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Das Herzogthum Pommern.
In der visitation kan ock, wor idt not is,
gewisse bescheet vam precio, holt gelde, unde van
allen anderen accidentalien, na gelegenheit ge-
maket werden, jedoch dat den scholemtern, dar
süs weinich to heven, nichts entagen werde. Men
schal ock vorordenen, wenn brutlachten sint, dat.
nicht der wegen de ganze schole unde alle kinder
vorsümet werden.
De vörstendere der kercken schölen de ge-
büwete der scholen na aller nodtrofft vlitich an-
richten unde underholden, unde so se vorsümlick,
van dem pastore erinnert unde vam rade darto
geholden werden.
Ock schölen se den ludimagister unde de
gesellen vorsorgen, mit waningen, dischen, benken,
sponden, spinden, dar van schal men inventaria
maken, unde wat einem jederen togesellet, in sinem
aftage wedderümme vorantwerdet werden.
De diaken der casten schölen ock bi de kercke
köpen partes unde sankböker, desülvigen schal de
cantor vorwaren unde dar vör antwerden.
Wo de kercke nicht so vormögen is, dat men
de scholhüser mit aller nodtrofft kan underholden,
so is de rat alse patron der scholen schüldich,
van der stad inkamende, effte mit hülpe der börger-
schop to contribueren unde to helpen.
De pastor schal de gemeine van scholen vaken
erinneren vam predigstole, dat ein jeder darto
helpe, sine kinder tor schole holde, arme schöler
gerne herberge unde en de almisen mitdele. Hir
to denen doctoris Lutheri schrifte, van scholen.
De scholmeister unde cantor schölen de armen
unde frömden knaben darto gewennen, dat se vor
den dören singen, ostiatim, latinaresponsoria de
de tempore unde antiphonas, unde mit der tidt
de currende, alse to Wittenberge angerichtet werde.
Wol de scholpersonen annemen schal.
De overicheit in groten steden, dar gude
particular scholen sint, hebben mit rade unde vör-
weten des pastoris unde diaken, den scholmeister
to voceren unde antonemen, schölen verner dem
superintendenten densülven presenteren, dat he
en examinere, unde wo he undüchtich befunden,
vormeldet de superintendens sölckes dem rade,
dar mit se na einer anderen düchtigen, geschickeden
persone trachten mögen, unde schal hir mit fide-
liter, unde nicht na gunst effte affgunst gehandelt
werden.
Wo sick ock de superintendens, patronen
unde overicheit der personen nicht könden vor-
geliken, schölen se bi dem consistorio förderlikes
beschedes gewaren.
In klenen steden överst mögen de patronen
samt rat, pastoren unde kercken vörweseren einen
scholmeister annemen unde dorch superintendenten,
edder wo desülvige to wit affgeseten, den pre-
positum jeders ordes, dem idt vam superinten-
denten committeret, examineren laten. Dar ock
twischen en missvorstand vörville, schal men sölckes
an den superintendenten, sin iudicium daröver to
geven, gelangen.
Idt schölen ock de herren unde junkeren in
klenen steden, de scholmeistere to kenen schriveren
gebruken, sunder se eres beropes unde amtes
waren laten.
Unde schal de overicheit eines jederen ordes,
de vorseinge doen, dar mit de scholmeister, so
vele mögelick (dewile vele voranderinge der pre-
ceptoren der jöget schedlick) up gewisse jar mögen
bestellet, unde so verne se sick recht schicken,
beholden, unde nicht lichtlick ane erhefflike orsaken
vorlaten werden.
Wo överst jo einer van sinem amte afftheen
moste, schal he sölckes ein halff’ jar to vörne an-
kündigen, alse hen wedderümme gescheen schal,
wenn he sines deenstes to erlöven is.
Wor1) ock nödich, in groten particular scholen,
conrectores unde cantores to holden, schölen de-
sülven dorch den rat edder patronen, mit des
pastoris unde scholmeisters wille bestellet unde
angenamen werden, de andern scholgesellen mach
eine jedere overicheit, mit raht des pastoris unde
scholmeisters, vorlöven unde annemen, doch dat
sölckes geschee, iustis de causis et communi con-
sensu.
Idt schölen ock alle schol unde kercken-
dener, so balde se angenamen edder bestellet,
anlaven, sick diser ordeninge, gemete to ertögen,
unde wedder den superintendenten, noch weltlike
overicheit, edder den pastoren sick nicht uptolegen,
sunder ock der overicheit jeders ordes schüldigen
gehorsam, ehrerbedinge, unde kenen wedderwillen
to ertögen, bi vormidinge ernster strafe.
Van lectionibus in particular scholen.
Dar mit de jöget einen guden grund legen,
unde de knaben, wenn se ut einer schole in de
andere kamen, nicht nie effte andere böker tügen
dörven, edder de ingenia dorch eine nie art der
institution perturberet unde vorwerret, edder wenn
de preceptores afftheen, de vörigen angevangenen
lectiones van den successorn nicht casseret edder
vornieret, ock ane dat de praeceptores an einem
jedern orde to einer gewissen forma sick gewennen,
1) Der letzte Absatz „Wor ock“ — „consensu“
fehlt in 1563. Dafür steht dort: De scholmester soll
macht hebben mit vorwetten und willen des rades, der
pastoren, unde der diaken de anderen scholgesellen
antonemen, darna diesülvigen dem superintendenten tom
examine präsentiren, effte den pastorn, dem solches die
superintendens bevelet. Ock schal he jedertidt mechtig
sin, mit vorweten unde vulbort des rades, pastoren und
diaken diesülven tovorlönen.
