2. Lippische Kirchenordnung 1538
gebedenn unnd quade straffenn, sowol in der religi-
on als in burgerlichen gescheften, unnd fueret darbei
inh Ezechia, als baven geschriebenni162.
Als nun ein vater schuldig is, seinem kinde tho
Gottes wort unnd gotseligkeit tho haldende, vam
bosen tho trecken, jDeut. 6k [6-7], 11 [18-19], 31
[12-13], Eph. 6j [4], so motten auch de overicheit, de
patres patrie, dat is landesveterl, genant werden,
auch de underdahnen tho Gottes worde halden, als
auch Augustinus roret epistola mprima 66m163 de al-
dusn, de fursten sollen de religion furderen unnd got-
teslesterunge verbeiden, als men van Nabuchodo-
nosor unnd Dario, Danielis 2 [1-49] und 6 [1-29],
liset, oin demo viftigsten brieve ad Bonifaciump,
50164, et Cano. principis questio. 5q, 23165, wo folget
aldus: De fursten dusser welt sallen wetten, dat se
Godde motten schuldige rechentschaft geven umb
ehre gemene unnd kerchen willen, de se Christo tho-
beschermende angenomenr. Wente durch gelovigen
fursten kumpt nerungs, fredeliche einigheit unnd
geistliche tucht, he wert rechenschup vann ehnne
furderen, de seine gemeine unnd ohre gewalt gelacht
hett, t33, q. 5t, ca. principes166. |
Hirumb, wilcher stadt oft landt ordentlicher
wise sodann ungotliche lere unnd mißbruck afstellen
unnd reineu evangelium etc.v anrichten, de muegen
derhalven von neyner hogeren overicheit als unge-
h B: thom exempel.
i D, E: geschriebenn. Wy hebben genochsam exempel yn
der hilligen schrifft, de der overicheit thom vorbelde ge-
stellet ys, wo se de mißbrucke affstellen schollen, de pa-
triarcha Jacob, Genesis 35 [2-4], nam affgodesche bilder
ex sua oeconomia, Moyse thobrecht dat gulden kalff myt
synen gadesdensten, Exodi 32 [19-20], Gedeon den aff-
godt Baal, Iudicum 7 [Ri 6,25-32], Samuel de affgode
und affgodesche denst, 1. Samu. 17, Assa, 1. Reg. 15
[9-24], Josaphat, 1. Reg. 22 [1-40], Jehu, 2. Regum 10
[15-36], Elias, 2. Reg. 18 [4-8], Manasse, 2. Parali. 33
[1Chr 33,15-16], Simeon, 1. Machabe. 13 [50-51] et 14
[7], gentium reges Asswerus, Darius und ander christli-
che keyser, darvan vormeldet.
j-j Fehlt E.
k B: 16.
l B: de dar landtvaders offte de oversten der lande offte
vornemesten im lande.
m-m E: 160.
n B: aldus seggende. D, E: aldus sprecht.
o-o D, E: item am.
horsame geschulden werden, wwente de evangeli-
schen stende wehren tho Außburgk durch keiserli-
che majestet ohres geloven nicht verworpen, dann
genediglichen erhort unnd thogelaten. Dyt mag men
also beweren:
xVor neyn verboth is, dary de conscientie billich
durchz verbund wert, ethwas tho latende, dar is
neyn avertredunge. Nhu ist nein verbot im hilligen
romischen rike, dat uns verbede, dat evangelium an-
thonemen, unnd wat dem evangelio aentegen is, af-
thodoendea, so folget hirna uth, so wi dat evangelium
ahnnemen unnd rechten gottesdienst na dem evan-
gelio, dat wie dardurch jegen neyn verboit handelen,
so aberst dat jegentheil segen wolde, dat evangelion
wehre nemande verbaiden, sondern de Luterschen
lehre, de wie angenomen hedden, antwort darup,
dat wie keine menschen lere angenomen hebbenn
den [das] rechte, ware evangelium Christi Jhesu,
welch Godt durch sunderliche genade wedder der
werlt heft schinen laten, nach klarem, hellenn ver-
stande uthgelacht, Marci. 1 [15]: Gelovet dem evan-
geliowx.
Darumb mach uns auch nein menschen geset-
teb hirvon verbeden oft ungehorsam achten, des heft
auch neyn overicheit macht, wente Got is de aller
overeste overicheit, unnd de gebut, sein evangelium
unnd rechten gottesdienst tho haldende cut Marci 7c
p D, E: Bonifacium, distinc.
q Fehlt E.
r B: angenomen hebben.
s B: vormerunge.
t-t B: 33, 93.
u B, D, E: dat.
v B: Christi. D, E: Christi rein.
w-w Fehlt D.
x-x Fehlt E.
y B: darmede.
z Fehlt B.
a-a B: myt is tho doende.
b Fehlt B.
c-c B: ut sup., Marci 1. D: ut Marci 1.
162 Siehe oben, Anm. 158.
163 Augustinus, Epistulae, CSEL 34/2, S. 595-610.
164 Decr. Grat I, dist. 50, c. 24 = ClCan I, Sp. 186f.
165 Decr. Grat. II, C. 23, q. 5, c. 20 = ClCan I, Sp. 936f.
166 Ebd.
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gebedenn unnd quade straffenn, sowol in der religi-
on als in burgerlichen gescheften, unnd fueret darbei
inh Ezechia, als baven geschriebenni162.
