Kirehenordnung und ceremonien von 1568.
und zu brünstiger liebe unter uns allen, um Jesu
Christi unsers herrn willen.
Antwort: Amen.
Oder die folgende collekten:
O wahrhaftiger gott, barmherziger vater, wir
bitten dich herzlich, lass uns dürftigen des heiligen
leidens unsers herrn nutz und frucht, das ist
gnad und vergebung unser sünden, mit gleubigem
herzen rechtschaffen ergreifen, gleich wie wir
durch deines heiligen sones wort seinen heiligen
leib und sein blut, welche er für uns gegeben
und vergossen hat, unter dem brod und wein
wahrlich haben empfangen, durch denselben unsern
herrn Jesum Christum, deinen sohn, der mit dir
in einigkeit des heiligen geistes lebet und herrschet
von ewigkeit zu ewigkeit.
Antwort: Amen.
Der herr sei mit euch.
Antwortet der chor: Und mit deinem geiste!
Darauf folget der beschluss mit dem segen
und benediktion:
Es woll uns gott seinen segen geben, unser
gott segne uns.
Oder diese:
Der herr erheb sein angesicht uber uns und
geb uns seinen frieden. Und es sollen ihn
förchten alle ende der welt. Amen.
Des werketags:
Der herr erleuchte sein angesicht über uns und
sei uns gnedig.
Oder schlecht der segen num. 6 :
Der herr segne dich und behüte dich. Der
herr erleuchte sein angesicht uber dich und sei
dir gnedig. Der herr hebe sein angesicht auf
dich und gebe dir friede. Amen.
Von kleinen stedten, flecken und dörfern
Wo es kleine schulen, auch wohl gar keine
schulen hat, sollen der pfarrherr und schulmeister
gleichwohl das junge volk zu sich ziehen und die
kinder auf den dörfern alle zu chor gehen. Die-
selben soll der pfarrherr wie die andern kirch-
spielkinder alle vermanen, die schönen psalmen
mitzusingen und sol fur den introitum ein deut-
scher psalm gesungen werden, darauf das kyrie
drei mal; wann dann der priester gesungen: ehre
sei gott in den allerhöchsten, folget: Allein gott
in der höh sei ehr und dank für seine genaden.
Die epistel wird vom pfarrherrn wie auch
das evangelium fur dem altar zum volk abgelesen,
darzwischen singet man die letanei oder in fest-
tagen der deutschen geistlichen geseng eines
vom fest, wie sie droben verzeichnet sind; auf
das evangelium singet man: Wir glauben all an
einen gott etc. und nach denselbigen: Nu bitten
wir den heiligen geist etc. Darauf thut der
pfarrherr die predig, wie bisher gebreuchlich ge-
wesen, das er nach der predig des evangelii
alle stücke des catechismi dem volke fürzelet
mit feinen, unterschiedlichen, klaren worten, in
welchen er nichts verkeren noch enderen soll, son-
dern schlecht einfeltig eben bei den worten bleiben,
wie sie Lutherus im kleinen catechismo gesetzt
und fürgeschrieben hat.
Wenn der catechismus also dem völklein
beineben der auslegung des evangelii für-
gehalten ist, soll das gemeine gebet geschehen
fur den geistlichen und weltlichen stand und fur
das hausregiment, und ja mit namen fur unsern
liebsten landesfürsten und fur die verordente re-
gierung der liebe gott gar treulich angerufen
werden.
Damit aber die einfeltigen pfarrherren eine
gemeine form haben, wie das volk zum gebet
zu vermanen, sollen sie es ongefehr auf diese
weise thun.
Eine gemeine form, wie zum beschluss der predig das volk
zum gemeinen gebet soll vermanet werden etc.
Meine liebe freund, weil wir im namen
unseres lieben herrn Jesu Christi versamlet sind,
sein heiliges wort zu hören und zu bitten fur
die ganze not der christenheit, wie uns denn ge-
boten ist, also zu thun, und verheissen, das unser
gebet soll erhöret sein, wie unser herr Christus
selbst spricht Matth. 18: Wo zwen unter euch
eins werden auf erden, warum es ist, das sie
bitten werden, das soll ihnen widerfahren von
meinem vater im himmel; denn wo zwen oder
drei versamlet sind in meinem namen, da bin
ich mitten unter ihnen.
So last uns nu bitten, erstlich, fur das
geistliche regiment und liebe predigamt, gott
wolle uns ja geben fromme und treue prediger,
wolle uns bewaren unsere beiden bischöfe auf
Samland und Pomezan, sie und alle diener des
worts regieren und führen durch seinen heiligen
geist, dass sie ihr amt wohl ausrichten, uns den
schatz seines heiligen wertes lauter und rein für-
tragen , wolt uns gnediglichen behüten fur dem
leidigen papstthum, allen rotten und sekten, und
nicht ansehen unsere grosse undankbarkeit, damit
wir wohl langst verdienet hetten, das er sein
heiliges, liebes wort wieder von uns neme, wolt
uns aber geben ein dankbar herz, dass wir sein
heiliges wort mögen lieben, teuer und wert halten
und dasselbige mit frucht hören, auf dass wir in
rechter und steter busse verharren, im glauben
wachsen, in der liebe und in aller gottseligkeit
zunemen, und in ewigkeit nimmermehr von ihm
gerissen oder gescheiden werden, damit also sein
name geheiliget werde, sein reich zu uns komme
| und sein wille in uns geschehe. Amen.
