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Die Mark Brandenburg.
und vormuge derselben die ausstehende haupt-
summen, pechte und zinse, wie die namen haben
mogen, durch hulfe eines erbarn raths und des
geistlichen consistorii an sich bringen. Und do
sie befinden, das die briefe uf liegende grunde
gerichtet, bei denselben pleiben und dann die-
selben neben andern widerkeuflichen summen, so
abgeleget, wider anlegen und die namen der
neuen censiten an stadt der vorigen zinsleute namen
schreiben und verzeichnen, auch sich die unvor-
sicherte summen zwischen dis und Martini schirsten
vorsichern lassen. Mit verwarnung, do sie es
nicht thuen und seumig sein wurden, das die
erstattunge bei inen gesucht werden solle.
Wen aber auch die albereit gegebene ver-
schreibungen, also gerichtet, das der widerkauf
alleine bei den censiten stunde, und sie wollten
gleichwol die zinsen zu rechter zeit nicht erlegen,
das also die vorsteher viel vergeblich botenlohn
oder andere uncosten darauf wenden mussten,
sollen die vorsteher die summen ufkondigen, an
sich fordern und andern austhuen, und do sie die
nicht erlangen konten, bei den consistorio um
hulfe und execution ansuchen.
Es sollen aber auch die vorsteher, so an
zinsen schuldig, die termine selbst halten und die
zinse samt den retardaten, bei meidunge der
pfändung, ablegen.
Und weil inhalts derselben visitationordnung
die alienation und voreusserung der liegenden
grunde und erblichen pechte, so den pfarrern,
gottsheusern, gemeinen kasten und hospitalen zu-
stehen, ohne s. churf. g. oder derselben visitatorn
und consistorii vorwissen ausdrucklich vorboten,
so legen auch die visitatores den vorstehern hier-
mit uf, das sie dawider nicht handeln sollen, doch
do inen liegende grunde von den burgern an der
kirchen, kasten oder hospitalen schulde ein-
gereumt und ubergeben wurden, die sie vor-
schossen mosten, und derselben so hoch als die
hauptsumme und schosse nicht geniessen konten,
soll inen frei stehen, dieselben wider zu ver-
kaufen und die kaufsumme der kasten zum besten
anzulegen. Es wirdet auch zu nodturft der armen
bedacht, das die vorstehern mit den eisern buxen,
die sie dazu machen lassen sollen, durch getreue
personen in alle gastheuser, wann fremde leute
aldo sein, desgleichen in hochzeiten und gast-
botten zu gehen und vor die armen zu samlen
nicht vorseumen.
So sollen auch die vorsteher der hospitaln,
wie sie ohne des schuldig sein und gebreuchlich
herbracht, die kranken in sterblichen zeiten, auch
sonst die armen gebrechlichen von der gassen in
die hospitale nehmen und unterhalten lassen.
Desgleichen den alten weibern in den hospitaln
uflegen, uf der burger erfordern in ire heuser
zu kommen, die kranken zu warten und die toten
zu kleiden.
Und sonderlich sollen die vorsteher neben
den predicanten die armen fleissig besuchen, ire
mengel bessern und darauf gute achtung geben,
das die leute oder alte weiber sich der gotts-
lästerungen und bei seinem namen zu schworen,
auch keine zauberei oder segnerei zu gebrauchen,
sondern vielmehr, weil sie der almosen geniessen,
gott dafur zu danken, sich zuchtig, fromlich und
nicht zenkisch zu verhalten, do sie es aber dar-
uber thuen wurden, sie aus den hospitaln weisen.
Furnemlich aber sollen alle vorsteher der
kasten und hospitaln die register also formirn
und richten, das sie die einnahme und ausgabe
allewege uf Weihnachten anfahen und schliessen,
und nicht alleine die einnahme der stehende
pechte und zinse, sondern auch was das korne
jerlich gegulden, auch die einnahme von den
klocken, begrebnussen, und alles, was sie sonsten
einnehmen, und zu welcher zeit sie solchs be-
kommen, in sonderliche capita stuckweis redigirn
und bringen. Desgleichen mit der ausgabe, wie-
viel an gelde und korne ausgeben oder sonst uf-
gangen, also halten, damit keine vordechtige
unterschleife darein zu vermuten, und inhalts der
visitationsordnunge dem erbarn rathe und pfarrern,
neben zehen aus den vier gewerken und gemeine,
richtige und bestendige rechnung thuen mogen,
und also in irem amte, wie getreuen und fleissigen
gottshausleuten und vorstehern eigent und ge-
bueret, vorzustehen, damit sie es gein gott und
menniglichen vorantworten mogen.
Und mogen die vorsteher des gemeinen
kastens zu Marien dem castendiener
16 gulden und 12 scheffel rogken jerlich geben
und entrichten.
Der kastenschreiber zu S. Jacob soll haben
jerlichen
20 gulden und 6 scheffel rogken.
Dazu soll er, weil er kastenschreiber ist, das
stucke ackers im brauche behalten, welches sonst
zwei mark zinset.
Die irrungen, so sich wegen 20 schilling
zwischen der universitet zu Frankfort an der Oder
an einem, und den vorstehern zu S. Jacob er-
halten, seind, weil die alhie nicht vorglichen
werden konnen, wider an unsern gnedigsten herrn
oder [hier stand ursprünglich: „desselben“, ist
aber verbessert (!) in: seiner fürstlichen gnaden]
geistlichen consistorium, zu ferrer verhor und
austrage remitirt.
Vom hospital Gertrudis.