Als nun ein vater schuldig is, seinem kinde tho
Gottes wort unnd gotseligkeit tho haldende, vam
bosen tho trecken, jDeut. 6k [6-7], 11 [18-19], 31
[12-13], Eph. 6j [4], so motten auch de overicheit, de
patres patrie, dat is landesveterl, genant werden,
auch de underdahnen tho Gottes worde halden, als
auch Augustinus roret epistola mprima 66m163 de al-
dusn, de fursten sollen de religion furderen unnd got-
teslesterunge verbeiden, als men van Nabuchodo-
nosor unnd Dario, Danielis 2 [1-49] und 6 [1-29],
liset, oin demo viftigsten brieve ad Bonifaciump,
50164, et Cano. principis questio. 5q, 23165, wo folget
aldus: De fursten dusser welt sallen wetten, dat se
Godde motten schuldige rechentschaft geven umb
ehre gemene unnd kerchen willen, de se Christo tho-
beschermende angenomenr. Wente durch gelovigen
fursten kumpt nerungs, fredeliche einigheit unnd
geistliche tucht, he wert rechenschup vann ehnne
furderen, de seine gemeine unnd ohre gewalt gelacht
hett, t33, q. 5t, ca. principes166. |
Hirumb, wilcher stadt oft landt ordentlicher
wise sodann ungotliche lere unnd mißbruck afstellen
unnd reineu evangelium etc.v anrichten, de muegen
derhalven von neyner hogeren overicheit als unge-
h B: thom exempel.
i D, E: geschriebenn. Wy hebben genochsam exempel yn
der hilligen schrifft, de der overicheit thom vorbelde ge-
stellet ys, wo se de mißbrucke affstellen schollen, de pa-
triarcha Jacob, Genesis 35 [2-4], nam affgodesche bilder
ex sua oeconomia, Moyse thobrecht dat gulden kalff myt
synen gadesdensten, Exodi 32 [19-20], Gedeon den aff-
godt Baal, Iudicum 7 [Ri 6,25-32], Samuel de affgode
und affgodesche denst, 1. Samu. 17, Assa, 1. Reg. 15
[9-24], Josaphat, 1. Reg. 22 [1-40], Jehu, 2. Regum 10
[15-36], Elias, 2. Reg. 18 [4-8], Manasse, 2. Parali. 33
[1Chr 33,15-16], Simeon, 1. Machabe. 13 [50-51] et 14
[7], gentium reges Asswerus, Darius und ander christli-
che keyser, darvan vormeldet.
j-j Fehlt E.
k B: 16.
l B: de dar landtvaders offte de oversten der lande offte
vornemesten im lande.
m-m E: 160.
n B: aldus seggende. D, E: aldus sprecht.
o-o D, E: item am.
horsame geschulden werden, wwente de evangeli-
schen stende wehren tho Außburgk durch keiserli-
che majestet ohres geloven nicht verworpen, dann
genediglichen erhort unnd thogelaten. Dyt mag men
also beweren:
xVor neyn verboth is, dary de conscientie billich
durchz verbund wert, ethwas tho latende, dar is
neyn avertredunge. Nhu ist nein verbot im hilligen
romischen rike, dat uns verbede, dat evangelium an-
thonemen, unnd wat dem evangelio aentegen is, af-
thodoendea, so folget hirna uth, so wi dat evangelium
ahnnemen unnd rechten gottesdienst na dem evan-
gelio, dat wie dardurch jegen neyn verboit handelen,
so aberst dat jegentheil segen wolde, dat evangelion
wehre nemande verbaiden, sondern de Luterschen
lehre, de wie angenomen hedden, antwort darup,
dat wie keine menschen lere angenomen hebbenn
den [das] rechte, ware evangelium Christi Jhesu,
welch Godt durch sunderliche genade wedder der
werlt heft schinen laten, nach klarem, hellenn ver-
stande uthgelacht, Marci. 1 [15]: Gelovet dem evan-
geliowx.
Darumb mach uns auch nein menschen geset-
teb hirvon verbeden oft ungehorsam achten, des heft
auch neyn overicheit macht, wente Got is de aller
overeste overicheit, unnd de gebut, sein evangelium
unnd rechten gottesdienst tho haldende cut Marci 7c
p D, E: Bonifacium, distinc.
q Fehlt E.
r B: angenomen hebben.
s B: vormerunge.
t-t B: 33, 93.
u B, D, E: dat.
v B: Christi. D, E: Christi rein.
w-w Fehlt D.
x-x Fehlt E.
y B: darmede.
z Fehlt B.
a-a B: myt is tho doende.
b Fehlt B.
c-c B: ut sup., Marci 1. D: ut Marci 1.
162 Siehe oben, Anm. 158.
163 Augustinus, Epistulae, CSEL 34/2, S. 595-610.
164 Decr. Grat I, dist. 50, c. 24 = ClCan I, Sp. 186f.
165 Decr. Grat. II, C. 23, q. 5, c. 20 = ClCan I, Sp. 936f.
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