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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 2. Teilband): Die Territorien und Reichsstädte (außer Straßburg) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.30662#0467
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5. Zuchtordnung 1571

ursach gibt, Darumb sollen fürohien alle grosse,
wachsende und schädliche Spil an den Schießrei-
nen40 (so irer Ordnung zuwider) und andern orten
abgethon sein, Auch auff die Kreiden41 nit mehr, wie
bißher, gespielt, Und hierinn in allweg dem Vierund-
zwentziger Brieff42 gemeß gehalten werden. Wer sol-
ches aber uberdritt, der soll alle mal, so offt das be-
schicht, inhalt und vermög desselbigen abzutragen
schuldig sein.
Von Rügen
Dieweil aber ein jede ordnung und Gesatz, so nit
darob gehalten, vergebens ist, Derhalben, damit
nun alle und jede vorgeschribne puncten und Arti-
ckel ein fortgang gewinnen mögen, So solle aller
menniglich und inn sonderheit die Zunfftmeister

40 Schützenplatz, s. Wb. d. elsäss. Mundarten 2, S. 262;
Grimm, DWb 15, Sp. 51.
11 Gemeint sind die mit Kreide aufgeschriebenen Schulden,
s. DRW 7, Sp. 1412.

auff den Stuben und al- |A 8r| le die, so ein Ersamer
Rhat darzu verordnet, bei iren Eyden zu rügen
(auch Stettmeister und Marschalcken, so je zuzeiten
seind), das anzubringen schuldig und verbunden
sein.
Unnd damit sich auch niemandt der unwissenheit
zuentschuldigen, Solle dise Ordnung inn allen Fron-
fasten gebotten, auff allen Zünfften offentlich ver-
lesen werden Unnd auch dannzumal ein jeder, ob er
etwas Rügbars wisse, das bei seinem Eyd (ohn alles
gefer) anzuzeigen erinnert werden.
Actum et decretum Hagenaw, Montags Post Simo-
nis et Iudae Apostolorum, Anno MDLXXI.

42 Zum Vierundzwanziger-Brief vgl. die Einleitung S. 404.

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