Kirchenordnung 1528
det, dat se nicht wedder gekamen synt, to
prisende Got. Christus wört moste nicht to-
schanden werden umme etliker unwerdicheit
willen, den id ock beter geweset hedde imme
uthsate to bliven, wen Gade so undankbar
werden.
Wen denne stedes Got by syneme bevehle is
geweset unde hefft dorch syn bevehl unmögelike
dynk uthgerichtet, wat twivele wy an disseme
eynen bevehle imme sacramente? De sichtlike
mirakele bewisen jo wol syne warheit, we is
so gotlose, de dar seggen darfte, dat Christus
hyr nicht wahr sede? Unde wowol hyr nicht
sy eyn mirakel, dat de lyffliken ogene sehn
könen, so is hyr doch eyn wunderlik mirakel,
welk de love möt annemen, wente Christus be-
vehl unde wört möt by synen jungern nicht
toschanden werden.
De overs vorlöchenen unde mit langen er-
dichteden glosen vorkeren disse wört: Dit is
myn liff, dit is myn blut, wat hebben de mit
deme sacramente to schaffen, dat Christus synen
jungern bevalen unde gegeven hefft? De be-
vehl Christi is hyr unse consecratie, welken
bevehl wy annemen nach alle syneme lude.
Sundigen mögen de unwerdigen jungere an dis-
seme sacramente to nemen alse vele by den
Corinthern, de Got darumme straffede, doch
gnedichlick, alse Paulus scrifft [1. K 11, 32], dat
se mit disser werlt nicht scholden vordömet
werden. Overs wörvan synt de syne jungere,
de syne wörde vorlöchenen edder vorkeren unde
maken van syneme bevehl eyn ander bevehl. He
hefft bevalen, wy scholen hyr eten unde drinken
syn liff unde blut. Se overs seggen, he hebbe
bevalen, wy scholen hyr eten unde drinken
slicht bröt unde wyn, darby schal syn liff
unde blut betekent syn. Se brengen vele saken
up, darmede se öre opinie edder meyninge vor-
meynen mede to bevesten. Overs wen se Gades
61 Vgl. Zwingli, zuletzt in: Ueber Dokt. M. Lu-
thers Buch, Bekenntnis genannt; Schuler-
Schultheß II b, S. 143.
wörde slicht syne ere konden geven, so hedden
se öres wunderens neyn behölf.
Se geven vohr, id sy wedder etlike scrift
unde artikele des lovens, unde dat Christus
lyff nicht imme sacramente kan syn, darumme
dat Christus in den hemrnel gevaren is 61. Also
dohn unlövige mynschen, wat se nicht mit der
vornunft vorstän konen, dat meysteren se unde
wolden id gerne voranderen nach ören danken.
Wy leren ock Christum söken imme hemmele in
hemmelischen dingen unde nicht in den ele-
menten disser werlt, in mynschliker gerech-
ticheit.
Overs kanstu dat water in der döpe unde
bröt unde wyn alse elemente disser werlt vor-
achten, so mostu jo, wen du eyn junger Christi
wult syn, nicht vorachten dat wört unde be-
vehl Christi, welk nicht is eyn element disser
werlt, sonder Gades kraft tor salicheit den
lövigen.
Id is sere spottisch, dat id wedder de scrift
schal syn unde wedder de artikele des lovens,
wen ick löve den wörden unde bevehle Christi,
welk doch neyn christenmynsche edder junger
Christi schal nageven, wen dat wort Christi
unde bevehl ock noch dusentmäl wunderliker
were. Doch lät se varen, wy alse jungere
Christi willen se nicht hören, sonder unsen
eynigen meyster Christum, de wert uns nicht
wedder de scrift, nicht wedder de artikele des
lovens, sonder recht leren unde nicht bedregen.
Dat overs vele misbrukes is geschehn mit den
monstrantien, darumme wy nu gespottet wer-
den, dat wy maken eynen brödern Got 61a, is ge-
schehn in unwetenheit, dat wille wy gerne nu
na erkanten warheit beteren unde bruken dat
sacramente anders nicht, wen uns Christus
bevale’n hefft, alse wy Gade gedanket ock dohn.
Sulk misbruck, den wy nu wechdohn, schal uns
nicht schaden tor warheit disses sacramentes.
61a So von Oekolampad in „Billiche antwurt...
auff D. Martin Luthers bericht des Sacra-
ments halb ...“ 1526; vgl. W. Köhler, Zwingli
u. Luther usw., S. 297.
