Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0551
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1. Kirchenordnung 1564

Here, dörch dinen hilligen Lichnam,
de van diner moder Marien quam,
und dat hillige bloth, Help uns, Herr, uth aller
noth.
Kyrieleison.
2. De hillge Lichnam is v6r uns gegeven
Thom dode, dat wy dadurch leven.
Nene gröter güde konde he uns geschencken,
Daby wy siner sollen gedencken.
Kyrieleison.
Herr, dyne leve so grot dick gedwungen hat,
Dat dyn blot an uns grot wunder ded
Und betalde unse schult,
dat uns God is worden hold.
Kyrieleison.
3. God geve uns allen syner gnaden segen,
Dat wy gan up sinen wegen
In rechter leve und br6derliker truwe,
Dat uns de spise nicht geruwe.
Kyrieleifson].
Herr, dyn hillge Geist uns nümmer verlate,
De uns geve tho halden rechte mate. 148r |
Dat dyn arme Christenheit
leve in fred und einicheit.
Kyrieleison.
Ein ander thor Communion tho singen Im ton: Jhe-
sus Christus, unse Heiland:71
Als Christus, de Here, wolde lyden,
Van düsser werlt gedacht tho scheden,
Dith Aventmal he heft gesticht,
Dat wy syner vorgeten nicht.
2. Brot und Wyn heft he genomen.
Befolln, wan wy thosamen komen,
Dat wy dan ock dergliken don,
Allso syn Lijff und Blod entfahn.
3. Dat brot is des lyves spise,
Damit doch geistliker wyse
u_“ Mit Noten.

De seele gelavet wert,
So se van herten des begert. |48v|
4. Wem nicht leith sint sine sünde,
De wert hy nene gnade finden,
Den torne Godes he entfeht,
Als Judas, de vorreder, ded.
5. Darüm, wiltu hy wol eten
Der heilsamen spyse recht geneten,
So do bote van herten grund,
So wert hy dyne seele gesunt.
6. Ock ein lijff mit Christo werde wy,
TVuwe und leve gehürt darby,
Dat wy dem negsten denen gern
Und all uneinicheit sy fern.
7. Loff und danck sy dy, Her Jhesu Christ,
De du vor uns gestorven bist.
Geff, dat dat bitter liden dyn
An uns nicht m6te verloren syn. |49r|
Thor Vesper des Sundages und andere Feierdage
Van düssen volgenden Psalmen mag man singen,
welke und so veel man wil.
De cxi. Psalm
uIck dancke dem Heren van gantzem herten, im
rade der fromen und in der Gemeine“. Grot sint de
wercke des Heren, we erer achtet, de heft idel lust
daran. Wat he ordnet, dat is lüflick unnd herlick;
und sine gerechticheit blivet ewiglick. He heft eine
gedechtnüsse gestichtet siner wunder, de gnedige
und barmhertige Here. He gift spise den, de en
früchten, he gedencket ewiglick an syn verbund. He
leth verkündigen sine geweldige dade |49v| sinem
volke, dat he en geve dat erve der Heiden. De
wercke siner hende sint warheit unnd recht, alle sine
gebode sint rechtschapen. Se werden erhalden jüm-
mer und ewiglick und gescheen truwlick und rede-
71 Luther: Jesus Christus, unser Heiland, der von uns den
Gotteszorn wand, AWA 4, Nr. 6.

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