Kön 3a. Abhaltung von drei Bettagen 1553
Kön 3a. Anweisung zur Abhaltung von drei Bettagen3 1
28. Februar 1553
An ern Gert Slewart, pastorn zw Sanct Niclas zw Flenßburg1 2,
bet- unnd vasttage zuhaltten belanngen
Actum Nyburg3, den letzten Februarii anno LIII. etc.
Mutatis mutanti an Reinholt Westerholt, pastorn der stiffts kirchenn Schießwig4, und an ern Johanb
Antonio, probst des furstenthumbs Holstein und pastor zu Itzehohe5
Christian. Lieben, andechtigenn unnd getrewen.
Nachdem sich vilfaltig beschwer uff die chrystlich
gemein inn diesen letzten gefarlichenn zeitten ereu-
genn mit krig, sterben unnd blutvorgissen, theure
zeit unnd annderm, unnd solchs an zweyvel durch
unnser schwere sundt unnd unbußfertig lebenn er-
regt unnd verursacht, derhalben wir hoch nottig er-
wogenn, inn gemein durch unnser reich, fursten-
thumb unnd gebiett durch die christlichenn
superattendenttenn, kirchherrn unnd prediger des
gotlichenn worts zu warhafftiger puß unnd innigem
gebett zu Got, umb gnedige verlassung6 unnd das
wir bey dem heilligen gotlichenn wort im friden ge-
ruhen unnd pleyben mugen, ermanung thun |215r|
zulassenn, unnd das dartzu sonnderliche zeit beno-
met unnd angesetzt.
a Textvorlage (Handschrift): RA Kopenhagen, TKIA, In-
ländische Registratur A 18.5, Kopibog 1552-1553, Bl.
214v-215v. Abdruck: Sejdelin, Diplomatarium Flens-
borgense, Nr. 612, S. 551 f.
b Erg. am Rand.
c-c Erg. am Rand.
1 Vgl. dazu auch die Anweisung Herzog Johanns d. Ä. zur
Abhaltung von Bettagen für den Hadersiebener Anteil
der Herzogtümer vom 3. März 1553 (Had Nr. 4).
2 Zu Gerd Slewart vgl. das Biogramm unter Nr. 5, Anm.
1.
3 Nyborg.
4 Reinhold Westerholt, * 1493 in Westfalen, ehemaliger
Augustinermönch, war von 1529 bis zu seinem Tod im
Wiewoll auch solcher wanndell cbey den cristenc je-
dertzeit zusein gebürt, unnd als wir durch denn er-
wurdigen, unnsernn lieben andechtigen unnd ge-
treuenn herrn Petrum Palladium, der heiligenn
schriefft doctor unnd superattendenten unsers
stiffts Sehlanndt7, beyligenndt christlich Ordnung
verfassenn lassenn8, wie inn denn kirchen inn den
angesetzten gemeinen pet tagen, alls wir, wie vorge-
melt, zu cristlicher ermanung der gemein inn unsern
kirchenn zu hallttenn verordennt, negstkunfftig
Montag, Dinstag, Mitwoch nach dem Sonntag Ju-
dica schirst, welchs ist der zweintzigst, ein unnd
zwey unnd zweintzigst monats tag Marcii, zuhalt-
tenn, so uberschickenn wir euch solch cristlich Ord-
nung hiemit unnd begernn gnedigst, ir wollet inn
euernn bevoln caspell kirchenn, zu Gottes ehre unnd
dem gemeinen volck zu christlicher ermanung unnd
Jahr 1554 Pfarrer der Domkirche in Schleswig. 1537
nahm er an den Beratungen über die „Ordinatio eccle-
siastica“ teil. 1540 gehörte er zu den von König Chri-
stian III. ernannten Superintendenten (s. Nr. 5). Vgl. die
Einleitung, S. 47; Dansk Biografisk Leksikon 15, S. 447;
Arends, Gejstligheden 2, S. 360 und 3, S. 54; Car-
stens, Generalsuperintendenten, S. 10 f.
5 Zu Johann Antonii s. Kön Nr. 2, Anm. 2.
6 Vergebung, s. Grimm, DWb 25, Sp. 735.
7 Zu Peder (Petrus) Palladius vgl. das Biogramm unter
Had Nr. 4, Anm. 7.
8 Abdruck der von Petrus Palladius im März 1552 in la-
teinischer Sprache verfaßten Ordnung für die drei Bet-
tage in Schumacher, Gelehrter Männer Briefe 3,
S.135-152.
