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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0514
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Straßburg

sonderlich denen, so hierunder gefahr suochen unnd
gebrauchen würden, je nach gelegenheit verloffener
Handlung und Verwürckung unnachlässig fürzuo-
nemmen gedencken.
Damit auch solches ins Werck gerichtet unnd ob
dem allem (wie unser endtliche Meinung) steiff und
vöst gehalten werde, So haben wir sondere Personen
geordnet unnd denselben eingebunden69, auff alle
und jede verbottene Stuck unnd sachen guotte Ach-
tung und Auffmerckens zuohaben unnd bey ihren
Ayden die Straffbaren an gepürenden Orten zürügen
und anzuogeben, Denen auch von jeder Straff, so auff
ihr anzeig gefallen würdt, der fünffte pfenning ge-
geben unnd sie darüber von niemand angetast, be-
schwert, geschmecht oder belaydigt werden sollen.
Dann so jemands, wer der gleich sein, die Rü-
ger70 deßwegen antasten, schmähen, belaydigen
oder sonst ausserhalb Gericht und Rechtens beun-
rüwigen würde, soll gegen dem- oder denselben je

69 Eingeschärft, s. Grimm, DWb 3, Sp. 153.
70 Die einzelnen Handwerke hatten verschiedene Rüger, die
über die Einhaltung der vom Magistrat erlassenen Ord-

nach gelegenheit ernstliche Straff fürgenommen
werden.
Wir haben auch zuo fernerer Fortsetzung dessen alles
unsers Zuchtgerichts halben newe Ordnung fürge-
nommen, also, das dieselben Zuchtrichter fürther
alle vierzehen tag sitzen, die Straffbaren fürnemmen
unnd Rechtfertigen, darunder niemands verscho-
nen, sonder mit durchgohnder Gleichheit handlen
und verfahren, denen auch alle die unsern in dissem
Fall underwürfflich sein sollen. |B 2v| Dessen alles
wir hiemit menigklich, ihme selbs vor gefahr, scha-
den unnd nachtheil zuosein, avisiert unnd verwarnt
haben wöllen.
Actum et Decretum Mittwoch, den elfften Novem-
bris, Als man von Christi, unsers lieben Herrn Er-
lösers und Seligmachers, Geburt zalte Tausent
Fünffhundert Sibentzig und drey Jare.

nungen und Mandate und über Zunft- und Handwerks-
bücher wachten und dem sogenannten Frevelvogt unter-
standen. Vgl. Crämer, Verfassung, S. 86.

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