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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0046
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Einleitung in den Band

1225), Schleswig (1232/34), Hamburg (1235), Tondern (1238/47), Kiel (1240) und Flensburg (1263). Einer
späteren Phase gehören die beiden Häuser des Ordens in Husum (1494) und in Hemmingstedt (1517) an.
Konvente der Dominikaner finden sich in Lübeck (Burgkloster 1225), Schleswig (1235), Hamburg (1236),
Hadersleben (1254) und Meldorf (1380)56. Auch bei den Bettelordensklöstern traten die Schaumburger als
Stifter in Erscheinung; so verdankten die Konvente der Franziskaner in Hamburg und Kiel sowie der
Konvent der Dominikaner in Hamburg Graf Adolf IV. ihre Existenz. Adolf selbst schloß sich später dem
Hamburger Franziskanerkloster an57.
Die Gründungswelle bei den Klöstern war nach dem zweiten Drittel des 13. Jh. vorbei. Von den oben-
genannten Konventen der Bettelorden in Husum und Hemmingstedt abgesehen, entstanden nach dieser
Zeit noch das Antoniterkloster in Mohrkirchen (1391 )58, die Kartause in Ahrensbök (1397)59, das Wilhel-
mitenkloster in Kuddewörde im Herzogtum Lauenburg (1405) sowie das Birgittenkloster in Marienwohlde
bei Mölln (ca. 1413)60 und der Augustinerinnenkonvent in Lübeck (St. Annen 1505).
Am Ende des Mittelalters gab es etwa 40 Klöster und Stifte in Schleswig-Holstein61. Mit Ausnahme von
vier Frauenkonventen, die in evangelische Stifte umgewandelt wurden, gingen alle anderen geistlichen
Häuser in der Reformationszeit unter.

56 Die Gründungsdaten sind entnommen aus der Übersicht
bei Hillebrand, Klosterbuch, S. 22-24. Zu den Kon-
venten vgl. Freytag, Klöster als Zentren, S. 171-182;
Christian Kuss, Die vormaligen Bettelklöster in den
Herzogthümern Schleswig und Holstein, in: Staatsbürger-
liches Magazin 7 (1827), S. 547-576; Meier, Schleswig-
Holstein im Hohen und Späten Mittelalter, S. 96; Hau-
schild, Kirchengeschichte Lübecks, S. 68-71.
57 Vgl. Kruppa, Klostergründungen der Grafen von
Schaumburg, S. 80 und 82f.
58 Vgl. Johannes Callsen, Der Hof Mohrkirchen: Edel-
hof, Kloster, Domanialgut 1360-1778, Freienwill 1983.
59 Vgl. Kruppa, Klostergründungen der Grafen von
Schaumburg, S. 84; Jürgen Wätjer, Die Geschichte

des Kartäuserklosters „Templum Beatae Mariae“ zu Ah-
rensbök (1397-1564), Salzburg 1988 (= Analecta Cartu-
siana 56). Auch bei der Entstehung dieses Klosters spiel-
ten die Schaumburger Grafen eine wichtige Rolle, geht die
Kartause doch auf ein Gelübde Heinrichs II., Nikolaus’
und Adolfs VII. zurück, das die Grafen 1359 als Dank für
die Rückgewinnung der Insel Fehmarn abgelegt hatten.
Vgl. Freytag, Klöster als Zentren, S. 169f.; Reinhold
Beranek, Das Birgittenkloster Marienwohlde im Nor-
den von Mölln, in: Lauenburgische Heimat NF 146
(1997), S. 3-52.
Zahlen nach LThK3 9, Sp. 163. Siehe dazu auch die in
Anm. 41 genannte Karte.

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