Kirchenordnung von 1531.
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hülpen, dat de gemeine caste nicht unnödich be-
sweret werde.
De andere helfte des closters schal denen to
woningen vor de hüsarmen, de neine wöninge
hebben edder vormögen.
Ut desser hövet casten der armen schal me
gemene schenke, wat vor gut wert erkennet, geven
den angenamenen bademömen, alleine dar umme;
dat se de armen frowen nicht vorsümen, de en
nichts geven könen, sulke vorsümenisse were io
süs unchristlick. Sülke erkentenisse, wat me en
schenken wil, schal stan bi den oldesten diakenen
der armen und bi eren twen rades personen, dar
namals van schal gesecht werden. Andere frowen,
de idt vormögen, schölen den bademömen ere
lohn geven, wat billich und recht is, na ge-
wanheit.
Hir ut schölen ock besorget werden alle
elende nottroftigen, van welken harde vor dessem
capitule gesecht is.
De oldesten diakene der armen schölen macht
hebben, doch mit eindracht, gelt uppe borgen vor
toleggende den hüssarmen, de ere ampte sus van
armot nicht driven könen, und sint doch van gudem
rüchte unde tüchnisse, dat se dat ere nicht un-
nütte und vorsümelich vorbringen etc.
Overst wat to vorlenende edder to gevende
dat wat staedtlikes is in der summe, schölen sick
de vif öldesten diakene, de de slötele hebben
(alse na gescreven schal werden), nicht alleine
understaen, sunder eindrechtich mit rade unde
biwesende der veftein iüngesten, wen se des sunn-
avendes tosamende kamen.
Mit den, de der casten schüldich sint, so wit-
like schinbare noth vorhanden is ane bedroch,
also dat se nicht genzlick edder tom dehle nicht
betalen können, schal me christlick handelen.
Sulke not övers schal erkant werden dorch de
veer rades heren un alle oldesten diakene der
armen.
Dat me de rechten armen deste beth versorgen
kan, schal me hir nicht liden de bedelere, de ere
bröt vorwerven könen. Overs frömde arme lüde,
de bi uns krank werden, unde nichts vormögen,
de hefft üns godt togeworpen, dat se hir in erer
reise nedder gevallen sint, de wille wi mit notroft,
so lange se idt beteren könen, vorsorgen.
Krege ok sus to tiden ein arm döchreisende
man (nicht ein walfaerder edder landlöper) eine
kleine porteke van dessem unsem schatte der
armen, dorch ehrliker börger vorbede umme rechter
not willen, dat schal so nowe nicht gespannen sin,
doch ane schaden unser armen, vor welke sulk
alleine gemaket is.
Den armen mönneken, de oldt unde krank
sint edder ock süs van erbaren und tüchtigem
levende, ane böse gerüchte, dem evangelio Christi
Sehling, Kirchenordnungen. V.
unverhinderlick, se löven denne sülvest, wat se
könen, schal me vorschaffen tidtlicke notrofft, ane
slampampent. Unde so etlicke willen ut dem
clostere gaen, den schal me behülplick sin mit
klederen und mit einem redeliken gelde, dar
mede se wat leren könen to einer ehrliken neringe.
So etlike to predikende denen, unde sus nicht
anders dar ane feilet, schal me en dar to helpen,
edder se sus bruken den armen to denende mit
guder lere unde troste, dar dorch se notrofftich
vorsorget mochten werden. Des geliken möchte
me ok etlike van en holden im studio edder hogen
scholen, de dar to dögen, de wile unse stadt doch
studenten holt etc.
Der armen diakene schölen ock achten sunder-
lik up arme papen, de dem worde gades nicht
to wedder sint, welker neringe allein is geweset
van missen, votiven edder kerksange unde des
geliken, de nu nichts hebben edder ock nicht ge-
noch to erer lifliken notroft, dat se io den neine
not laten liden. Sint se io so blöde edder fraem,
dat se id nicht dorven van den diakenen vorderen,
so schal me doch to en gedenken, alse to anderen
hus armen, ane smawörde edder vorachtinge, dar
to, ane sunderge vele wörde, mit aller ehrbedinge,
alse iegen unse leven brödere, alse iegen de armen
Christi etc.
De wile nu de diakene also, wo gesecht is,
der armot heimelick unde apenbar möten vorstan,
so möten se fram sin, dat se gerne geven und sick
der anderen nodt annemen, wedderumme möten
se ock sin vorsichtich unde vorstendich, dat se
weten, wem se geven schölen. Sulke diakene
weren Sanctus Stephanus to Hierusalem unde
Sanctus Laurentius to Rome, van en steit ge-
schreven Acto. 6 und 1. Timo. 3 , alse dat mit
velen wörden utgelecht is in der brunswikeschen
ordeninge.
Vam denere unde scrivere desser casten
der armen.
De diakene der armen möten einen guden
framen unde truwen dener edder ummelöper
hebben, to vorsendende etc.
Ock einen guden schriver, de mot mit scri-
vende, rekende, register warende etc. ein ge-
schicket man sin, dar mede desse sake wol vor-
waret si, dat benimpt den diakenen vele möie, dar
is vele angelegen. Derumme möt he ock redelick
besoldet sin. Wol wolde anders sulke möie und
arbeit up sik nemen? Ein arbeider is wert sines
lones, spreckt Christus.
