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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0125
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Von Erwehlung der beiden bischoff. 1568.

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14. Von erwehlung der beiden bischoff Samlandt und Pomezan, im hertzogthumb Preussen, auch von irem ampt;
verordnung der visitation und anderem, so zur fürderung und erhaltung des predigt-ampts und schulen,
christlicher zucht und guter ordnung von nöthen ist. Von 1568.
[Nach dem Druck Königsberg 1568. Vgl. oben S. 26.]

Sintemal von gottes gnaden, wir Albrecht der
elter, marggraf zu Brandenburg, in Preussen etc.,
herzog etc. Hiebevor mit wissen, gutem rath und
wolbedacht für nütz, gut und rathsam angesehen,
die beiden bistumb, so wir anfangs unserer fürst-
lichen regierung allhie in diesen landen gefunden,
nach abthuung des verfinsterten bapsttumbs und
desselben greuels mit christlichen prelaten und
lehrern zu versehen und zu bestellen, wollen wir
dem zu folge, gott dem allmechtigen zu ehren,
zu erhaltung und zu erbreiterung seines allein
seligmachenden heilsamen worts und der reinen
lehr des heiligen evangelii dieselben bistumb
alzeit erhalten und dahin trachten, das sie mit ge-
schickten gottsfürchtigen mennern bestellet werden.
Die residenz der bischofen soll sein wie
volget, nemlich des Samblendischen zu Königs-
berg, do er auch bisher gewesen, des Pomezani-
schen aber zu Liebemühl.
Von der wahl der bischoffe.
Mit der wahl aber obbemeldter bischoffe soll
es dergestalt gehalten werden, das dieselben mit
gutem rath des jederzeit im leben wesenden
bischofs, aller fürstlichen hof- und landrethe, und
daneben acht personen von der herrschaft und adel,
und dann acht aus den stedten (welche 16 per-
sonen eine landschaft von land und stedten selbst
darzu zu deputiren) und dann andern gelahrten gott-
fürchtigen kirchendiener erwehlet sollen werden.
Jurisdiction der bischofe.
Es sollen auch hiemit obbemeldte bischoffe
ihre geistliche regiment und vollkommene juris-
diction in geistlichen und kirchensachen ungehin-
dert führen und behalten, also, dass sie dieselbige
ihre jurisdiction nach gottes wort und üblichem
christlichen gebrauch in lehren, predigen, auf-
sehung und bestellung, aller nothwendigen dienst
der kirchen, execution solcher lehr und predigte,
wie sie aus göttlichem wort grund hat, und nicht
anderst zu jederzeit gebrauchen und zum besten
oder erbauung der kirchen, zu verhütung aber
aller irriger falscher lehr und schaden der kirchen
fortsetzen, und mit allen treuen fieiss befürdern.
Inspection und ihr am b t.
Und weil über das collegium, schulen, con-
sistorium, druckerei und uchbhandel, das solches

alles ganz christlich, fleissig und wol bestellet,
fleissig und gute aufsehen zu haben hoch nötig,
sollen die bischofe uber solche allzumal auch
alle pfarherrn in geistlichen göttlichen sachen und
handeln, so die reine lehre und befürderung der-
selben belangend, ihre habende vollkommene juris-
diction gebrauchen, und sonderlich die fleissige
treue aufacht haben, das reine lehre von allen
obengemeldten personen recht getrieben und be-
fördert, allen eingeschlichenen oder auf künftige
zeit einschleichenden secten, ergernissen und zer-
rüttungen in der kirchen und schulen gewehret,
und was dem Corpori Doctrinae so anno 1567 von
uns, so wol einer erbaren landschaft von allen
stenden angenommen ist, zuwider oder entgegen
refutiret und abgeschaffet, die predigtstüln mit
frommen treuen lehrern und predigern bestellet,
alles zanks ein ende gemacht und der gottselige
friede müge befördert werden, uber welchem allen
wir als der landsfürst und die jederzeit re-
gierende herrschaft mit höchstem fleiss in allen
gnaden unserm tragendem ampt nach zu halten
bedacht, willig und erputtig seind.
Demnach sollen die herrn bischoffe mit allen
treuen auf alle kirchen, hoch und gemeine schulen
auch hospitalen und alle derselbigen bestellete
diener als erzpriester, spittelmeister und ver-
waltere, der personen aufm lande und in
stedten aufacht haben und darüber halten, auf
das fürnemlich die kirchendiener friedlich christ-
lich und eingleubig, unserer aus gottes gezogenen
und auf die Augspurgische Confession gegründte,
und mit gemeinem der bischofen und kirchen
diener, auch unserer erblandschaft vermüge der
aufgerichteten recess rath und bewilligung ge-
machten und ausgegangenen Corpore Doctrinae,
davon droben gemelt, sich bequemen, und in
allem unweigerlich nachgehen, die lehre des hei-
ligen evangelii obermelter massen rein und un-
verfelschet, ordentlich einhellig und einstimmig
handeln, treiben und dem volk vortragen.
Desgleichen sollen sie auch für ihre person
nichts übels, zenkisches und unrichtiges anfahen
oder wider obgemeldts Corpus Doctrinae ursach
zu einiger spaltung geben, sondern alle spaltungen
und unrichtigkeiten mit ernst und fieiss, gott dem
allmechtigen zu lob und ehren, vorkommen und
abwenden helfen und mit christlichem ernst und
eifer und nach ihrem höhesten vermögen darob und
daran sein, damit unser kirchenordnung zu ver-
meidung und verhütung zwispalt, uneinigkeit und
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