der seine Besitzungen im Osnabrücker Nordland mit dem Higenbesitz Hunos vereinigte. In einer Ur-
kunde Erzbischof Liemars von Bremen von 1091 erscheint er als miles ecclesiae Bremensis2 und 1108
als „comes in confinio Saxonie et Frisie“3 . Die Urkunde von 1108 gibt Zeugnis von dem Ort "Alden-
burg“, wo Sich die Mönche von Iburg jährlich Naturallieferungen abholen sollten.
Die Grafschaft Egilmars bildete noch keine in sich abgeschlossene Gebietsmasse. Sie bestand in
einer Summe verschiedenartiger Rechte und Besitzungen (Lehnsbesitz und Eigenbesitz), in die Rechte
und Besitzungen anderer eingestreut waren. Die Besitzungen und Rechte waren auch noch in der
Folgezeit dauernden Schwankungen unterworfen.
Nach dem Tod Egilmars II. (vor dem Frühling 1148 ) teilten sich seine Söhne Heinrich und Chri-
stian das Erbe, ohne eine förmliche Trennung vorzunehmen. Heinrich bewohnte die Burg Wildeshausen,
Christian die Oldenburg an der Hunte, die dem ganzen Geschlecht den Titel gab. Der erste, der urkund-
lich als „comes de Aldenburg‘‘ erscheint, war eben dieser Christian4 . Als Vasall Heinrichs des Löwen
wurde er in dessen kriegerische Unternehmungen hineingezogen, trat schließlich aber an die Spitze der
Rebellen gegen den Löwen. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen mußte Christians Sohn Moritz I.
vorübergehend die Lehnshoheit des Bremer Erzbischofs anerkennen5 . Doch behaupteten die Oldenburger,
frei zu sein, auch von Kaiser und Reich, weshalb sie auch keinem Heerbann mehr folgten und nur an
Kreuzzügen freiwillig teilnahmen.
So begleiteten sie auch das Heer des Erzbischofs Gerhard II. von Bremen im sog. Kreuzzug gegen
die Stedinger. Um ihre Beute an Land zu sichern, wurde 1234 die Berneburg gebaut, dann vor 1259
durch Graf Johann I., einen Enkel Moritz’ I. und Christians II., die Burg Delmenhorst6 . Johanns
Söhne teilten sich 1281 die Herrschaft: Graf Christian residierte fortan weiterhin in Oldenburg, Graf
Otto aber in Delmenhorst. Das Herrschaftsgebiet Delmenhorst bildete dann einen abgesonderten Teil
der Grafschaft Oldenburg. Die Herren dieses Gebietes nannten sich bis zum Anfang des 14.Jh.s Grafen
von Oldenburg, dann Grafen von Oldenburg und Delmenhorst, später, da sich die Linien verfeindeten,
benannten sie sich nur noch nach Delmenhorst, ohne daß dieses eine besondere Grafschaft gewesen wäre7 .
Die Wildeshausener Linie des Oldenburger Grafenhauses starb 1269 aus; Wildeshausen wurde von
dem Erzbischof Hildebold von Bremen in Besitz genommen8.
Von der in Oldenburg verbliebenen Linie des Herrscherhauses spaltete sich im 15.Jh. die königlich-
dänische (Christiansche) Linie ab9 . Die in Oldenburg verbleibende (Gerhardsche ) Linie hatte die Graf-
schaft bis zu ihrem Aussterben 1667 inne. Die dänische und die von ihr abgezweigte Holstein-Gottorpsche
Linie erhielt 1570 die Lehnsanwartschaft darauf und trat die Erbschaft nach dem Tod Graf Anton
Günthers 1667 an10 .
2 Hamburgisches Urkundenbuch I, Nr. 118.
3 Osnabrücker Urkundenbuch I, Nr. 223.
4 Urkunde vom 13. 9. 1149; Hamburgisches Urkundenbuch I, Nr. 188; Oldenburgisches Urkundenbuch II, Nr. 22.
5 Vgl. Oldenburgisches Urkundenbuch II, Nr. 33.
6 1259 urkundet Johann bereits in Delmenhorst: am 10. 6. (Bremisches Urkundenbuch I, Nr. 297; Oldenburgi-
sches Urkundenbuch II, Nr. 121) und am 27. 7. (Oldenburgisches Urkundenbuch IV, Nr. 282). Das zweitemal
wird das Schloß ausdrücklich genannt: "In castro nostro Delmenhorst‘‘. Schon 1254 erscheint: „Sifridus tunc
capellanus im Delmenhorst" (Oldenburgisches Urkundenbuch IV, Nr. 267). Vgl. E. Grundig, 7
7 Oldenburgisches Urkundenbuch II, Nr. 250 (28. 8. 1309: die Delmenhorster Herren erscheinen als Grafen von
Oldenburg und Delmenhorst) ; ebd. II, Nr. 350 (24. 11. 1340: sie erscheinen als Grafen in Delmenhorst); E.Grun-
dig, 8. Zum Ganzen vgl. G.Sello, Die territoriale Entwickelung, 212 ff., ferner H.Lübbing, Oldenburgische Lan-
desgeschichte, bes. 34 ff.
8 Vgl. Oldenburgisches Urkundenbuch 11, Nr. 148, und H. Sudendorf, Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge
von Braunschweig und Lüneburg 11, Nr. 280, Fußnote; H. Lübbing, aaO. 45.
