Soest
Sydt dach yndechtich der thosage und belaffnis-
se der Ewich durender warhiet, allen rechtgelövigen
geschein und mit einem eede bekrefftiget, Joannis
am xiiii. Ca. [12]: Warliken, warliken (sprickt der
Her), ich segge yw, wol an my geldvet, de wert de
wercke ock don, die ich do, und werdt grdther don
wen desse.
Wo velen sint dach wol des armen, simpelen,
blinden volckes beide, buyr und bdrger, Eddel und
uneddel, dorch dat lieve Luttersche Evangelion, als
gy ydt ndmen, welck Dar ist yn Christo Jesu, seende
worden, und werdt noch Dachlicks, Gade laff und
danck, velen de ogen geapent, die gy vorhen iuwem
motwillen nach wo schape tom slachthuse gevordt,
under deme schyne yuwer langen huychgelbee-
de237 , 6re swedt und blodt, hüser und anders gefre-
ten, Mathei xxiii [1-36]; mosten derhalven yuwe
Leyen genömpt werden, als die gy vörden und ley-
deden, warhen gy wolden. Ich meynde, yw hillichiet
scholde vor etliken yaren de Myrakel und wunder-
teken Gades dorch Lutther238 als ein wercktuych
wol gevoldt, ya, yn yuwer köken, den gy willen
nicht arbeden, gevunden hebben, verhape noch wy-
der dorch Gadtlike gnade vinden werden: De blin-
den seen, die lamen gaen, die uithsettischen werden
rein, die doven hören, die doden staen up; salich ist
der, welck sick nicht an dem Christo ergert, Luce
am vii. Cap. [22-23].239
Wen gy schöne Myrakel deden, so hefft uns dach
|K6v| Christus vor yw gewarnet, Math. xxiiii.
[24-25], Mar. xiii. Capit. [22-23], seggende: Dar
werden valsche Christi und valsche Propheten up-
staen, grote teken und wunder doen, dat ock die
utherwelden (went mögelick weer) yn erdom ver-
vöret werden, Seeth, ich hebbet yw tho vorne ge-
secht.
Wartho ist nu yw wywather nütte? gy können
dach nicht enen doden hundt darmede vorwecken
noch scharvet kalff mede gesundt maken, meer dan
mit anderem wather; ist nergens bequemer tho, wen
den olden düvelßhoren medt tho toveren.
Warum geve gy dach vor, yw gebannen wather
wassche de sünde aff, vorjage den düvel und bringe
237 Heuchlerische Gebete.
238 Martin Luther.
gesunthiet, gethent up de graver, dar as, vulstanck,
verradete lichnam sunder ziele und leven liggen. 0,
der gripliker blindthiet. Wol gelövet und werdt ge-
dofft, werdth salich, wer nicht gelövet, werdt ver-
dömpt, Marci. xvi [16]; dar helpet noch licht, palm-
holt, krudt, vuyr, gewiet wather, salt noch wyrock,
wen ock yemans daryn begraven wörde. Gadt ist
allene, welck unse mißdaet und boeßhiet um synent
willen uithdelget, und werdt unser sünde nicht ge-
dencken, Jesaje am xliii. [25], xliiii. Capit. [22]. Idt
moste vele ein höger dinck syn, dorch welck der
hemmelscher vader wedderum scholde vorsönet
werden und die sünde vorgeven; dat ist dat dürbar,
eddel wather und blodt, am holte des Chrützes uith
dem gebenedieden, vrontliken harten unsers hiel-
makers Jesu Christi geflathen240, Dem gy schamlose
vervörissche boven yw wather ge- |K7r| liken, Pfu,
der grußamen Gadtslesterunge.
Ratthen, Müse noch katten köne gy mit alle yuwem
Palmen, krude noch wircksmökunge uith dem huße
dryven, wo vele weiniger den grimmigen Düvel. Ver-
war, eyn ellende, vorsagt, blöde heldt, dem vor eyn
van minsschen handen gemaket waßlicht vrüchtet.
Idt ys ydel drach und vervörunge.
Paulus leret uns ener anderen berüstunge, tho
den Epheseren am vi. Capit. [11.14-17], und sprickt:
Ergripet den harnsch Gades. So stadt nu, ummegort
yuwe lenden mit der warhiedt und angetagen mit
dem kreevete der gerechtichiet und geschowet an
den vöthen mit rüstunge des Evangelii van dem
vreede; in allen dingen Överst ergripet den schilt des
geloven, mit welckörem gy könen uithlesschen alle
vürige pyle des bößwichts, und den helm des heils
nemet an yw und dat swerdt des geestes, welck dar
ist dat wordt Gades.
Wech, wech mit yuwer lüsigen vervörunge, gy hei-
losen Papen, wy wyllen vorthen unse fleesch, eyer,
botter, kese, brodt, wather, vuyr, soldt, lichte,
krudt und alle aveth van yw ungewieth hebben. Wy
lesen, Geneseos am i. Capit. [31]: Gadt sach an alles,
239 Mt 11,5-6.
240 Joh 19,34.
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Sydt dach yndechtich der thosage und belaffnis-
se der Ewich durender warhiet, allen rechtgelövigen
geschein und mit einem eede bekrefftiget, Joannis
am xiiii. Ca. [12]: Warliken, warliken (sprickt der
Her), ich segge yw, wol an my geldvet, de wert de
wercke ock don, die ich do, und werdt grdther don
wen desse.