Das Herzogthum Pommern.
In der visitation kan ock, wor idt not is,
gewisse bescheet vam precio, holt gelde, unde van
allen anderen accidentalien, na gelegenheit ge-
maket werden, jedoch dat den scholemtern, dar
süs weinich to heven, nichts entagen werde. Men
schal ock vorordenen, wenn brutlachten sint, dat.
nicht der wegen de ganze schole unde alle kinder
vorsümet werden.
De vörstendere der kercken schölen de ge-
büwete der scholen na aller nodtrofft vlitich an-
richten unde underholden, unde so se vorsümlick,
van dem pastore erinnert unde vam rade darto
geholden werden.
Ock schölen se den ludimagister unde de
gesellen vorsorgen, mit waningen, dischen, benken,
sponden, spinden, dar van schal men inventaria
maken, unde wat einem jederen togesellet, in sinem
aftage wedderümme vorantwerdet werden.
De diaken der casten schölen ock bi de kercke
köpen partes unde sankböker, desülvigen schal de
cantor vorwaren unde dar vör antwerden.
Wo de kercke nicht so vormögen is, dat men
de scholhüser mit aller nodtrofft kan underholden,
so is de rat alse patron der scholen schüldich,
van der stad inkamende, effte mit hülpe der börger-
schop to contribueren unde to helpen.
De pastor schal de gemeine van scholen vaken
erinneren vam predigstole, dat ein jeder darto
helpe, sine kinder tor schole holde, arme schöler
gerne herberge unde en de almisen mitdele. Hir
to denen doctoris Lutheri schrifte, van scholen.
De scholmeister unde cantor schölen de armen
unde frömden knaben darto gewennen, dat se vor
den dören singen, ostiatim, latinaresponsoria de
de tempore unde antiphonas, unde mit der tidt
de currende, alse to Wittenberge angerichtet werde.
Wol de scholpersonen annemen schal.
De overicheit in groten steden, dar gude
particular scholen sint, hebben mit rade unde vör-
weten des pastoris unde diaken, den scholmeister
to voceren unde antonemen, schölen verner dem
superintendenten densülven presenteren, dat he
en examinere, unde wo he undüchtich befunden,
vormeldet de superintendens sölckes dem rade,
dar mit se na einer anderen düchtigen, geschickeden
persone trachten mögen, unde schal hir mit fide-
liter, unde nicht na gunst effte affgunst gehandelt
werden.
Wo sick ock de superintendens, patronen
unde overicheit der personen nicht könden vor-
geliken, schölen se bi dem consistorio förderlikes
beschedes gewaren.
In klenen steden överst mögen de patronen
samt rat, pastoren unde kercken vörweseren einen
scholmeister annemen unde dorch superintendenten,
edder wo desülvige to wit affgeseten, den pre-
positum jeders ordes, dem idt vam superinten-
denten committeret, examineren laten. Dar ock
twischen en missvorstand vörville, schal men sölckes
an den superintendenten, sin iudicium daröver to
geven, gelangen.
Idt schölen ock de herren unde junkeren in
klenen steden, de scholmeistere to kenen schriveren
gebruken, sunder se eres beropes unde amtes
waren laten.
Unde schal de overicheit eines jederen ordes,
de vorseinge doen, dar mit de scholmeister, so
vele mögelick (dewile vele voranderinge der pre-
ceptoren der jöget schedlick) up gewisse jar mögen
bestellet, unde so verne se sick recht schicken,
beholden, unde nicht lichtlick ane erhefflike orsaken
vorlaten werden.
Wo överst jo einer van sinem amte afftheen
moste, schal he sölckes ein halff’ jar to vörne an-
kündigen, alse hen wedderümme gescheen schal,
wenn he sines deenstes to erlöven is.
Wor1) ock nödich, in groten particular scholen,
conrectores unde cantores to holden, schölen de-
sülven dorch den rat edder patronen, mit des
pastoris unde scholmeisters wille bestellet unde
angenamen werden, de andern scholgesellen mach
eine jedere overicheit, mit raht des pastoris unde
scholmeisters, vorlöven unde annemen, doch dat
sölckes geschee, iustis de causis et communi con-
sensu.
Idt schölen ock alle schol unde kercken-
dener, so balde se angenamen edder bestellet,
anlaven, sick diser ordeninge, gemete to ertögen,
unde wedder den superintendenten, noch weltlike
overicheit, edder den pastoren sick nicht uptolegen,
sunder ock der overicheit jeders ordes schüldigen
gehorsam, ehrerbedinge, unde kenen wedderwillen
to ertögen, bi vormidinge ernster strafe.
Van lectionibus in particular scholen.
Dar mit de jöget einen guden grund legen,
unde de knaben, wenn se ut einer schole in de
andere kamen, nicht nie effte andere böker tügen
dörven, edder de ingenia dorch eine nie art der
institution perturberet unde vorwerret, edder wenn
de preceptores afftheen, de vörigen angevangenen
lectiones van den successorn nicht casseret edder
vornieret, ock ane dat de praeceptores an einem
jedern orde to einer gewissen forma sick gewennen,
1) Der letzte Absatz „Wor ock“ — „consensu“
fehlt in 1563. Dafür steht dort: De scholmester soll
macht hebben mit vorwetten und willen des rades, der
pastoren, unde der diaken de anderen scholgesellen
antonemen, darna diesülvigen dem superintendenten tom
examine präsentiren, effte den pastorn, dem solches die
superintendens bevelet. Ock schal he jedertidt mechtig
sin, mit vorweten unde vulbort des rades, pastoren und
diaken diesülven tovorlönen.