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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0152
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132

Die Kirchenordnungen. Die Mark Brandenburg.

diesem geistlichen consistorio zum beisitzer ver-
ordent, das ich demnach in solchem geistlichen
gerichte, vermüge desselbigen gestelten ordnung,
auch hochgedachts meines gnedigsten herrn christ-
lichen kirchen- und visitationordnung und sonst,
was christlich und recht ist, nach meinem besten
verstand und gewissen richten und urtheilen, und
solchs um keinerlei ursachen nachlassen, auch die
urtheil ante publicationem und was gerathschlaget
und gehandelt niemands vermelden will, als mir
gott helfe und sein heiliges wort.
Form des eids, welchen der notarius schweren soll.
Ich schwere, weil ich von dem churfürsten
zu Brandenburg etc., meinem gnedigsten herrn,
vor einen notarien dieses geistlichen consistorii
verordent, das ich demnach vermüge seiner churf.
g. ausgegangenen consistorialordnung mit registri-
rung der acten, haltung der tage- und copial-
bücher und sonst meines amts treulich warten,
auch der zeugenaussage und die begriffene urtheil
vor der publication nicht offenbaren, dessgleichen
was gerathschlaget oder dasjenige, was mir sonst
von den nidergesatzten vertrauet werden möchte,
verschwiegen halten und sonst meinem amte ge-
treulich nachsetzen will, als mir gott helfe und
sein heiliges wort.
Eid des fiscals.
Ich schwere, dieweil der churfürst zu Branden-
burg etc., mein gnedigster herre, mich vor einen
fiscal in geistlichen sachen bestalt und ange-
nommen , das ich demnach in den sachen, davon
s. churf. g. ausgangene consistorial-, christliche
kirchen- und visitationordnungen melden oder
mir sonst von s. churf. g. oder des geistlichen
gerichts assessorn und visitatorn auferleget werden
möchten, wie recht und vermüge gemelter ord-
nungen mit allem treuen fleisse procedirn, aus-
üben und vorfahren, auch die erkanten strafen
einbringen und sonst meinem amt treulich nach-
kommen und solchs um keinerlei ursachen nach-,
lassen will, als mir gott helfe und sein heiliges wort.
Eid des substituten.
Ich schwere, weil ich vor einen substituten
des churfürstlichen brandenburgischen geistlichen
consistorii angenommen bin, das ich demnach
desselbigen assessorn und notario will treue und
gehorsam sein, mich ires befelichs verhalten und
alles das, was sie mir zu schreiben, zu registrirn
und zu verschweigen auferlegen werden, dasselbe
also mit fleisse zu gewarten, auch keine ab-
schriften oder copeien von den urtheilen und
acten, noch aus den gerichts- oder copialbüchern,
ohne des consistorii und notarii vorwissen, jemands
geben will, als mir gott helfe und sein heiliges wort.

Eid des consistoriiboten.
Ich schwere, nachdem mich die assessores
des geistlichen consistorii allhie zum boten an-
genommen, das ich demnach die briefe und acten,
so mir von den beisitzern, notario, fiscal oder
substituten des consistorii uberantwortet werden,
treulichen und unseumlichen zur stette vertragen,
den parthen, daran sie lauten, uberreichen, auch was
sie darauf anzeigen und wie ich die briefe allent-
halben bestalt, dem notario oder desselben sub-
stituten wider einbringen und solchs verzeichnen
lassen und sonst dem consistorio gehorsam sein
will, als mir gott helfe und sein heiliges wort.
Was vor sachen vor dis gericht sollen
gehören und bescheiden werden.
1. In diesem geistlichen consistorio sollen zu
verhör und rechtsfertigung angenommen und vor-
bescheiden werden: alle streit und uneinigkeit
von der lehre.
2. Item, alle ehesachen in gemein.
3. Item, dis gerichte soll sein wie ein execu-
tion der gehaltenen visitation, darüber die nider-
gesatzten halten sollen.
4. Und sonderlich soll in diesem gerichte
procedirt werden, wider die in stedten und dörfern,
so sich in predigen, sacramentreichung und cere-
monien nicht ordentlich und unserer christlichen
kirchenordnung gemess verhalten.
5. Auch wider die, so die geistlichen güter
von pfarrn, kirchen, schulen, hospitaln, den
kirchendienern und amten, zu nachtheil an sich
gezogen.
6. Item, alle andere exces, welche der geist-
lichen coertion unterworfen.
7. Dessgleichen der geistlichen testament
und zehend sachen sollen unsere consistoriales zu
confirmirn und zu richten haben.
8. Und in summa alle andere sachen, so
geistlich sein oder zwischen und mit geistlichen
personen, der religion oder geistlichen beneficien
und güter halben in unserm churfürstenthum vor-
fallen und was denselben anhängig ist.
Es solle auch keine praevention in einicher
solchen sachen, ob die albereit un andern örtern
anhengig were oder noch würde, angesehen, son-
dern dieselben alle hiehero gefordert werden.
Was vor rechte in diesem consistorio
sollen gehalten und gebraucht werden,
auch von gewalt des consistorii.
Wann in artikeln unserer christlichen reli-
gion oder der lehre und administration der heiligen
sacrament halben streit und irrungen oder auch
sachen, welche die gewissen belangen, vorfallen,
 
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