Wo velen sint dach wol des armen, simpelen,
blinden volckes beide, buyr und bdrger, Eddel und
uneddel, dorch dat lieve Luttersche Evangelion, als
gy ydt ndmen, welck Dar ist yn Christo Jesu, seende
worden, und werdt noch Dachlicks, Gade laff und
danck, velen de ogen geapent, die gy vorhen iuwem
motwillen nach wo schape tom slachthuse gevordt,
under deme schyne yuwer langen huychgelbee-
de237 , 6re swedt und blodt, hüser und anders gefre-
ten, Mathei xxiii [1-36]; mosten derhalven yuwe
Leyen genömpt werden, als die gy vörden und ley-
deden, warhen gy wolden. Ich meynde, yw hillichiet
scholde vor etliken yaren de Myrakel und wunder-
teken Gades dorch Lutther238 als ein wercktuych
wol gevoldt, ya, yn yuwer köken, den gy willen
nicht arbeden, gevunden hebben, verhape noch wy-
der dorch Gadtlike gnade vinden werden: De blin-
den seen, die lamen gaen, die uithsettischen werden
rein, die doven hören, die doden staen up; salich ist
der, welck sick nicht an dem Christo ergert, Luce
am vii. Cap. [22-23].239
Wen gy schöne Myrakel deden, so hefft uns dach
|K6v| Christus vor yw gewarnet, Math. xxiiii.
[24-25], Mar. xiii. Capit. [22-23], seggende: Dar
werden valsche Christi und valsche Propheten up-
staen, grote teken und wunder doen, dat ock die
utherwelden (went mögelick weer) yn erdom ver-
vöret werden, Seeth, ich hebbet yw tho vorne ge-
secht.
Wartho ist nu yw wywather nütte? gy können
dach nicht enen doden hundt darmede vorwecken
noch scharvet kalff mede gesundt maken, meer dan
mit anderem wather; ist nergens bequemer tho, wen
den olden düvelßhoren medt tho toveren.
Warum geve gy dach vor, yw gebannen wather
wassche de sünde aff, vorjage den düvel und bringe
237 Heuchlerische Gebete.
238 Martin Luther.
gesunthiet, gethent up de graver, dar as, vulstanck,
verradete lichnam sunder ziele und leven liggen. 0,
der gripliker blindthiet. Wol gelövet und werdt ge-
dofft, werdth salich, wer nicht gelövet, werdt ver-
dömpt, Marci. xvi [16]; dar helpet noch licht, palm-
holt, krudt, vuyr, gewiet wather, salt noch wyrock,
wen ock yemans daryn begraven wörde. Gadt ist
allene, welck unse mißdaet und boeßhiet um synent
willen uithdelget, und werdt unser sünde nicht ge-
dencken, Jesaje am xliii. [25], xliiii. Capit. [22]. Idt
moste vele ein höger dinck syn, dorch welck der
hemmelscher vader wedderum scholde vorsönet
werden und die sünde vorgeven; dat ist dat dürbar,
eddel wather und blodt, am holte des Chrützes uith
dem gebenedieden, vrontliken harten unsers hiel-
makers Jesu Christi geflathen240, Dem gy schamlose
vervörissche boven yw wather ge- |K7r| liken, Pfu,
der grußamen Gadtslesterunge.
Ratthen, Müse noch katten köne gy mit alle yuwem
Palmen, krude noch wircksmökunge uith dem huße
dryven, wo vele weiniger den grimmigen Düvel. Ver-
war, eyn ellende, vorsagt, blöde heldt, dem vor eyn
van minsschen handen gemaket waßlicht vrüchtet.
Idt ys ydel drach und vervörunge.
Paulus leret uns ener anderen berüstunge, tho
den Epheseren am vi. Capit. [11.14-17], und sprickt:
Ergripet den harnsch Gades. So stadt nu, ummegort
yuwe lenden mit der warhiedt und angetagen mit
dem kreevete der gerechtichiet und geschowet an
den vöthen mit rüstunge des Evangelii van dem
vreede; in allen dingen Överst ergripet den schilt des
geloven, mit welckörem gy könen uithlesschen alle
vürige pyle des bößwichts, und den helm des heils
nemet an yw und dat swerdt des geestes, welck dar
ist dat wordt Gades.
Wech, wech mit yuwer lüsigen vervörunge, gy hei-
losen Papen, wy wyllen vorthen unse fleesch, eyer,
botter, kese, brodt, wather, vuyr, soldt, lichte,
krudt und alle aveth van yw ungewieth hebben. Wy
lesen, Geneseos am i. Capit. [31]: Gadt sach an alles,
239 Mt 11,5-6.
240 Joh 19,34.
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