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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0196
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Wolfenbüttel

Iohannis 5 [24]:

Warlich, warlich, ich sage euch, wer mein
wort höret und gleubet dem, der mich gesandt
hat, der hat das ewige leben.

Item cap. eodem [25]:

Es kömpt die stunde, in welcher alle, die in
todten grebern sein etc.

Ex cap. 11 [25]:

Ich bin die auferstehung und das leben etc.

Roman. 5 [12]:

Der todt ist durchgedrungen auf alle etc.

Ex epistol. ad Hebreos cap. 11 [9,27]:

Es ist allen menschen auferlegt.

Ex Apocalypseos cap. 14 [13]:

Selig seind, die im Herrn entschlaffen etc.

Und andere dergleichen mehr sprüche.

Und soll alßdann der actus mit einer christ-
lichen collect beschlossen werden.

Es soll auch zu zeiten das volk vermanet wer-
den, sich gerne bey soicher versamblung und
begrebnuß finden zu lassen, damit ein jeder
von seiner eigen schwacheit und sterblichem
ende und trost des ewigen lebens erinnert wer-
den möge.

Weil auch oftermals leute im gottlosen leben
also ersoffen sein, das sie umb ihrer muthwil-
ligen sünde willen, darin sie stecken, als ehe-
bruch, hurerey, dieberey, wucherey, haß, neid
und dergleichen, sich viel lieber der predigt
des göttlichen worts und gebrauch der heiligen
sacramenta enthalten wöllen, denn sich bes-
sern und von ihren sünden ablassen, auch dar-
über oftermals in solcher unbußfertigkeit hin-
sterben, so wöllen wir, das so dieselbigen sich
nach vleissiger vermahnung ihres pastoris nicht
öessern und bekeren werden, sondern ohne den
gebrauch des sacraments dahin sterben, das
man dieselbigen nicht wie andere Christen mit
processionen, gesengen und andern christlichen
ceremonien begraben solle. Es sollen auch keine
schulmeister, pastorn oder prediger verpflich-
tet sein, bey solcher leute begrebnuß zu sein.
Es mögen die ihren solche leut allein begraben
nach ihrer gelegenheit.

Folgen etliche coilecten oder gebet, so in
der kirchen unter dem ampt der messe vor
der epistel und auch sonst gelesen werden.

[Die folgenden 32 Kollekten sind schon in der
Lüneburger Kirchenordnung von 1564 enthalten.]

Ein ander.

Allmechtiger ewiger Gott, der du durch dei-
nen Son vergebung imser sünden, gerechtig-
keit und ewiges leben uns hast verheissen, wir
bitten dich, du wöllest durch deinen heiligen
Geist unsere herzen also führen und erwecken,
das wir solche hülf durch teglichs gebet und
sonderlich in aller anfechtung bey ihm suchen
und durch ein rechten festen glauben auf sein
zusagung und wort gewiss finden und erlan-
gen durch denselben deinen Son, unsern Herrn
Jhesum Christum, der mit dir und dem heiligen
Geist lebet und regieret in ewigkeit. Amen.

Ein ander.

Herr Gott, himlischer Vater, wir bitten dich,
du wöllest durch deinen heiligen Geist uns also
regieren und führen, das wir mit ganzem herzen
dein wort hören und annehmen und den Sab-
bath recht heiligen. damit wir durch dein wort
auch geheiliget werden, auf Jhesum Christum,
deinen Son, all unser vertrauen und hoffnung
setzen und darnach unser leben nach deinem
wort auch bessern, für allen ergernis uns be-
hüten, bis wir durch deine gnade in Christo
ewig selig werden durch denselben deinen Sohn
Jhesum Christum, unsern Herrn. Amen.

Ein ander.

Wir danken dir, Herr Gott, himlischer Vater,
von grund unsers herzen, das du uns dein hei-
liges evangelion gegeben und dein veterliches
herz hast erkennen lassen. Wir bitten deine
grundlose barmherzigkeit, du wöllest solch selig
liecht deines worts uns gnediglich erhalten und
durch deinen heiligen Geist unsere herzen so
leyten und führen, das wir nimmermehr davon
abweichen, sondern fest daran halten und ent-

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