1. Kirchenordung 1525
moitwille ze wege bracht ind geschien, willen wir
darumme geynen netzboeven, lantleuffere, gengeler
ader gesonde bedeller in |23r| unnsen landen ind ge-
bieden langer gedulden, so, wa de betreden wurden,
sullen sy durch unse amptlude ind bevelhavere zo
der arbeit getzwongen ind, wa sulchs geweygert, mit
roiden ader andere smaheit uyss unnsen landen ver-
jaicht werden. Wae aver alde, krancke ader gebrech-
lige armen vurhanden, dat eyn yeder kirspell de
syne underhalde.
Verner willen wir ouch geynem joeden ader sust
nyemantz gestaiden, in unsen furstendomen, landen
ind gebieden zo woicheren, sonder, so sulche erfon-
den wurden, sullen sy as gemeyne ind offenbare reu-
ver uns mit lyve ind gude erfallen sin.
b Das hier ausgelassene Kapitel „Van den rechten“ behan-
delt u.a. Rechtsprechung, Verpflegung der Amtleute bei
Schiedsverhandlungen, Erlass der Gerichtskosten für
Mittellose, Unbestechlichkeit der Richter, Beschwerden
über die Gerichte, Sicherung gegen Wildschäden und
Jagdfrevel.
Befehlen derhalven allen ind yedern unseren ampt-
leuthen, dienern, bevelhavern ind underthanen, daß
sye alle und yedere puncten ind articul, yn dieser
unser ordnung begrieffen, vastiglich halten ind fley-
ßig uffsehens haven, damit sie gehalten, dem also
nachkommen und niemandts verunbilligt oder be-
schweret werde. Solches willen wir uns zu einem ye-
deren versehen und bey unser schwerer straffe und
ungnade also gehalten haben. | Zu urkonde unns in-
gedruckte secret sigel.
Gegeven zo Hamboch3 uff den neisten maindag na
unser liever frauwen daige visitationis anno Domini
etc. vunffhondert ind vunffindzwentzich.
3 Schloss Hambach bei Düren, Jagdschloss und Residenz
der Herzöge von Kleve, Alich, Georg, Kurze Ge-
schichte von Schloß Hambach, in: Jahrbuch des Kreises
Düren (1999), S. 77-82; Mayer, Schloß Hambach,
S. 69-71.
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moitwille ze wege bracht ind geschien, willen wir
darumme geynen netzboeven, lantleuffere, gengeler
ader gesonde bedeller in |23r| unnsen landen ind ge-
bieden langer gedulden, so, wa de betreden wurden,
sullen sy durch unse amptlude ind bevelhavere zo
der arbeit getzwongen ind, wa sulchs geweygert, mit
roiden ader andere smaheit uyss unnsen landen ver-
jaicht werden. Wae aver alde, krancke ader gebrech-
lige armen vurhanden, dat eyn yeder kirspell de
syne underhalde.
Verner willen wir ouch geynem joeden ader sust
nyemantz gestaiden, in unsen furstendomen, landen
ind gebieden zo woicheren, sonder, so sulche erfon-
den wurden, sullen sy as gemeyne ind offenbare reu-
ver uns mit lyve ind gude erfallen sin.
b Das hier ausgelassene Kapitel „Van den rechten“ behan-
delt u.a. Rechtsprechung, Verpflegung der Amtleute bei
Schiedsverhandlungen, Erlass der Gerichtskosten für
Mittellose, Unbestechlichkeit der Richter, Beschwerden
über die Gerichte, Sicherung gegen Wildschäden und
Jagdfrevel.
Befehlen derhalven allen ind yedern unseren ampt-
leuthen, dienern, bevelhavern ind underthanen, daß
sye alle und yedere puncten ind articul, yn dieser
unser ordnung begrieffen, vastiglich halten ind fley-
ßig uffsehens haven, damit sie gehalten, dem also
nachkommen und niemandts verunbilligt oder be-
schweret werde. Solches willen wir uns zu einem ye-
deren versehen und bey unser schwerer straffe und
ungnade also gehalten haben. | Zu urkonde unns in-
gedruckte secret sigel.
Gegeven zo Hamboch3 uff den neisten maindag na
unser liever frauwen daige visitationis anno Domini
etc. vunffhondert ind vunffindzwentzich.
3 Schloss Hambach bei Düren, Jagdschloss und Residenz
der Herzöge von Kleve, Alich, Georg, Kurze Ge-
schichte von Schloß Hambach, in: Jahrbuch des Kreises
Düren (1999), S. 77-82; Mayer, Schloß Hambach,
S. 69-71.
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