Hoya
Darnach geleite man das kindlein zur taufe,
und der teufer spreche:
Der Herr beware deinen eingang und ausgang
von nun an biß zu ewigen zeiten.
Die gevattern mag man also, so es die zeit
leiden wil, anreden und ermanen:
Lieben freunde oder freundinen, ihr habt diß
kindlein zum Herrn Christo gebracht und ge-
beten, das ers möge annemen, ihm seine hende
auflegen, es segenen und ihm das himelreich
und ewiges leben geben. So habt ihr auch ge-
hört, das unser Herr Christus so gar willig dazu
ist und ihm solches alles im evangelio zugesagt
hat, welchs er also auch auf seiner seiten wil
halten, unangesehen, das es dem kinde durch
einen menschen als einer mittelperson versprochen
wird. Derwegen nun das kind auf solche zusage
durch euch als durch gevattern, durch welche es
dem Herrn Christo zugetragen, auch einen festen
glauben anloben sol, das es Gott die ehre thun
und solcher zusage, die ihm im evangelio und
der taufe geschihet, glauben wolle und dem teu-
fel, auch allen seinen werken dermassen ent-
sagen, das es demselben und seinen falschen
lügen nicht nachfolgen, sondern seinen glauben
auf Gott den allmechtigen setzen als seinen lie-
ben Vater, des erbe es sein wil, auf Jhesum
Christum, seinen Sohn, unsern Herrn, das der-
selbe es mit seinem blute, leiden und sterben er-
löset, dem Vater versönet und zum ewigen leben
gebracht habe, auf Gott den heiligen Geist, das
derselbe allein sein rechter meister, lerer, fürer,
tröster und das pfand der seligkeit sey, der uns
geleitet und füret durch Christum zum Vater,
biß das wir komen zur vollkomenen erlösung
von sünden, auferstehung des fleisches und ins
ewige leben. Solches wollet diß kind unterrich-
ten oder verschaffen, das es unterweiset werde,
zur kirchen gehalten, auch darob sein, das es
lerne die zehen gebot Gottes, den glauben, das
Vater unser und was zur seligkeit zu wissen
und gleuben von nöten ist. Wollet es auch zu
einem erbarn christlichen leben und wandel ver-
manen und halten.
16 Vgl. oben S. 1068, Anm. 58.
Darauf antworten die gevattem:
Ja, das wollen wir, sofern uns Gott der Herr
seine gnade geben wird, gerne thun.
Darauf der teufer:
Das verleihe uns unser lieber Herr Gott und. er-
fülle mit seiner gnaden, das wir nicht vermögen.
Aber solches alles mag man, wo es zu lange
weren wil oder das kind zu schwach ist, unter-
lassen und bey der kurzen form im catechismo
Lutheri bleiben.
Hie lasse der priester das kind durch die ge-
vattern dem teufel entsagen und spreche:
N., entsagestu dem teufel?
Antwort: Ja.
Und allen seinen werken?
Antwort: Ja.
Und allen seinem wesen?
Antwort: Ja.
Darnach frage er:
Gleubstu an Gott, den allmechtigen Vater, schöp-
fer himels und der erden?
Antwort: Ja.
Gleubstu an Jhesum Christum, seinen einigen
Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem
heiligen Geist, geboren von Maria der jung-
frauen, gelidten unter Pontio Pilato, gekreuziget,
gestorben und begraben, niedergefaren zur hel-
len, am dritten tage wieder auferstanden von
den todten, aufgefaren gen himel, sitzet zur
rechten hand Gottes, des allmechtigen Vaters,
von dannen er kommen wird, zu richten die
lebendigen und todten16?
Antwort: Ja.
Gleubstu an den heiligen Geist, eine heilige,
christliche kirche, eine gemeinschaft der hei-
ligen, vergebung der sünden, auferstehung des
fleisches und nach diesem leben ein ewiges
leben ?
Antwort: Ja.
Wilstu darauf getauft sein?
Antwort: Ja.
