Zerbst, St.A., Vol. V, fol. 213, Nr. 20 d. Wo der ursprüngliche Text in diesem abgeändert worden, wird
dies in Anmerkungen unter „Merseburger Ex.“ hervorgehoben. Unter A. sind die Abweichungen hervorgehoben,
in denen sich der Luther vorgelegte Text von dem Merseburger Texte unterscheidet. Unter B. endlich die Ver-
besserungen für die allgemeine sächsische Superintendenteninstruktion von 1545. Vgl. im Einzelnen Sehling,
Kirchengesetzgebung unter Moritz von Sachsen, S. 69 ff.]

Was den pfarhern des stifts Merseburg
in der ersten convocation furgehalten.
Das sie gehorsam angelobt1).
Nach dem nicht allein von edel und un-
edelen vielfeltig geclaget wirt, auch solches mehr

1) In dem Exemplare Zerbst, St.A., Vol. V., fol. 213,
Nr. 21 (vgl. Sehling, Moritz von Sachsen, S. 69, 70)
ist dieser Titel durchstrichen und statt desselben von
Dr. Fachs auf den Umschlag geschrieben worden:
„Was ein jeder superintendent in der g. f. und h. h.

mals von rethen der landesfürsten an uns gelanget,
sondern leider das werk ausweiset, wir wir auch
in der visitation und sunst teglich erfaren, das

Augusti administratoris zu Merseburg, beider herzogen
zu Sachsen, landgraven in Düringen und marggraven
zu Meissen, fürstenthumen, auch in beiden stiften Merse-
burg und Meissen den befolenen pfarhern in synodo
vorzuhalten.“ Der Satz „das sie gehorsam angelobt“
fehlt übrigens in A und B. Bei Beginn des Textes hat
Dr. Fachs am Bande annotiert: „Dies exemplar hat
dr. Martinus gesehen.“
 
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