9 Vgl.G. Sello, aaO. 223.
10 Ebd. 230.
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kunde Erzbischof Liemars von Bremen von 1091 erscheint er als miles ecclesiae Bremensis2 und 1108
als „comes in confinio Saxonie et Frisie“3 . Die Urkunde von 1108 gibt Zeugnis von dem Ort "Alden-
burg“, wo Sich die Mönche von Iburg jährlich Naturallieferungen abholen sollten.
Die Grafschaft Egilmars bildete noch keine in sich abgeschlossene Gebietsmasse. Sie bestand in
einer Summe verschiedenartiger Rechte und Besitzungen (Lehnsbesitz und Eigenbesitz), in die Rechte
und Besitzungen anderer eingestreut waren. Die Besitzungen und Rechte waren auch noch in der
Folgezeit dauernden Schwankungen unterworfen.
Nach dem Tod Egilmars II. (vor dem Frühling 1148 ) teilten sich seine Söhne Heinrich und Chri-
stian das Erbe, ohne eine förmliche Trennung vorzunehmen. Heinrich bewohnte die Burg Wildeshausen,
Christian die Oldenburg an der Hunte, die dem ganzen Geschlecht den Titel gab. Der erste, der urkund-
lich als „comes de Aldenburg‘‘ erscheint, war eben dieser Christian4 . Als Vasall Heinrichs des Löwen
wurde er in dessen kriegerische Unternehmungen hineingezogen, trat schließlich aber an die Spitze der
Rebellen gegen den Löwen. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen mußte Christians Sohn Moritz I.
vorübergehend die Lehnshoheit des Bremer Erzbischofs anerkennen5 . Doch behaupteten die Oldenburger,
frei zu sein, auch von Kaiser und Reich, weshalb sie auch keinem Heerbann mehr folgten und nur an
Kreuzzügen freiwillig teilnahmen.
So begleiteten sie auch das Heer des Erzbischofs Gerhard II. von Bremen im sog. Kreuzzug gegen
die Stedinger. Um ihre Beute an Land zu sichern, wurde 1234 die Berneburg gebaut, dann vor 1259
durch Graf Johann I., einen Enkel Moritz’ I. und Christians II., die Burg Delmenhorst6 . Johanns
Söhne teilten sich 1281 die Herrschaft: Graf Christian residierte fortan weiterhin in Oldenburg, Graf
Otto aber in Delmenhorst. Das Herrschaftsgebiet Delmenhorst bildete dann einen abgesonderten Teil
der Grafschaft Oldenburg. Die Herren dieses Gebietes nannten sich bis zum Anfang des 14.Jh.s Grafen
von Oldenburg, dann Grafen von Oldenburg und Delmenhorst, später, da sich die Linien verfeindeten,
benannten sie sich nur noch nach Delmenhorst, ohne daß dieses eine besondere Grafschaft gewesen wäre7 .
Die Wildeshausener Linie des Oldenburger Grafenhauses starb 1269 aus; Wildeshausen wurde von
dem Erzbischof Hildebold von Bremen in Besitz genommen8.
Von der in Oldenburg verbliebenen Linie des Herrscherhauses spaltete sich im 15.Jh. die königlich-
dänische (Christiansche) Linie ab9 . Die in Oldenburg verbleibende (Gerhardsche ) Linie hatte die Graf-
schaft bis zu ihrem Aussterben 1667 inne. Die dänische und die von ihr abgezweigte Holstein-Gottorpsche
Linie erhielt 1570 die Lehnsanwartschaft darauf und trat die Erbschaft nach dem Tod Graf Anton
Günthers 1667 an10 .
2 Hamburgisches Urkundenbuch I, Nr. 118.
3 Osnabrücker Urkundenbuch I, Nr. 223.
4 Urkunde vom 13. 9. 1149; Hamburgisches Urkundenbuch I, Nr. 188; Oldenburgisches Urkundenbuch II, Nr. 22.
5 Vgl. Oldenburgisches Urkundenbuch II, Nr. 33.
6 1259 urkundet Johann bereits in Delmenhorst: am 10. 6. (Bremisches Urkundenbuch I, Nr. 297; Oldenburgi-
sches Urkundenbuch II, Nr. 121) und am 27. 7. (Oldenburgisches Urkundenbuch IV, Nr. 282). Das zweitemal
wird das Schloß ausdrücklich genannt: "In castro nostro Delmenhorst‘‘. Schon 1254 erscheint: „Sifridus tunc
capellanus im Delmenhorst" (Oldenburgisches Urkundenbuch IV, Nr. 267). Vgl. E. Grundig, 7
7 Oldenburgisches Urkundenbuch II, Nr. 250 (28. 8. 1309: die Delmenhorster Herren erscheinen als Grafen von
Oldenburg und Delmenhorst) ; ebd. II, Nr. 350 (24. 11. 1340: sie erscheinen als Grafen in Delmenhorst); E.Grun-
dig, 8. Zum Ganzen vgl. G.Sello, Die territoriale Entwickelung, 212 ff., ferner H.Lübbing, Oldenburgische Lan-
desgeschichte, bes. 34 ff.
8 Vgl. Oldenburgisches Urkundenbuch 11, Nr. 148, und H. Sudendorf, Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge
von Braunschweig und Lüneburg 11, Nr. 280, Fußnote; H. Lübbing, aaO. 45.
9 Vgl.G. Sello, aaO. 223.
10 Ebd. 230.
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