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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 2. Teil): Grafschaft Schaumburg, Goslar, Bremen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.30840#0619
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25a. Beschwerdeschrift des geistlichen Ministeriums

Daß nun solches geschehen muge, bitten wir den
sohn Gottes, unsern Immanuel72, der also spricht:
Die mich ehren, will ich wieder ehren. Die mich aber
vorachten, auch in meinen dienern undt werkzeu-
gen, die will ich wiederumb verächtlich machen
etc.73
Eß haben sich unterschrieben:
Christophorus Pezelius D.74
Urbanus Pierius D.75

72 Vgl. Mt 1,23.
73 Lk 10,16.
74 Zu Christoph Pezel vgl. das Biogramm unter Nr. 20,
Anm. 2.
75 Urban Pierius (Birnbaum), * 1546 in Schwedt, † 1616 in
Bremen, studierte seit 1560 an der Universität in Frank-
furt a. d. Oder, wo er 1570 den Grad eines Mag. art.
erwarb und 1572 eine Professur in der Artesfakultät er-
hielt. 1576 wurde er unter dem Vorsitz von Andreas
Musculus zum Dr. theol. promoviert und ein Jahr später
zum Prof. an der theologischen Fakultät berufen (im
gleichen Jahr bekleidete er auch das Rektorat der Uni-
versität). 1578 folgte Pierius zunächst einem Ruf als
Pfarrer und Superintendent nach Brandenburg a. d. Ha-
vel und 1581 dann einem als Generalsuperintendent
nach Küstrin. 1586 holte ihn Kurfürst Christian I. als
Hofprediger und Superintendent nach Dresden. Vier
Jahre später übernahm Pierius das Amt des Oberpfarrers
in Wittenberg und des Superintendenten des sächsischen
Kurkreises. Zugleich erhielt er eine Professur an der Wit-
tenberger Universität. 1591 wurde Pierius als Krypto-
calvinist aller Ämter enthoben und im Nov. 1591 auch
inhaftiert. Nach der Entlassung aus der Haft 1593 fand
er eine Anstellung als Pfarrer in Amberg / Opf. (Beru-
fungsschreiben StaatsA Bremen 2-T.4.a.2.b.1.a.). Am
31. Oktober 1598 wurde er dann als Prediger an St. Ans-
garii nach Bremen berufen. Als Nachfolger von Chri-
stoph Pezel wurde er 1608 Bremer Superintendent, nach-

Leo Wasmannus76
M. Rudolphus Monnichusen77
Johannes Capito, Christi servus, αύτοχειρί78
Gerhardus Brojelius S. S. etc.79
Johannes Hildebrandus80
M. Augustus Sagittarius81
Thobias Pezelius L.82
Meinardus Meinhertius83
Arnoldus Alers84

dem die Stelle nach Pezels Tod vier Jahre lang vakant
geblieben war. Vgl. ADB 26, S. 117-122; Bremer Pfar-
rerbuch 1, S. 25 und 2, S. 137f. und 188; Schwarzwäl-
der, Bremen-Lexikon 2, S. 677; Einleitung von Thomas
Klein zu Urbanus Pierius, Geschichte der kursächsischen
Kirchen- und Schulreformation (Ms. germ. quart. 91 der
Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz), Marburg
1970, S. 14-54.
76 Zu Leo Wasmann s. Nr. 17, Anm. 117.
77 Zu Rudolf Monnichhusen s. Nr. 21, Anm. 13.
78 Zu Johannes Capito aus Wesel s. Nr. 21, Anm. 21.
79 Zu Gerhard Broyel s. Nr. 21, Anm. 15.
80 Zu Johannes Hildebrand s. Nr. 21, Anm. 19.
81 August Sagittarius (* in Dresden als Sohn des Hofpre-
digers Christian Sagittarius) wurde 1591 als Prediger an
St. Ansgarii berufen. Diese Stelle hatte er bis zu seinem
Tode 1604 inne. Er war mit einer Tochter von Christoph
Pezel verheiratet. Vgl. Bremer Pfarrerbuch 1, S. 25 und
2, S. 818.
82 Zu Tobias Pezel s. Nr. 20, Anm. 3.
83 Meinhard Meinharts (aus Friesland) war nach dem Stu-
dium in Wittenberg zunächst Pfarrer in Fedderwarden
(heute Stadtteil von Wilhelmshaven). An Ostern 1597
wurde er dann als Prediger an St. Ansgarii nach Bremen
berufen. Hier starb er im November 1638. Vgl. Bremer
Pfarrerbuch 1, S. 25 und 2, S. 117.
84 Zu Arnold Alers s. Nr. 21, Anm. 20.

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