Braunschweig
Darto scholen unse predikanten in der weken
eynmäl edder twemäl besöken unde mit Gades
wörde fruntlick vermanen edder, wo id nöt wert
syn, underrichten de lüde in den hospitalen 82
to Sunte Jöste, to Sunte Lenard, to Sunte Eli-
zabeth, tome Werder, to Sunte Tomes, to Sunte
Joans, de begi-nen 83 by den bruderen, beginen
up deme kerckhave Sancti Petri, beginen in
Sunte Peters pare, beginen in Sunte Ulrikes pare,
beginen imme huse der vamme Damme.
Unde eyn erbar rädt wil eyn upsehnt hebben
wedder de bösen olde wive unde andere wive,
de in etliken hospitalen guden framen olden
frauen mit lesterwörden towedder synt umme
des evangelien willen; me secht, dat mit etliken
de mötwilie to gröt sy. Me schal ock sulken
bösen secken nicht staden ören mötwillen, dat
se de predicanten wolden vorbeden edder vor-
hinderen, darhen to kamen, edder mit schend-
liken wörden afwisen. AJe kan sulke düvelshüde
wol stüren edder uth deme hospitale jagen. Eyn
jewelick predicante schal sulke visitatie uth-
richten in syner pare etc.
Van ehesaken.
Wen ehesaken to hadere kamen, also dat dat
eyne part edder to tiden beyde parte wolden
frevelich unde mötwillich widder Got handelen,
id sy denne amme dage edder bedarf noch
rechtes wise werden vorhöret, sulks alle wil
eyn erbar rädt by sick beholden unde schaffen
eyneme jewelikeme recht. Ville övers eyn casus
vohr, swär to ordelen, so wil eyn erbar radt
den superattendenten besöken laten edder en
darto tehn.
Wat overs heymelick de conscientien alleyne
bedrept, dat wert me fragen unde richten laten
by deme superattendenten, so id trefflick 84 is,
edder by den anderen predicanten, so neyne
vare darup steyt der ergernisse etc.
Unnödige ergernisse unde unwönlike stucke
in disser sake, so vele mögelick is unde den
82 Zu den Hospitälern vgl. H. Dtirre, Geschichte,
S. 580 ff.
conscientien unschedelick, schölen de predican-
ten unde superattendente nicht helpen apenbar
edder heymelick anrichten, sonder lever mit
fruntliker underrichtinge helpen wehren umme
unser swachen bruderen unde frömeder lüde
willen, ock to schonen den conscientien der-
jenen, de to tiden gerne wat sunderges wolden
vornemen, alse up Gades wört, unde darna rüwet
en de ergernisse, so id nicht anders is.
In disser sake unde in anderen, die con-
scientie bedrapende unde wör verlicheit der
selen is, dat nicht hadersaken synt, scholen se
den beswerden trüwelick raden unde ock helpen,
alse Got örer selen schal helpen etc.
Vam banne.
Apenbare ehebrekere, huren, böven, dagelike
drunkenbolten, gadeslesterere unde andere, de in
eyneme schandlevende unde freveleme unrechte
wedder andere lüde handelen, scholen vlitich
tovoren vormanet werden eynmäl edder twemäl
dorch eynen edder twe örer predicanten, dat
se sick beteren. Willen se nicht, so holde me se
vor unchristene unde vor vordömede lüde, alse
Christus uns leret unde spreckt dat ordel Matthei
18 [17]. Darumme late me se nicht tome sacra-
mente gän to mehr vordömenisse, so lange se
sick apenbare beteren, dewile se apenbare ge-
sundiget hebben. Doch in de predige mögen se
wol gän. Men schal se ock vormanen, dat se
Got fruchten unde sulk der predicanten ördel
imme namen der gemeyne, welk uth Gades
worde geschüt, nicht vorachten, dat se nicht
Gades richte noch mehr frevelick up sick laden.
Wente öre egene conscientie unde Gades gebot
unde ordel is wedder se.
Beteren ban konde wy noch tor tidt nicht
holden. Christus hefft uns ock nicht mehr be-
valen. He secht: Holt en alse eynen heyden
unde vordömeden mynschen. Darna mach me
wol en liden unde schal en ock liden mit naber-
schop, in borgerschop, in werliken ordeningen
83 Zu den Beginenhäusern vgl. H. Dürre, Ge-
schichte, S. 598 ff.
84 = schwerwiegend.
