216
Die Mark Brandenburg.
gelii, zu welchen wir dich durch gottes gewalt
rufen und senden, gleichwie uns gott gesandt hat.
Derhalben wache mit ernst und bitte gott,
dass er dich in dieser hohen vocation erhalten
wolle, dass du nicht durch falsche lehre, ketzereien
und deine eigne gedanken mögest abfallen, sondern
in gottesfurcht, treuem fleiss, stetem gebet solches
anfahen und im herrn Christi recht und wohl
ausrichten.
Benedicet tibi Dominus, ut in ipsius agro
vel Ecclesia sancta facias fructum multum et
copiosum. Amen.
Folgen: „Frankfurtische kirchengebete, welche
sowohl des sontags und in der wochen vor und
nach der predigt, als auch an denen hohen fest-,
buss- und danktagen, desgleichen bei der cou-
firmation der kinder gebraucht werden“. . . .
Festtage, so fürnehmlich in unsern
landen ausserhalb der sontage gefeiert
werden sollen.
Der Christtag, der tag Stephani, Johannis
Evangelistae, Neujahrstag oder Circumcisionis
Domini, Heilige 3 Könige, Purificationis Mariae,
Mathiae Apostoli, Verkündung Mariae, Ostern
(3 tage), Philippi und Jacobi, Himmelfahrt Christi,
Pfingsten (3 tage), Sontag Trinitatis, der tag
Coenae Domini, Johannis Baptistae, Petri und
Pauli, Visitationis Mariae, Mariae Magdalenae,
Jacobi, Laurentii, Assumptionis Mariae, Bartholo-
maei, Nativitatis Mariae, Matthaei Apostoli,
Michaelis, Simonis et Judae, Omnium Sanctorum,
Martini, Catharinae, Andreae, Thomae, Festum
Gratiarum actionis loco dedicationis templi.
Friedeberg in der Neumark.
Treu, Geschichte der Stadt Friedeberg in der Neumark. Friedeberg 1865.
Die Reformationsgeschichte ist bei Treu, S. 140ff. dargestellt. Im Jahre 1580 fand die (nach
Treu, erste [?]) Visitation statt. Der Rezess vom 4. März 1580 soll nach Treu im Magistrats-
Archiv vorhanden sein. Derselbe befindet sich aber dort nicht mehr, auch nicht im Pfarr-Archive.
Treu gibt S. 164 einen Auszug, aus welchem zu entnehmen ist, dass sich die Visitation
wesentlich um die Lehre und um Einkommensverhältnisse drehte. Ausserdem wird dem Pfarrer
auferlegt, an hohen Festtagen das Amt der Messe in eigener Person zu halten, die Mittwoch-
Predigten fleissig zu bestellen und die Apostel-Tage und anderen Feste ohne erhebliche Ursachen
nicht auf den nächsten Sonntag zu transferiren. Es wird noch ein Caplan bestellt, damit die
Gemeinde Sonntags drei Predigten hat: die Früh-Predigt, die Hochmesse und die Vesper. Es
wird eine Lehrerin bestellt, die sich (nach D. Andreae Muskuli, Generalsuperintendenten, getruckte
Jungfrauen-Schulordnung) halten soll.
Die Pfarr-Matrikel von 1694 ist im Reg.-Archiv Frankfurt a. d. O. 1694, P. IV, Sect. 11,
Litt. F, aufbewahrt.
(Das Raths-Archiv enthält keine Akten aus dem 16. Jahrhundert, sondern nur die
Visitations-Akten von 1660.)
Fürstenwalde.
Goltz, Chronik der ehemaligen Residenzstadt der Lebusischen Bischöfe Fürstenwalde.
Fürstenwalde 1837: Müller, a. a. O. S. 237 ff.
Bei der ersten Visitation, welche 1541 im Lebusischen Kreise veranstaltet wurde, wurde
Fürstenwalde übergangen. Erster Prediger war Simon Musäus.
Zur Geschichte der Reformation vgl. die beiden Urkunden bei Riedel I, 20, S. 329,
330 (von 1547). Vgl. auch noch verschiedene Stücke im St.-A. Berlin, R. 59, 3.
Der Visitations-Abschied vom 8. März 1600 befindet sich im Regierungs-Archiv Frank-
furt, IV, Sect. 13, Litt. F, Nr. 1 (in einem untersiegelten und unterschriebenen Exemplare).
Als Visitatoren nennen sich „Valtin Pfull, Christoph Pelargus, Johann Koeppen, Ehrhardt Heide“.