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und zu brünstiger liebe unter uns allen, um Jesu
Christi unsers herrn willen.
Antwort: Amen.
Oder die folgende collekten:
O wahrhaftiger gott, barmherziger vater, wir
bitten dich herzlich, lass uns dürftigen des heiligen
leidens unsers herrn nutz und frucht, das ist
gnad und vergebung unser sünden, mit gleubigem
herzen rechtschaffen ergreifen, gleich wie wir
durch deines heiligen sones wort seinen heiligen
leib und sein blut, welche er für uns gegeben
und vergossen hat, unter dem brod und wein
wahrlich haben empfangen, durch denselben unsern
herrn Jesum Christum, deinen sohn, der mit dir
in einigkeit des heiligen geistes lebet und herrschet
von ewigkeit zu ewigkeit.
Antwort: Amen.
Der herr sei mit euch.
Antwortet der chor: Und mit deinem geiste!
Darauf folget der beschluss mit dem segen
und benediktion:
Es woll uns gott seinen segen geben, unser
gott segne uns.
Oder diese:
Der herr erheb sein angesicht uber uns und
geb uns seinen frieden. Und es sollen ihn
förchten alle ende der welt. Amen.
Des werketags:
Der herr erleuchte sein angesicht über uns und
sei uns gnedig.
Oder schlecht der segen num. 6 :
Der herr segne dich und behüte dich. Der
herr erleuchte sein angesicht uber dich und sei
dir gnedig. Der herr hebe sein angesicht auf
dich und gebe dir friede. Amen.
Von kleinen stedten, flecken und dörfern
Wo es kleine schulen, auch wohl gar keine
schulen hat, sollen der pfarrherr und schulmeister
gleichwohl das junge volk zu sich ziehen und die
kinder auf den dörfern alle zu chor gehen. Die-
selben soll der pfarrherr wie die andern kirch-
spielkinder alle vermanen, die schönen psalmen
mitzusingen und sol fur den introitum ein deut-
scher psalm gesungen werden, darauf das kyrie
drei mal; wann dann der priester gesungen: ehre
sei gott in den allerhöchsten, folget: Allein gott
in der höh sei ehr und dank für seine genaden.
Die epistel wird vom pfarrherrn wie auch
das evangelium fur dem altar zum volk abgelesen,
darzwischen singet man die letanei oder in fest-
tagen der deutschen geistlichen geseng eines
vom fest, wie sie droben verzeichnet sind; auf
das evangelium singet man: Wir glauben all an
einen gott etc. und nach denselbigen: Nu bitten
wir den heiligen geist etc. Darauf thut der
pfarrherr die predig, wie bisher gebreuchlich ge-
wesen, das er nach der predig des evangelii
alle stücke des catechismi dem volke fürzelet
mit feinen, unterschiedlichen, klaren worten, in
welchen er nichts verkeren noch enderen soll, son-
dern schlecht einfeltig eben bei den worten bleiben,
wie sie Lutherus im kleinen catechismo gesetzt
und fürgeschrieben hat.
Wenn der catechismus also dem völklein
beineben der auslegung des evangelii für-
gehalten ist, soll das gemeine gebet geschehen
fur den geistlichen und weltlichen stand und fur
das hausregiment, und ja mit namen fur unsern
liebsten landesfürsten und fur die verordente re-
gierung der liebe gott gar treulich angerufen
werden.
Damit aber die einfeltigen pfarrherren eine
gemeine form haben, wie das volk zum gebet
zu vermanen, sollen sie es ongefehr auf diese
weise thun.
Eine gemeine form, wie zum beschluss der predig das volk
zum gemeinen gebet soll vermanet werden etc.
Meine liebe freund, weil wir im namen
unseres lieben herrn Jesu Christi versamlet sind,
sein heiliges wort zu hören und zu bitten fur
die ganze not der christenheit, wie uns denn ge-
boten ist, also zu thun, und verheissen, das unser
gebet soll erhöret sein, wie unser herr Christus
selbst spricht Matth. 18: Wo zwen unter euch
eins werden auf erden, warum es ist, das sie
bitten werden, das soll ihnen widerfahren von
meinem vater im himmel; denn wo zwen oder
drei versamlet sind in meinem namen, da bin
ich mitten unter ihnen.
So last uns nu bitten, erstlich, fur das
geistliche regiment und liebe predigamt, gott
wolle uns ja geben fromme und treue prediger,
wolle uns bewaren unsere beiden bischöfe auf
Samland und Pomezan, sie und alle diener des
worts regieren und führen durch seinen heiligen
geist, dass sie ihr amt wohl ausrichten, uns den
schatz seines heiligen wertes lauter und rein für-
tragen , wolt uns gnediglichen behüten fur dem
leidigen papstthum, allen rotten und sekten, und
nicht ansehen unsere grosse undankbarkeit, damit
wir wohl langst verdienet hetten, das er sein
heiliges, liebes wort wieder von uns neme, wolt
uns aber geben ein dankbar herz, dass wir sein
heiliges wort mögen lieben, teuer und wert halten
und dasselbige mit frucht hören, auf dass wir in
rechter und steter busse verharren, im glauben
wachsen, in der liebe und in aller gottseligkeit
zunemen, und in ewigkeit nimmermehr von ihm
gerissen oder gescheiden werden, damit also sein
name geheiliget werde, sein reich zu uns komme
| und sein wille in uns geschehe. Amen.
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