384
Darto scholen unse predikanten in der weken
eynmäl edder twemäl besöken unde mit Gades
wörde fruntlick vermanen edder, wo id nöt wert
syn, underrichten de lüde in den hospitalen 82
to Sunte Jöste, to Sunte Lenard, to Sunte Eli-
zabeth, tome Werder, to Sunte Tomes, to Sunte
Joans, de begi-nen 83 by den bruderen, beginen
up deme kerckhave Sancti Petri, beginen in
Sunte Peters pare, beginen in Sunte Ulrikes pare,
beginen imme huse der vamme Damme.
Unde eyn erbar rädt wil eyn upsehnt hebben
wedder de bösen olde wive unde andere wive,
de in etliken hospitalen guden framen olden
frauen mit lesterwörden towedder synt umme
des evangelien willen; me secht, dat mit etliken
de mötwilie to gröt sy. Me schal ock sulken
bösen secken nicht staden ören mötwillen, dat
se de predicanten wolden vorbeden edder vor-
hinderen, darhen to kamen, edder mit schend-
liken wörden afwisen. AJe kan sulke düvelshüde
wol stüren edder uth deme hospitale jagen. Eyn
jewelick predicante schal sulke visitatie uth-
richten in syner pare etc.
Van ehesaken.
Wen ehesaken to hadere kamen, also dat dat
eyne part edder to tiden beyde parte wolden
frevelich unde mötwillich widder Got handelen,
id sy denne amme dage edder bedarf noch
rechtes wise werden vorhöret, sulks alle wil
eyn erbar rädt by sick beholden unde schaffen
eyneme jewelikeme recht. Ville övers eyn casus
vohr, swär to ordelen, so wil eyn erbar radt
den superattendenten besöken laten edder en
darto tehn.
Wat overs heymelick de conscientien alleyne
bedrept, dat wert me fragen unde richten laten
by deme superattendenten, so id trefflick 84 is,
edder by den anderen predicanten, so neyne
vare darup steyt der ergernisse etc.
Unnödige ergernisse unde unwönlike stucke
in disser sake, so vele mögelick is unde den
82 Zu den Hospitälern vgl. H. Dtirre, Geschichte,
S. 580 ff.
conscientien unschedelick, schölen de predican-
ten unde superattendente nicht helpen apenbar
edder heymelick anrichten, sonder lever mit
fruntliker underrichtinge helpen wehren umme
unser swachen bruderen unde frömeder lüde
willen, ock to schonen den conscientien der-
jenen, de to tiden gerne wat sunderges wolden
vornemen, alse up Gades wört, unde darna rüwet
en de ergernisse, so id nicht anders is.
In disser sake unde in anderen, die con-
scientie bedrapende unde wör verlicheit der
selen is, dat nicht hadersaken synt, scholen se
den beswerden trüwelick raden unde ock helpen,
alse Got örer selen schal helpen etc.
Vam banne.
Apenbare ehebrekere, huren, böven, dagelike
drunkenbolten, gadeslesterere unde andere, de in
eyneme schandlevende unde freveleme unrechte
wedder andere lüde handelen, scholen vlitich
tovoren vormanet werden eynmäl edder twemäl
dorch eynen edder twe örer predicanten, dat
se sick beteren. Willen se nicht, so holde me se
vor unchristene unde vor vordömede lüde, alse
Christus uns leret unde spreckt dat ordel Matthei
18 [17]. Darumme late me se nicht tome sacra-
mente gän to mehr vordömenisse, so lange se
sick apenbare beteren, dewile se apenbare ge-
sundiget hebben. Doch in de predige mögen se
wol gän. Men schal se ock vormanen, dat se
Got fruchten unde sulk der predicanten ördel
imme namen der gemeyne, welk uth Gades
worde geschüt, nicht vorachten, dat se nicht
Gades richte noch mehr frevelick up sick laden.
Wente öre egene conscientie unde Gades gebot
unde ordel is wedder se.
Beteren ban konde wy noch tor tidt nicht
holden. Christus hefft uns ock nicht mehr be-
valen. He secht: Holt en alse eynen heyden
unde vordömeden mynschen. Darna mach me
wol en liden unde schal en ock liden mit naber-
schop, in borgerschop, in werliken ordeningen
83 Zu den Beginenhäusern vgl. H. Dürre, Ge-
schichte, S. 598 ff.
84 = schwerwiegend.
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