Die Mark Brandenburg.
gelii, zu welchen wir dich durch gottes gewalt
rufen und senden, gleichwie uns gott gesandt hat.
Derhalben wache mit ernst und bitte gott,
dass er dich in dieser hohen vocation erhalten
wolle, dass du nicht durch falsche lehre, ketzereien
und deine eigne gedanken mögest abfallen, sondern
in gottesfurcht, treuem fleiss, stetem gebet solches
anfahen und im herrn Christi recht und wohl
ausrichten.
Benedicet tibi Dominus, ut in ipsius agro
vel Ecclesia sancta facias fructum multum et
copiosum. Amen.
Folgen: „Frankfurtische kirchengebete, welche
sowohl des sontags und in der wochen vor und
nach der predigt, als auch an denen hohen fest-,
buss- und danktagen, desgleichen bei der cou-
firmation der kinder gebraucht werden“. . . .
Festtage, so fürnehmlich in unsern
landen ausserhalb der sontage gefeiert
werden sollen.
Der Christtag, der tag Stephani, Johannis
Evangelistae, Neujahrstag oder Circumcisionis
Domini, Heilige 3 Könige, Purificationis Mariae,
Mathiae Apostoli, Verkündung Mariae, Ostern
(3 tage), Philippi und Jacobi, Himmelfahrt Christi,
Pfingsten (3 tage), Sontag Trinitatis, der tag
Coenae Domini, Johannis Baptistae, Petri und
Pauli, Visitationis Mariae, Mariae Magdalenae,
Jacobi, Laurentii, Assumptionis Mariae, Bartholo-
maei, Nativitatis Mariae, Matthaei Apostoli,
Michaelis, Simonis et Judae, Omnium Sanctorum,
Martini, Catharinae, Andreae, Thomae, Festum
Gratiarum actionis loco dedicationis templi.
Friedeberg in der Neumark.
Treu, Geschichte der Stadt Friedeberg in der Neumark. Friedeberg 1865.
Die Reformationsgeschichte ist bei Treu, S. 140ff. dargestellt. Im Jahre 1580 fand die (nach
Treu, erste [?]) Visitation statt. Der Rezess vom 4. März 1580 soll nach Treu im Magistrats-
Archiv vorhanden sein. Derselbe befindet sich aber dort nicht mehr, auch nicht im Pfarr-Archive.
Treu gibt S. 164 einen Auszug, aus welchem zu entnehmen ist, dass sich die Visitation
wesentlich um die Lehre und um Einkommensverhältnisse drehte. Ausserdem wird dem Pfarrer
auferlegt, an hohen Festtagen das Amt der Messe in eigener Person zu halten, die Mittwoch-
Predigten fleissig zu bestellen und die Apostel-Tage und anderen Feste ohne erhebliche Ursachen
nicht auf den nächsten Sonntag zu transferiren. Es wird noch ein Caplan bestellt, damit die
Gemeinde Sonntags drei Predigten hat: die Früh-Predigt, die Hochmesse und die Vesper. Es
wird eine Lehrerin bestellt, die sich (nach D. Andreae Muskuli, Generalsuperintendenten, getruckte
Jungfrauen-Schulordnung) halten soll.
Die Pfarr-Matrikel von 1694 ist im Reg.-Archiv Frankfurt a. d. O. 1694, P. IV, Sect. 11,
Litt. F, aufbewahrt.
(Das Raths-Archiv enthält keine Akten aus dem 16. Jahrhundert, sondern nur die
Visitations-Akten von 1660.)
Fürstenwalde.
Goltz, Chronik der ehemaligen Residenzstadt der Lebusischen Bischöfe Fürstenwalde.
Fürstenwalde 1837: Müller, a. a. O. S. 237 ff.
Bei der ersten Visitation, welche 1541 im Lebusischen Kreise veranstaltet wurde, wurde
Fürstenwalde übergangen. Erster Prediger war Simon Musäus.
Zur Geschichte der Reformation vgl. die beiden Urkunden bei Riedel I, 20, S. 329,
330 (von 1547). Vgl. auch noch verschiedene Stücke im St.-A. Berlin, R. 59, 3.
Der Visitations-Abschied vom 8. März 1600 befindet sich im Regierungs-Archiv Frank-
furt, IV, Sect. 13, Litt. F, Nr. 1 (in einem untersiegelten und unterschriebenen Exemplare).
Als Visitatoren nennen sich „Valtin Pfull, Christoph Pelargus, Johann Koeppen, Ehrhardt Heide“.