Bentheim-Tecklenburg
fürgehabt) sehen und darnach (wo sie das frucht-
barlich thun können) ire Gebett richtenλ.
Nach diesem Gebett, ehe die Psalmen gesungen wer-
den, sol die Tauff, so Kinder zu tauffen fürhanden,
bedienet61, oder das Nachtmal deß Herrn außge-
theilet, oder die Eheleuthe eingesegnet werden, und
solln die Kirchendiener das Volck fleissig ermanen,
solchen Actionenμ dieweil die zum außwendigen
Gottesdienst62 mit gehören, beizuwohnen. Nach
vollendung derselben dingen sol ein Psalm ordent-
lich angefangen werden, dazu sie dann der Diener
mit solchen worten: Lobt den Herrn mit ewerm Ge-
sange, vermanen sol. Wann diser Psalm außgesun-
gen ist, so sol der Diener den Segen Gottes uber die
Gemeine mit solchen worten sprechen: |28|
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr erhebe sein Angesichte uber euch und sey
euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auff euch unnd gebe
euch seinen Frieden durch unsern Herrn Jesum
Christum, Amen.63
Alle Sontage nachmittag an einer gelegener Stunde
sol der Catechismus64, wie hirnach folgen
wirdt65, gehalten werdenν. Den eingang mit dem Ge-
bett und Gesang sol man für der Predigt halten wie
am Morgen am Ende diser Predige. Für dem Gebett
sollen, dem gemeinen Mann zu gute, der deß lesens
unbericht ist, Erstlich die Articul unsers Christli-
chen Glaubens66 unnd darnach die zehen Ge-
bott67 ganz unnd voll-|29| kömlich, wie die Exod. am
20. [1-17] und Deuteronomii am 5. Capitel [6-21]
beschrieben stehen, langsam und ordentlich von
dem Diener fürgelesen unnd darnach das Gebett wie
folget angefangen werden.
λ NB.
μ NB.
ν Catechismus alle Sontage zu treiben.
k-k Folgt KO Kurpfalz 1563, Sehling, EKO XIV, S. 393.
l Im Druck: heiligktit.
kGebett nach der Predigt deß Catechismi:
Ο Almächtiger, warhafftiger Gott, ewiger und
einiger Vatter unsers Herrn unnd Heylandts Jesu
Christi, sampt deinem eingebornen Sohn und heili-
gen Geist, Schöpffer Himmels und der Erden, der
Engel, Menschen unnd aller Creaturen, der du bist
weiß, gütig, gerecht, warhafftig, rein, barmhertzig,
Wir bekennen, daß wir leider arme, sündige Men-
schen sein, und ist uns hertzlich leidt, daß wir dich
erzürnet haben. Wir |30| bitten dich aber, du wollest
uns gnädig all unsere Sünde vergeben und uns vor
deinem Angesicht gerecht machen umb deines aller-
liebsten Sons Jesu Christi willen unnd durch ihme,
der für unsere Sünde ein Opffer geworden unnd am
Creutz gestorben, und ist widerumb von dem Todt
aufferstanden und lebet in ewigkeit, und ist auß un-
außsprechlicher weißheit und barmhertzigkeit zum
Mitler, Versöhner, Vorbitter vor uns und Seligma-
cher verordnet, mit deinem heiligen Geist, für und
für heiligen zum ewigen Leben unnd uns regieren,
daß wir dich, warhafftigen Gott, recht erkennen und
im rechten Glauben anruffen, Und daß wir dir die-
nen in rechtem gehorsam und nicht in Irrthumb
oder Sünden fallen mögen. Du wollest |31| auch für
und für in diesem Lande durch die Predigt deines
Worts dir eine rechte, heilige Kirche samblen und
dieselbige gnädiglich erhalten, Auch ein seliges Re-
giment und nahrung geben und allezeit unser unnd
unser armen Kinder Leib und Seel bewahren. Gib
und vermehre inen deine gnade, daß sie an Chri-
stum, deinen Sohn, unser gemeines Haupt, immer
wachsen und zunemen, biß daß sie ihr vollenkomlich
mannlich alter in aller weißheit, heiligkeitl unnd ge-
rechtigkeit erreichen. Dieses alles wollest gnädiglich
thun umb deines lieben Sohns willen, der gewißlich
unser Seufftzen höret und für uns bittet, unnd wir
glauben, daß unser Gebett und anruffung umb sei-
nent willen dir gefällich unnd nicht vergeblich sey,
61 Vollzogen, versehen, Grimm, DWb 1, Sp. 1230f.
62 Zur äußerlichen Form des Gottesdiensts.
63 Num 6,24-26.
64 Siehe oben, Anm. 37.
65 Siehe unten, S. 278.
66 Siehe oben, Anm. 38.
67 Siehe oben, Anm. 39.
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fürgehabt) sehen und darnach (wo sie das frucht-
barlich thun können) ire Gebett richtenλ.
