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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0246
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226

Die Mark Brandenburg.

eius loci sperent, sed viduae ac liberis relictis
ratione anni gratiae (quem vocant) cedent, ita
tamen ut fratres, hac in re viduae servientes,
honeste tractentur, prout in visitationis formula.
XXL
In singulis congressibus tres procuratores ex
numero fratrum constituentur, qui necessaria ad
corporis refectionem, finito examine, procurabunt,
ea, qua par est, frugalitate et pro consuetudine illa
quae iam tot annos summa aequalitate in sodalitio
nostro retenta est. Servabiturque mediocritas
talis, ut vitentur sordes et profusio, ingluvies, et
intemperantia, nec ultra tonnam cerevisiae unam
30. Visitationsordnung ]
[Bruchstück aus Schultze
1. Das auf den hochzeiten frauen und Jung-
frauen so wol als die männer den predigern in
der kirchen bei der copulation opfern solten.
2. Das bei einer taufe zu S. Mar. die kinder
aus der mägdgens-schule solten aufwarten und
singen: Christ, unser herr, zum Jordan kam.

insumatur; concedaturque cuivis quando libuerit,
(peracto prandio, numerata prius pecunia a procura-
toribus ad pretium pro cerevisia solvendum, nomi-
nata) in pace discedere, aut ad vesperam, nisi
necessario avocetur, commorari, sacrisque hymnis
decantandis Musicam exercere. Catalogus pro-
curatorum:
1. Niendorp, Luffing, Kassyke.
2. Esstede, Engerssen, Jeggow.
3. Borg, Rocksfurde, Wypkc.
4-. Berkow, Kremskow, Lindstede.
5. Myste, Solpke, Jytze.
6. Flechting, Voegenstedt, Bülstring.
7. Borchstall, Berge, Naatze.
für Gardelegen von 1570.
Gardelegen, S. 91 u. 92.]
3. Das die prediger zu Wagensteclt, Flechting
und Bülstring sich solten zu der Gardelegischen
inspection halten und zum hiesigen convent und
synodo sich einfinden. 4. Das 4 knaben am altar
beim abendmahl solten die tücher unterhalten und
aufwarten.

Die Stadt Havelberg.
Zöllner, Chronik der Stadt Havelberg. Havelberg 1894.
Hier trat die Reformation einige Jahre später ein, als in den meisten Städten der Mark
Brandenburg, nämlich 1545. Vgl. die Darstellung bei Riedel I, 3, S. 267 ff. Die ersten
Einrichtungen trafen die Vistitatoren bei der ersten Visitation 1545. Vgl. Consist.-Archiv
Berlin, Sup. Havelberg, Spec. c, Nr. 1.
Der erste Abschied von 1545 ist abgedruckt bei Riedel I, 3, S. 310—313.
Ein zweiter Abschied vom Jahre 1558 ist bei Riedel I, 3, S. 317—324, abgedruckt.
Als 1548 der letzte katholische Bischof starb, folgte zunächst als Bischof der Sohn des
Kurfürsten, Markgraf Friedrich; dann der Enkel des Kurfürsten, Markgraf Joachim Friedrich,
als Postulirter. Für ihn verwaltete sein Vater, Markgraf Johann Georg, das Bisthum.
Im Jahre 1561 forderte der Administrator des Bisthums Havelberg, Johann Georg, das
Domkapitel auf, die papistischen Ceremonien abzuschaffen und die Kirchenordnung des Kur-
fürsten anzunehmen. (Riedel I, 3, S. 166.)
Eine neue Visitationsordnung von 1573 ist erwähnt bei Riedel I, 3, S. 270.
Die Nachricht, dass der Abschied von 1545 im Regierungs-Archiv zu Potsdam sich
befinde (Zöllner und Bardey, Gesch. von Nauen und Osthavelland), ist irrig. Von dort
sind sämmtliche alten Stücke nach Berlin abgegeben.
Zöllner druckt S. 210 ff. eine Polizeiordnung der Stadt von 1655 ab.
Die Visitations-Akten von 1545, 1558 und 1573 befinden sich jetzt im Consist.-Archiv
Berlin, Sup. Idav., Spec. 2 c. Darnach werden hier die Abschiede von 1545 und 1558 abgedruckt.
(Nr. 31 und Nr. 32.) Ebendort p sind die Abschiede und Matrikeln von 1577 und 1587 auf-
bewahrt. Der Abschied von 1573 bietet kein besonderes Interesse.
 
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