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det, dat se nicht wedder gekamen synt, to
prisende Got. Christus wört moste nicht to-
schanden werden umme etliker unwerdicheit
willen, den id ock beter geweset hedde imme
uthsate to bliven, wen Gade so undankbar
werden.
Wen denne stedes Got by syneme bevehle is
geweset unde hefft dorch syn bevehl unmögelike
dynk uthgerichtet, wat twivele wy an disseme
eynen bevehle imme sacramente? De sichtlike
mirakele bewisen jo wol syne warheit, we is
so gotlose, de dar seggen darfte, dat Christus
hyr nicht wahr sede? Unde wowol hyr nicht
sy eyn mirakel, dat de lyffliken ogene sehn
könen, so is hyr doch eyn wunderlik mirakel,
welk de love möt annemen, wente Christus be-
vehl unde wört möt by synen jungern nicht
toschanden werden.
De overs vorlöchenen unde mit langen er-
dichteden glosen vorkeren disse wört: Dit is
myn liff, dit is myn blut, wat hebben de mit
deme sacramente to schaffen, dat Christus synen
jungern bevalen unde gegeven hefft? De be-
vehl Christi is hyr unse consecratie, welken
bevehl wy annemen nach alle syneme lude.
Sundigen mögen de unwerdigen jungere an dis-
seme sacramente to nemen alse vele by den
Corinthern, de Got darumme straffede, doch
gnedichlick, alse Paulus scrifft [1. K 11, 32], dat
se mit disser werlt nicht scholden vordömet
werden. Overs wörvan synt de syne jungere,
de syne wörde vorlöchenen edder vorkeren unde
maken van syneme bevehl eyn ander bevehl. He
hefft bevalen, wy scholen hyr eten unde drinken
syn liff unde blut. Se overs seggen, he hebbe
bevalen, wy scholen hyr eten unde drinken
slicht bröt unde wyn, darby schal syn liff
unde blut betekent syn. Se brengen vele saken
up, darmede se öre opinie edder meyninge vor-
meynen mede to bevesten. Overs wen se Gades
61 Vgl. Zwingli, zuletzt in: Ueber Dokt. M. Lu-
thers Buch, Bekenntnis genannt; Schuler-
Schultheß II b, S. 143.
wörde slicht syne ere konden geven, so hedden
se öres wunderens neyn behölf.
Se geven vohr, id sy wedder etlike scrift
unde artikele des lovens, unde dat Christus
lyff nicht imme sacramente kan syn, darumme
dat Christus in den hemrnel gevaren is 61. Also
dohn unlövige mynschen, wat se nicht mit der
vornunft vorstän konen, dat meysteren se unde
wolden id gerne voranderen nach ören danken.
Wy leren ock Christum söken imme hemmele in
hemmelischen dingen unde nicht in den ele-
menten disser werlt, in mynschliker gerech-
ticheit.
Overs kanstu dat water in der döpe unde
bröt unde wyn alse elemente disser werlt vor-
achten, so mostu jo, wen du eyn junger Christi
wult syn, nicht vorachten dat wört unde be-
vehl Christi, welk nicht is eyn element disser
werlt, sonder Gades kraft tor salicheit den
lövigen.
Id is sere spottisch, dat id wedder de scrift
schal syn unde wedder de artikele des lovens,
wen ick löve den wörden unde bevehle Christi,
welk doch neyn christenmynsche edder junger
Christi schal nageven, wen dat wort Christi
unde bevehl ock noch dusentmäl wunderliker
were. Doch lät se varen, wy alse jungere
Christi willen se nicht hören, sonder unsen
eynigen meyster Christum, de wert uns nicht
wedder de scrift, nicht wedder de artikele des
lovens, sonder recht leren unde nicht bedregen.
Dat overs vele misbrukes is geschehn mit den
monstrantien, darumme wy nu gespottet wer-
den, dat wy maken eynen brödern Got 61a, is ge-
schehn in unwetenheit, dat wille wy gerne nu
na erkanten warheit beteren unde bruken dat
sacramente anders nicht, wen uns Christus
bevale’n hefft, alse wy Gade gedanket ock dohn.
Sulk misbruck, den wy nu wechdohn, schal uns
nicht schaden tor warheit disses sacramentes.
61a So von Oekolampad in „Billiche antwurt...
auff D. Martin Luthers bericht des Sacra-
ments halb ...“ 1526; vgl. W. Köhler, Zwingli
u. Luther usw., S. 297.
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