De dener edder ummelöper kricht ock umme-
lopendes genöch, und möt dat sine versümen. Da-
rumme geve me ehm ock redelick, wente idt is
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hülpen, dat de gemeine caste nicht unnödich be-
sweret werde.
De andere helfte des closters schal denen to
woningen vor de hüsarmen, de neine wöninge
hebben edder vormögen.
Ut desser hövet casten der armen schal me
gemene schenke, wat vor gut wert erkennet, geven
den angenamenen bademömen, alleine dar umme;
dat se de armen frowen nicht vorsümen, de en
nichts geven könen, sulke vorsümenisse were io
süs unchristlick. Sülke erkentenisse, wat me en
schenken wil, schal stan bi den oldesten diakenen
der armen und bi eren twen rades personen, dar
namals van schal gesecht werden. Andere frowen,
de idt vormögen, schölen den bademömen ere
lohn geven, wat billich und recht is, na ge-
wanheit.
Hir ut schölen ock besorget werden alle
elende nottroftigen, van welken harde vor dessem
capitule gesecht is.
De oldesten diakene der armen schölen macht
hebben, doch mit eindracht, gelt uppe borgen vor
toleggende den hüssarmen, de ere ampte sus van
armot nicht driven könen, und sint doch van gudem
rüchte unde tüchnisse, dat se dat ere nicht un-
nütte und vorsümelich vorbringen etc.
Overst wat to vorlenende edder to gevende
dat wat staedtlikes is in der summe, schölen sick
de vif öldesten diakene, de de slötele hebben
(alse na gescreven schal werden), nicht alleine
understaen, sunder eindrechtich mit rade unde
biwesende der veftein iüngesten, wen se des sunn-
avendes tosamende kamen.
Mit den, de der casten schüldich sint, so wit-
like schinbare noth vorhanden is ane bedroch,
also dat se nicht genzlick edder tom dehle nicht
betalen können, schal me christlick handelen.
Sulke not övers schal erkant werden dorch de
veer rades heren un alle oldesten diakene der
armen.
Dat me de rechten armen deste beth versorgen
kan, schal me hir nicht liden de bedelere, de ere
bröt vorwerven könen. Overs frömde arme lüde,
de bi uns krank werden, unde nichts vormögen,
de hefft üns godt togeworpen, dat se hir in erer
reise nedder gevallen sint, de wille wi mit notroft,
so lange se idt beteren könen, vorsorgen.
Krege ok sus to tiden ein arm döchreisende
man (nicht ein walfaerder edder landlöper) eine
kleine porteke van dessem unsem schatte der
armen, dorch ehrliker börger vorbede umme rechter
not willen, dat schal so nowe nicht gespannen sin,
doch ane schaden unser armen, vor welke sulk
alleine gemaket is.
Den armen mönneken, de oldt unde krank
sint edder ock süs van erbaren und tüchtigem
levende, ane böse gerüchte, dem evangelio Christi
Sehling, Kirchenordnungen. V.
unverhinderlick, se löven denne sülvest, wat se
könen, schal me vorschaffen tidtlicke notrofft, ane
slampampent. Unde so etlicke willen ut dem
clostere gaen, den schal me behülplick sin mit
klederen und mit einem redeliken gelde, dar
mede se wat leren könen to einer ehrliken neringe.
So etlike to predikende denen, unde sus nicht
anders dar ane feilet, schal me en dar to helpen,
edder se sus bruken den armen to denende mit
guder lere unde troste, dar dorch se notrofftich
vorsorget mochten werden. Des geliken möchte
me ok etlike van en holden im studio edder hogen
scholen, de dar to dögen, de wile unse stadt doch
studenten holt etc.
Der armen diakene schölen ock achten sunder-
lik up arme papen, de dem worde gades nicht
to wedder sint, welker neringe allein is geweset
van missen, votiven edder kerksange unde des
geliken, de nu nichts hebben edder ock nicht ge-
noch to erer lifliken notroft, dat se io den neine
not laten liden. Sint se io so blöde edder fraem,
dat se id nicht dorven van den diakenen vorderen,
so schal me doch to en gedenken, alse to anderen
hus armen, ane smawörde edder vorachtinge, dar
to, ane sunderge vele wörde, mit aller ehrbedinge,
alse iegen unse leven brödere, alse iegen de armen
Christi etc.
De wile nu de diakene also, wo gesecht is,
der armot heimelick unde apenbar möten vorstan,
so möten se fram sin, dat se gerne geven und sick
der anderen nodt annemen, wedderumme möten
se ock sin vorsichtich unde vorstendich, dat se
weten, wem se geven schölen. Sulke diakene
weren Sanctus Stephanus to Hierusalem unde
Sanctus Laurentius to Rome, van en steit ge-
schreven Acto. 6 und 1. Timo. 3 , alse dat mit
velen wörden utgelecht is in der brunswikeschen
ordeninge.
Vam denere unde scrivere desser casten
der armen.
De diakene der armen möten einen guden
framen unde truwen dener edder ummelöper
hebben, to vorsendende etc.
Ock einen guden schriver, de mot mit scri-
vende, rekende, register warende etc. ein ge-
schicket man sin, dar mede desse sake wol vor-
waret si, dat benimpt den diakenen vele möie, dar
is vele angelegen. Derumme möt he ock redelick
besoldet sin. Wol wolde anders sulke möie und
arbeit up sik nemen? Ein arbeider is wert sines
lones, spreckt Christus.
De dener edder ummelöper kricht ock umme-
lopendes genöch, und möt dat sine versümen. Da-
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