Nachdeme die itzo anhere vorordente visita-
tores in anno 1540 gegebenen visitationabschiede
Die Mark Brandenburg.
und vormuge derselben die ausstehende haupt-
summen, pechte und zinse, wie die namen haben
mogen, durch hulfe eines erbarn raths und des
geistlichen consistorii an sich bringen. Und do
sie befinden, das die briefe uf liegende grunde
gerichtet, bei denselben pleiben und dann die-
selben neben andern widerkeuflichen summen, so
abgeleget, wider anlegen und die namen der
neuen censiten an stadt der vorigen zinsleute namen
schreiben und verzeichnen, auch sich die unvor-
sicherte summen zwischen dis und Martini schirsten
vorsichern lassen. Mit verwarnung, do sie es
nicht thuen und seumig sein wurden, das die
erstattunge bei inen gesucht werden solle.
Wen aber auch die albereit gegebene ver-
schreibungen, also gerichtet, das der widerkauf
alleine bei den censiten stunde, und sie wollten
gleichwol die zinsen zu rechter zeit nicht erlegen,
das also die vorsteher viel vergeblich botenlohn
oder andere uncosten darauf wenden mussten,
sollen die vorsteher die summen ufkondigen, an
sich fordern und andern austhuen, und do sie die
nicht erlangen konten, bei den consistorio um
hulfe und execution ansuchen.
Es sollen aber auch die vorsteher, so an
zinsen schuldig, die termine selbst halten und die
zinse samt den retardaten, bei meidunge der
pfändung, ablegen.
Und weil inhalts derselben visitationordnung
die alienation und voreusserung der liegenden
grunde und erblichen pechte, so den pfarrern,
gottsheusern, gemeinen kasten und hospitalen zu-
stehen, ohne s. churf. g. oder derselben visitatorn
und consistorii vorwissen ausdrucklich vorboten,
so legen auch die visitatores den vorstehern hier-
mit uf, das sie dawider nicht handeln sollen, doch
do inen liegende grunde von den burgern an der
kirchen, kasten oder hospitalen schulde ein-
gereumt und ubergeben wurden, die sie vor-
schossen mosten, und derselben so hoch als die
hauptsumme und schosse nicht geniessen konten,
soll inen frei stehen, dieselben wider zu ver-
kaufen und die kaufsumme der kasten zum besten
anzulegen. Es wirdet auch zu nodturft der armen
bedacht, das die vorstehern mit den eisern buxen,
die sie dazu machen lassen sollen, durch getreue
personen in alle gastheuser, wann fremde leute
aldo sein, desgleichen in hochzeiten und gast-
botten zu gehen und vor die armen zu samlen
nicht vorseumen.
So sollen auch die vorsteher der hospitaln,
wie sie ohne des schuldig sein und gebreuchlich
herbracht, die kranken in sterblichen zeiten, auch
sonst die armen gebrechlichen von der gassen in
die hospitale nehmen und unterhalten lassen.
Desgleichen den alten weibern in den hospitaln
uflegen, uf der burger erfordern in ire heuser
zu kommen, die kranken zu warten und die toten
zu kleiden.
Und sonderlich sollen die vorsteher neben
den predicanten die armen fleissig besuchen, ire
mengel bessern und darauf gute achtung geben,
das die leute oder alte weiber sich der gotts-
lästerungen und bei seinem namen zu schworen,
auch keine zauberei oder segnerei zu gebrauchen,
sondern vielmehr, weil sie der almosen geniessen,
gott dafur zu danken, sich zuchtig, fromlich und
nicht zenkisch zu verhalten, do sie es aber dar-
uber thuen wurden, sie aus den hospitaln weisen.
Furnemlich aber sollen alle vorsteher der
kasten und hospitaln die register also formirn
und richten, das sie die einnahme und ausgabe
allewege uf Weihnachten anfahen und schliessen,
und nicht alleine die einnahme der stehende
pechte und zinse, sondern auch was das korne
jerlich gegulden, auch die einnahme von den
klocken, begrebnussen, und alles, was sie sonsten
einnehmen, und zu welcher zeit sie solchs be-
kommen, in sonderliche capita stuckweis redigirn
und bringen. Desgleichen mit der ausgabe, wie-
viel an gelde und korne ausgeben oder sonst uf-
gangen, also halten, damit keine vordechtige
unterschleife darein zu vermuten, und inhalts der
visitationsordnunge dem erbarn rathe und pfarrern,
neben zehen aus den vier gewerken und gemeine,
richtige und bestendige rechnung thuen mogen,
und also in irem amte, wie getreuen und fleissigen
gottshausleuten und vorstehern eigent und ge-
bueret, vorzustehen, damit sie es gein gott und
menniglichen vorantworten mogen.
Und mogen die vorsteher des gemeinen
kastens zu Marien dem castendiener
16 gulden und 12 scheffel rogken jerlich geben
und entrichten.
Der kastenschreiber zu S. Jacob soll haben
jerlichen
20 gulden und 6 scheffel rogken.
Dazu soll er, weil er kastenschreiber ist, das
stucke ackers im brauche behalten, welches sonst
zwei mark zinset.
Die irrungen, so sich wegen 20 schilling
zwischen der universitet zu Frankfort an der Oder
an einem, und den vorstehern zu S. Jacob er-
halten, seind, weil die alhie nicht vorglichen
werden konnen, wider an unsern gnedigsten herrn
oder [hier stand ursprünglich: „desselben“, ist
aber verbessert (!) in: seiner fürstlichen gnaden]
geistlichen consistorium, zu ferrer verhor und
austrage remitirt.
Vom hospital Gertrudis.
Nachdeme die itzo anhere vorordente visita-
tores in anno 1540 gegebenen visitationabschiede