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Kön 3a. Anweisung zur Abhaltung von drei Bettagen3 1
28. Februar 1553
An ern Gert Slewart, pastorn zw Sanct Niclas zw Flenßburg1 2,
bet- unnd vasttage zuhaltten belanngen
Actum Nyburg3, den letzten Februarii anno LIII. etc.
Mutatis mutanti an Reinholt Westerholt, pastorn der stiffts kirchenn Schießwig4, und an ern Johanb
Antonio, probst des furstenthumbs Holstein und pastor zu Itzehohe5
Christian. Lieben, andechtigenn unnd getrewen.
Nachdem sich vilfaltig beschwer uff die chrystlich
gemein inn diesen letzten gefarlichenn zeitten ereu-
genn mit krig, sterben unnd blutvorgissen, theure
zeit unnd annderm, unnd solchs an zweyvel durch
unnser schwere sundt unnd unbußfertig lebenn er-
regt unnd verursacht, derhalben wir hoch nottig er-
wogenn, inn gemein durch unnser reich, fursten-
thumb unnd gebiett durch die christlichenn
superattendenttenn, kirchherrn unnd prediger des
gotlichenn worts zu warhafftiger puß unnd innigem
gebett zu Got, umb gnedige verlassung6 unnd das
wir bey dem heilligen gotlichenn wort im friden ge-
ruhen unnd pleyben mugen, ermanung thun |215r|
zulassenn, unnd das dartzu sonnderliche zeit beno-
met unnd angesetzt.
a Textvorlage (Handschrift): RA Kopenhagen, TKIA, In-
ländische Registratur A 18.5, Kopibog 1552-1553, Bl.
214v-215v. Abdruck: Sejdelin, Diplomatarium Flens-
borgense, Nr. 612, S. 551 f.
b Erg. am Rand.
c-c Erg. am Rand.
1 Vgl. dazu auch die Anweisung Herzog Johanns d. Ä. zur
Abhaltung von Bettagen für den Hadersiebener Anteil
der Herzogtümer vom 3. März 1553 (Had Nr. 4).
2 Zu Gerd Slewart vgl. das Biogramm unter Nr. 5, Anm.
1.
3 Nyborg.
4 Reinhold Westerholt, * 1493 in Westfalen, ehemaliger
Augustinermönch, war von 1529 bis zu seinem Tod im
Wiewoll auch solcher wanndell cbey den cristenc je-
dertzeit zusein gebürt, unnd als wir durch denn er-
wurdigen, unnsernn lieben andechtigen unnd ge-
treuenn herrn Petrum Palladium, der heiligenn
schriefft doctor unnd superattendenten unsers
stiffts Sehlanndt7, beyligenndt christlich Ordnung
verfassenn lassenn8, wie inn denn kirchen inn den
angesetzten gemeinen pet tagen, alls wir, wie vorge-
melt, zu cristlicher ermanung der gemein inn unsern
kirchenn zu hallttenn verordennt, negstkunfftig
Montag, Dinstag, Mitwoch nach dem Sonntag Ju-
dica schirst, welchs ist der zweintzigst, ein unnd
zwey unnd zweintzigst monats tag Marcii, zuhalt-
tenn, so uberschickenn wir euch solch cristlich Ord-
nung hiemit unnd begernn gnedigst, ir wollet inn
euernn bevoln caspell kirchenn, zu Gottes ehre unnd
dem gemeinen volck zu christlicher ermanung unnd
Jahr 1554 Pfarrer der Domkirche in Schleswig. 1537
nahm er an den Beratungen über die „Ordinatio eccle-
siastica“ teil. 1540 gehörte er zu den von König Chri-
stian III. ernannten Superintendenten (s. Nr. 5). Vgl. die
Einleitung, S. 47; Dansk Biografisk Leksikon 15, S. 447;
Arends, Gejstligheden 2, S. 360 und 3, S. 54; Car-
stens, Generalsuperintendenten, S. 10 f.
5 Zu Johann Antonii s. Kön Nr. 2, Anm. 2.
6 Vergebung, s. Grimm, DWb 25, Sp. 735.
7 Zu Peder (Petrus) Palladius vgl. das Biogramm unter
Had Nr. 4, Anm. 7.
8 Abdruck der von Petrus Palladius im März 1552 in la-
teinischer Sprache verfaßten Ordnung für die drei Bet-
tage in Schumacher, Gelehrter Männer Briefe 3,
S.135-152.
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