So nemen sie das kind und halten es in die
taufe, und der prediger neme wasser und teufe
es und spreche:
1158
Darnach geleite man das kindlein zur taufe,
und der teufer spreche:
Der Herr beware deinen eingang und ausgang
von nun an biß zu ewigen zeiten.
Die gevattern mag man also, so es die zeit
leiden wil, anreden und ermanen:
Lieben freunde oder freundinen, ihr habt diß
kindlein zum Herrn Christo gebracht und ge-
beten, das ers möge annemen, ihm seine hende
auflegen, es segenen und ihm das himelreich
und ewiges leben geben. So habt ihr auch ge-
hört, das unser Herr Christus so gar willig dazu
ist und ihm solches alles im evangelio zugesagt
hat, welchs er also auch auf seiner seiten wil
halten, unangesehen, das es dem kinde durch
einen menschen als einer mittelperson versprochen
wird. Derwegen nun das kind auf solche zusage
durch euch als durch gevattern, durch welche es
dem Herrn Christo zugetragen, auch einen festen
glauben anloben sol, das es Gott die ehre thun
und solcher zusage, die ihm im evangelio und
der taufe geschihet, glauben wolle und dem teu-
fel, auch allen seinen werken dermassen ent-
sagen, das es demselben und seinen falschen
lügen nicht nachfolgen, sondern seinen glauben
auf Gott den allmechtigen setzen als seinen lie-
ben Vater, des erbe es sein wil, auf Jhesum
Christum, seinen Sohn, unsern Herrn, das der-
selbe es mit seinem blute, leiden und sterben er-
löset, dem Vater versönet und zum ewigen leben
gebracht habe, auf Gott den heiligen Geist, das
derselbe allein sein rechter meister, lerer, fürer,
tröster und das pfand der seligkeit sey, der uns
geleitet und füret durch Christum zum Vater,
biß das wir komen zur vollkomenen erlösung
von sünden, auferstehung des fleisches und ins
ewige leben. Solches wollet diß kind unterrich-
ten oder verschaffen, das es unterweiset werde,
zur kirchen gehalten, auch darob sein, das es
lerne die zehen gebot Gottes, den glauben, das
Vater unser und was zur seligkeit zu wissen
und gleuben von nöten ist. Wollet es auch zu
einem erbarn christlichen leben und wandel ver-
manen und halten.
16 Vgl. oben S. 1068, Anm. 58.
Darauf antworten die gevattem:
Ja, das wollen wir, sofern uns Gott der Herr
seine gnade geben wird, gerne thun.
Darauf der teufer:
Das verleihe uns unser lieber Herr Gott und. er-
fülle mit seiner gnaden, das wir nicht vermögen.
Aber solches alles mag man, wo es zu lange
weren wil oder das kind zu schwach ist, unter-
lassen und bey der kurzen form im catechismo
Lutheri bleiben.
Hie lasse der priester das kind durch die ge-
vattern dem teufel entsagen und spreche:
N., entsagestu dem teufel?
Antwort: Ja.
Und allen seinen werken?
Antwort: Ja.
Und allen seinem wesen?
Antwort: Ja.
Darnach frage er:
Gleubstu an Gott, den allmechtigen Vater, schöp-
fer himels und der erden?
Antwort: Ja.
Gleubstu an Jhesum Christum, seinen einigen
Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem
heiligen Geist, geboren von Maria der jung-
frauen, gelidten unter Pontio Pilato, gekreuziget,
gestorben und begraben, niedergefaren zur hel-
len, am dritten tage wieder auferstanden von
den todten, aufgefaren gen himel, sitzet zur
rechten hand Gottes, des allmechtigen Vaters,
von dannen er kommen wird, zu richten die
lebendigen und todten16?
Antwort: Ja.
Gleubstu an den heiligen Geist, eine heilige,
christliche kirche, eine gemeinschaft der hei-
ligen, vergebung der sünden, auferstehung des
fleisches und nach diesem leben ein ewiges
leben ?
Antwort: Ja.
Wilstu darauf getauft sein?
Antwort: Ja.
So nemen sie das kind und halten es in die
taufe, und der prediger neme wasser und teufe
es und spreche:
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