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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sprengler-Ruppenthal, Anneliese [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 1. Teil): Stift Hildesheim, Stadt Hildesheim, Grafschaft Oldenburg und Herrschaft Jever — Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.32954#0042
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Die Kirchenordnungen
1. Artickel den pfarherrn an beiden gerichten Stürwald und Pein auf empfangen
bevelch des durchleuchtigen, hochgebornen fursten und hern, herrn Adolffen,
erben zu Norwegen, herzogen zu Schleswick, zu Holstein, der Stormarn und
Detmarschen, graven zu Oldenburg und Delmenhorst, unsers gnedigen herrn,
vorzuhalten1 .

[1560]

I
Das sich die pfarrherrn darzu schicken sollen, die
reine leere des heiligen evangelii dem volk neulich
und mit allem vleiss rein und lauter vortragen, wie
dieselbig aus Gots wort in der Augspurgischen Con-
fession2 und in derselbigen Apologia3 verfasset und
im 1530. jar der rom. key. ma[jeste]tt uberantwurt
ist4
II
Aller papistischen grauel in der mess und anderer
unzu[cht]lich, gotlosen ceremonien mussig gehn,
dieselbigen alsobal[d] fallen lassen und zu grund
abtun.
III
Ihrem studieren ernstlich und vleissig obligen,
damit aus Gots wort, auf die vornemsten hauptstuck
christlicher leer nach notturft wissen gruntlich be-
richt zu geben, wo es von ihnen ervordert wird.
IIII
Die sacramenta in verstendlicher mutscher5

1 Druckvorlage: Zeitgenössische Abschrift aus
demStaats-A. Hann.: Calenberg Br. Arch. Des. 10 2f
Nr. 6. - Die Blätter sind beschädigt; die dadurch
entstandenen Lücken im Text sind in unserem
Druck so weit wie möglich sinngemäß auszufüllen
versucht und durch eckige Elammern gekennzeich-
net. - Zu den Herrschaftsverhältnissen vgl. Ein-
leitung, oben S. 758f.
2 Bek. Schr.,44ff.
3 Bek. Schr., 139ff.
4 Gemeint ist also die unveränderte CA. Zum Streit
um die nähere Bestimmung der CA im Augsburger
Religionsfrieden 1555, der sich an Art. 3 (Sicherung

sprach zur besserung des volks nach der einsetzung
Christi handlen.
V
Das hochwirdige sacrament des altars keinem
anders dan in zweyerlei gestalt geben6 wie es Chri-
stus eingesetzt, die apostel gereicht und die heilige
christliche kirchen von anfang gebraucht hat.
VI
Und weil das leben der prediger sonderlichen vor
andern der leer soll gemess sein, sollen sie aller uner-
lichen, verdachtigen beywonung der weiber und
andere unzimblichen unzucht sich genzlich enthal-
ten und die nicht lassen von ihnen gesagt werden.
VII
Aller follerey, ubrigs fressen und saufens mussig
gehn, auch keiner simoney oder anderer ungebu[r-
lich] handel und handierungen sich understeen etc.
der Stände der CA) und Art. 5 (Ausschluß Anders-
gläubiger) knüpfte, schließlich aber so endete, daß
die CA nicht genauer bestimmt wurde, vgl. die
kritische Ausgabe von A.v.Druffel - K.Brandi,
Beiträge zur Reichsgeschichte 1553-1555. 1896,
Nr. 671; auch die Zusammenstellung der geltendge-
machten Auffassungen bei A. Sprengler-Rup-
penthal in: Zeitschrift für Kirchengeschichte III/
IV (1966), 329ff ., Anm. 36 (Lit.).
5 So die Druckvorlage! Versehentlich für ,,deutscher"?
6 Vgl. CA und Apol., Art. XXII (Bek. Schr., 85f.
328ff.). Zur Geschichte der communio sub una vgl.
unten S. 836, Anm. 8.

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