Nach diesem Gebett, ehe die Psalmen gesungen wer-
den, sol die Tauff, so Kinder zu tauffen fürhanden,
bedienet61, oder das Nachtmal deß Herrn außge-
theilet, oder die Eheleuthe eingesegnet werden, und
solln die Kirchendiener das Volck fleissig ermanen,
solchen Actionenμ dieweil die zum außwendigen
Gottesdienst62 mit gehören, beizuwohnen. Nach
vollendung derselben dingen sol ein Psalm ordent-
lich angefangen werden, dazu sie dann der Diener
mit solchen worten: Lobt den Herrn mit ewerm Ge-
sange, vermanen sol. Wann diser Psalm außgesun-
gen ist, so sol der Diener den Segen Gottes uber die
Gemeine mit solchen worten sprechen: |28|
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr erhebe sein Angesichte uber euch und sey
euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auff euch unnd gebe
euch seinen Frieden durch unsern Herrn Jesum
Christum, Amen.63
Alle Sontage nachmittag an einer gelegener Stunde
sol der Catechismus64, wie hirnach folgen
wirdt65, gehalten werdenν. Den eingang mit dem Ge-
bett und Gesang sol man für der Predigt halten wie
am Morgen am Ende diser Predige. Für dem Gebett
sollen, dem gemeinen Mann zu gute, der deß lesens
unbericht ist, Erstlich die Articul unsers Christli-
chen Glaubens66 unnd darnach die zehen Ge-
bott67 ganz unnd voll-|29| kömlich, wie die Exod. am
20. [1-17] und Deuteronomii am 5. Capitel [6-21]
beschrieben stehen, langsam und ordentlich von
dem Diener fürgelesen unnd darnach das Gebett wie
folget angefangen werden.
λ NB.
μ NB.
ν Catechismus alle Sontage zu treiben.
k-k Folgt KO Kurpfalz 1563, Sehling, EKO XIV, S. 393.
l Im Druck: heiligktit.
kGebett nach der Predigt deß Catechismi:
Ο Almächtiger, warhafftiger Gott, ewiger und
einiger Vatter unsers Herrn unnd Heylandts Jesu
Christi, sampt deinem eingebornen Sohn und heili-
gen Geist, Schöpffer Himmels und der Erden, der
Engel, Menschen unnd aller Creaturen, der du bist
weiß, gütig, gerecht, warhafftig, rein, barmhertzig,
Wir bekennen, daß wir leider arme, sündige Men-
schen sein, und ist uns hertzlich leidt, daß wir dich
erzürnet haben. Wir |30| bitten dich aber, du wollest
uns gnädig all unsere Sünde vergeben und uns vor
deinem Angesicht gerecht machen umb deines aller-
liebsten Sons Jesu Christi willen unnd durch ihme,
der für unsere Sünde ein Opffer geworden unnd am
Creutz gestorben, und ist widerumb von dem Todt
aufferstanden und lebet in ewigkeit, und ist auß un-
außsprechlicher weißheit und barmhertzigkeit zum
Mitler, Versöhner, Vorbitter vor uns und Seligma-
cher verordnet, mit deinem heiligen Geist, für und
für heiligen zum ewigen Leben unnd uns regieren,
daß wir dich, warhafftigen Gott, recht erkennen und
im rechten Glauben anruffen, Und daß wir dir die-
nen in rechtem gehorsam und nicht in Irrthumb
oder Sünden fallen mögen. Du wollest |31| auch für
und für in diesem Lande durch die Predigt deines
Worts dir eine rechte, heilige Kirche samblen und
dieselbige gnädiglich erhalten, Auch ein seliges Re-
giment und nahrung geben und allezeit unser unnd
unser armen Kinder Leib und Seel bewahren. Gib
und vermehre inen deine gnade, daß sie an Chri-
stum, deinen Sohn, unser gemeines Haupt, immer
wachsen und zunemen, biß daß sie ihr vollenkomlich
mannlich alter in aller weißheit, heiligkeitl unnd ge-
rechtigkeit erreichen. Dieses alles wollest gnädiglich
thun umb deines lieben Sohns willen, der gewißlich
unser Seufftzen höret und für uns bittet, unnd wir
glauben, daß unser Gebett und anruffung umb sei-
nent willen dir gefällich unnd nicht vergeblich sey,
61 Vollzogen, versehen, Grimm, DWb 1, Sp. 1230f.
62 Zur äußerlichen Form des Gottesdiensts.
63 Num 6,24-26.
64 Siehe oben, Anm. 37.
65 Siehe unten, S. 278.
66 Siehe oben, Anm. 38.
67 Siehe oben, Anm. 39.
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