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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band: Niedersachsen ; 2. Hälfte): Die welfischen Lande: Halbbd. 2, Die Fürstentümer Calenberg-Göttingen und Grubenhagen mit den Städten Göttingen, Northeim, Hannover, Hameln und Einbeck. Die Grafschaften Hoya und Diepholz. Anhang: Das freie Reichsstift Loccum — Tübingen, 1957

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https://doi.org/10.11588/diglit.30041#0151
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Kirchenordnung 1542

höchster trost der selen, ein süsser gast, eine
süsse erzeney! *) In der arbeit unser rug, im
sturmwetter guter fug, im elend dich zu uns
wend! *) O allerseligestes liecht, der menschen
herzen aufricht, die im rechten glauben sind. *)
Ohn dein hülf und hulde zwar ist im menschen
ganz und gar anders nicht denn schuld und
pein. *) Wasche, das da unrein ist! Küle, das
da erhitzt ist! Heile, das da verwund ist! *)
Beuge zurecht, was streit und strebt! Bedeck,
das von kelde webt! Bring zum weg, was ver-
irt ist! *) Gib den ausserwelten dein sieben-
mal gewertig sein deiner gaben miltiglich! *)
Gib der tugent ihren lohn, der du selber bist gar
schon; mach aus uns dein himmelreich [Ende
der Noten]!
Das evangelion [Joh 14, 23 ff.]56a.
Wer mich liebet, der wird meine wort behal-
ten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir
werden zu ihm komen und wonung bey ihm
machen. Wer aber mich nicht liebet, der helt
meine wort nicht. Und das wort, das ihr höret,
ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich ge-
sand hat.
Solchs hab ich zu euch geredt, weil ich bey
euch gewesen bin. Aber der tröster, der heilig
Geist, welchen mein Vater senden wird in mei-
nem namen, derselbige wirds euch alles leren
und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt
habe.
Den friede lasse ich euch, meinen friden gebe
ich euch; nicht gebe ich euch, wie die welt gibt.
Euer herz erschrecke nicht und fürchte sich
nicht. Ihr habt gehort, das ich euch gesagt habe :
ich gehe hin und kome wider zu euch. Hettet ihr
mich lieb, so würdet ihr euch freuen, das ich
euch gesagt habe: ich gehe zum Vater; denn
56a Auch Müntzer, Deutsch ev. messe v. 1524,
sieht diese Lesung hier vor; vgl. Sehling I,
504. J. Smend, a. a. O. 103, Anm. 1, dazu Röm.
Meßbuch, 584 f. (Pfingstsonntag).
57 Respons und Präfationseingang: Hdbch. Nr.
409 b u. 416, Präfation ibid. 368e. — Den Text

der Vater ist grösser denn ich. Und nhu hab
ichs euch gesagt, ehe denn es geschicht, auf das,
wenn es nhu geschehen wird, das ihr glaubet.
Ich werde fort mehr nicht vil mit euch reden;
denn es kompt der fürst dieser welt und hat
nichts an mir. Aber auf das die welt erkenne,
das ich den Vater liebe, und ich also thue, wie
mir der Vater geboten hat.
Anstat des offertorii singe man einen deud-
schen psalm.
Die prefatio.
[Noten:]57
Preis sey Gott in ewigkeit. Amen. Der Herr sey
mit euch, und mit deinem geiste! Unser herzen
in die höhe heben wir zu dem Herren. Wir sagen
dank dem Herren, unserem Gotte. Es ist billich
und recht. Warlich, es ist recht, billich und ist
heilsam, das wir dir, Herr, almechtiger, ewiger
Gott, allezeit und allenthalben danksagen durch
Christum, unseren Herren, der da aufgestigen
ist in himel und sitzt zu der rechten des Vaters
und hat heut den heiligen Geist, den er ver-
heissen hatte, ergossen in die ausserwelten kin-
der. Darumb ist die ganze welt vol freuden im
ganzen umbkreis der erden. Darzu singet alle
himlische schar ein leysen deinem preise, ohn
ende sagende [Ende der Noten],
Das Sanctus.
Jesaia dem propheten ...58
Collecta fur die obrigkeit.
Lieset der priester, weil man das Sanctus
singt.
Barmherziger himlischer Vater ...59

vgl. auch bei Sehling I, 504. J. Smend, a. a. O.
104, Anm. 1 (Müntzer, Deutsch ev. messe v.
1524), dazu Röm. Meßbuch, 497 (Präf. f. Pfing-
sten).
58 Text wie oben S. 815.
59 Text wie oben S. 815.

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