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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0092
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Hessen-Kassel

sontags die zehen gebott8 anstadt psalmen gesungen
werden nundt worinn mehr der gottesdienst befür-
dert werden köntem. |
Was ihr nuhn mit zuziehung der pfarrherrn
ewers bezircks, der kirchen Gottes zum besten, be-
rathschlagen werdet, hiervon erwarten wir ewern
außführlichen bericht, die fernere notturfft hierauff
habendt anzustellen.
Ir sollet auch alle pfarrherrn in der persohn un-
außbleiblich bey endtsetzung ihrer pfarren zu er-
scheinen erfordern unndt auch fürtters berichten,
wer erschienen oder nicht, damit hierauff auch die
gebühr angeordnet werden könne.

n-n B: dieweill wir euch dan, unsernn superattendenten des
bezirgks Marpurgk [Valentin Schoner war seit 1605 er-
ster Pfarrer und Superintendent in Marburg, siehe oben,
S. 34 Anm. 67], hierin beystendigk unnd einrättig [= ein-
mütig] zu sein, zugeordnett, als ist unser gnediger be-
velich, das ihr den 16ten Februarii zuvor zu Marpurgk
oder zum Franckenbergk [= in Marburg (am Sitz des Su-
perintendenten) oder in Frankenberg] zusammen kom-
mett, folgendts tages dem synodo beywohnett unnd be-
nebenn obgedachtem unserm vorhaben alles das jenige,
was zu beforderung der kirchen Gottes dinlich, verrich-
ten helffett und uns davon relation thutt. Das versehenn
wir uns unnd seind euch mitt gnaden wohl gewogenn.
o B: 21.
p-p B: Moritz v. Hessen subscripsit.
[Rückvermerk:] Dem vesten und hochgelarten unserm
landvogt an der Lorna [=Lahn], profeßori unserer uni-
versitet Marpurg, rethen und lieben getrewen Rudolph
Wilhelm Raun undt Hermanno Vulteio, der rechten doc-
tor. Presentatus Marpurgk, den 23ten Jan[uar] anno
[1]607, abendts 4 uhren.
U[nser] g[nädigen] f[ürsten] undt herrn bevelch, dem uff
den 17ten Feb. angestelten synodo zue Marpurg oder
Franckenbergk beizuewohnen.
[Rudolf Wilhelm Rau zu Holzhausen war von Lud-
wig IV. zum Rat und Diener bestellt worden. 1605 er-

Das thuen wir unnß also zu euch versehen undt
bleiben euch mit genaden geneigtn.
Datum Caßell, am 17teno Januarii anno 1607.
pmutatis mutandis
An vier superattendenten
An Reinmannum9, Eschweg
D. Schonfeld10, Cassel
Schonerum11, Marpurg
Zindelium12, Reinfels
[Rückvermerk:] Concept an die 4 superattenden-
tenn wegen des angesteltten synodip.

nannte ihn Landgraf Moritz zum Landvogt an der Lahn,
Rat und Diener. Rau von Holzhausen starb 1610 in
Marburg, Gundlach, Zentralbehörden 3, S. 200.
Dr. Hermann Vultejus wurde 1555 als Sohn des Pä-
dagogiarchen Justus Vultejus in Wetter geboren. Er war
seit 1581 Syndikus und Professor der Rechte an der Uni-
versität Marburg. 1605 wurde er Vizekanzler. Diese Po-
sition bekleidete er auch noch nach 1623. Er starb 1634
in Marburg, Gundlach, Zentralbehörden 3, S. 281f
Rudersdorf, Ludwig IV., S. 41 Anm. 9].

verstendiglich und deutlich gebracht“. Dieses Werk ba-
sierte auf dem französischen „Psautier de Genève“, an
dem Theodor Beza mitgewirkt hatte. Lobwassers Psalter
erschien in mehr als 100 Auflagen und wurde in den Got-
tesdiensten der reformierten Landeskirchen bis ins 18.
Jahrhundert verwendet, BBKL 5, Sp. 150-151; Vil-
mar, Geschichte, S. 221f.; MGG 11, Sp. 357-359.
8 Ex 20,1-17; Dtn 5,6-20. Aus dem 16. Jahrhundert sind
zahlreiche Vertonungen der Zehn Gebote überliefert, sie-
he Wackernagel, Kirchenlied II, S. 905-911; AWA 4,
Nr. 1.
9 Zu Georg Reinmann siehe oben, S. 34 Anm. 69.
10 Zu Gregor Schönfeld siehe oben, S. 34 Anm. 61.
11 Zu Valentin Schoner siehe oben, S. 34 Anm. 67.
12 Zu Christian Zindel siehe oben, S. 34 Anm. 68.

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