Waldeck
Auff solche bekentnus und zusage spreche der Pfar-
herr: Sehet zu, das es ewer ernst sei, dann Gott laßt
sich nit betriegen. So lasset ir euch nun auch gefal-
len und wöllet dabei bleiben, das ewer Paten bei der
heyligen Tauff für euch dem Teuffel unnd der wellt
widdersagt haben?
Antwort: Ja, Durch die hülff unsers herrn Jesu
Christi wöllen wir das halten und darbei bleiben.
Frag: Yhr widersagt auch yetzundt hie vor den au-
gen Gottes unnd seiner Gemeyn mit eygenen hert-
zen und mund dem Sathan und allen seinen werck-
en?
Antwort: Wir widdersagen.
Frag: Auch der wellt | Q1r | und allen yhren lüsten?
Antwort: Wir widersagen.
Frag: Und ergebet euch in allen gehorsam unsers
herren Jesu Christi und seiner heyligen Kirchen?
Antwort: Wir ergeben uns.
Was begeret yhr nun weiter?
Antwort: Das ir sampt der Christlichen Gemeyn
für uns den hymlischen vatter wöllet anruffen, das
er uns durch seinen heyligen geyst inn sollichs glau-
bens bekentnus stercke und erhalte biß zum ewigen
leben.
Nach solcher bitt der Kinder rede der Pfarrherr die
Gemeyne abermal an wie volget:
Lieben Brüder und Schwester, Yhr habt yetzt dieser
Kinder eygenx bekentnus unnd auch yhr demütig
bitten vermerckt. Dieweil uns nun unser herr Chri-
stus die Kinder auffzunemen gebotten hat und ver-
heyssen, Matthei am xviii. [5]: Wer eyn solich kind
auffnimpt in meinem namen, der nimpt mich auff,
So lasset uns nun auch dieselbigen mit geystlichen
henden und armen unsers gleubigen gebets auffneh-
men und gehn hymel erheben, dem hymlischen vat-
ter vor sein angesicht stellen und inen umb die gnad
des heyligen geystes hertzlich anrüffen.
x B: eygen mundtlich.
y-y Das Gebet stammt aus Hefentregers Agende, fol. 4.
z B: vollenbringest.
a Fehlt B.
b B: mit.
Singet alle mit gebeugten knien: Kom, heyliger
geyst, erfüll etc.324
So der gesang auß ist, sollen die kinder kniend blei-
ben und der Pfarrherr nachvolgend gebet sprechen:
yAllmechtiger, barmhertziger Gott, himlischer vat-
ter, der du alleyn alles gutes in uns anfahest, be-
stetti- | Q1v | gest und außmachestz, Wir bitten dich
für diese kinder, die du deiner Kirchen geschenckt
und durch die heylige Tauff widergeboren und nun
so weit erleuchtet hast, das sie diese deine gnad und
güte und yhre erlösung inn Christo, deinem lieben
Sohn, unserm herren, auch selbs erkennen unnd vor
deiner Gemeyn bekant haben, Stercke diss dein
werck, das du inn inen angefangen hast, Mehr yh-
nen deinen heyligen geyst, auff das sie in deiner Kir-
chen und Gemeyn unnd im waren glauben und ge-
horsam deines heyligen Evangelii stetigs bleiben
und biss ans ende bestendig verharren unnd sich
keyne falsche lehr noch fleyschliche lüst von bekan-
ter warheyt yrgent abfüren lassen. Gib inen, das sie
zu allem deinem gefallen an Christum, deinen Sohn,
unser gemeynes heupt, ymmer wachsen unnd eyn-
mal erreychen sein volkomlich Manlicha alter inn
aller weißheyt, heyligkeyt und gerechtigkeyt, damit
sie dich und deinen lieben sohn, unsern herrn, sampt
dem heyligen geyst, eynigen, wahren Gott, ymmer
volkommener erkennen, hertzlicher lieben Und bei
iren nechsten mit worten und allem irem leben tapf-
ferer unnd fruchtbarer bekennen, preisen und groß
machen.
Und wie du uns zugesagt hast, Was wir dich im
Namen deines lieben sohns bitten, das wöllest du
uns geben325, So verleihe inen, so wir yetzt inn dei-
nem namen inen die hende aufflegen unnd sie damit
deiner gnedigen handt unnd deines heyligen geystes,
des geystes aller stercke326 und hülff, zu wahrem
Christlichem leben vertrösten, das sie diss inb rech-
324 Luther, Komm, Heiliger Geist, Herre Gott, AWA 4,
Nr. 15.
325 Joh 14,13.
326 2Tim 1,7.
286
Auff solche bekentnus und zusage spreche der Pfar-
herr: Sehet zu, das es ewer ernst sei, dann Gott laßt
sich nit betriegen. So lasset ir euch nun auch gefal-
len und wöllet dabei bleiben, das ewer Paten bei der
heyligen Tauff für euch dem Teuffel unnd der wellt
widdersagt haben?
Antwort: Ja, Durch die hülff unsers herrn Jesu
Christi wöllen wir das halten und darbei bleiben.
Frag: Yhr widersagt auch yetzundt hie vor den au-
gen Gottes unnd seiner Gemeyn mit eygenen hert-
zen und mund dem Sathan und allen seinen werck-
en?
Antwort: Wir widdersagen.
Frag: Auch der wellt | Q1r | und allen yhren lüsten?
Antwort: Wir widersagen.
Frag: Und ergebet euch in allen gehorsam unsers
herren Jesu Christi und seiner heyligen Kirchen?
Antwort: Wir ergeben uns.
Was begeret yhr nun weiter?
Antwort: Das ir sampt der Christlichen Gemeyn
für uns den hymlischen vatter wöllet anruffen, das
er uns durch seinen heyligen geyst inn sollichs glau-
bens bekentnus stercke und erhalte biß zum ewigen
leben.
Nach solcher bitt der Kinder rede der Pfarrherr die
Gemeyne abermal an wie volget:
Lieben Brüder und Schwester, Yhr habt yetzt dieser
Kinder eygenx bekentnus unnd auch yhr demütig
bitten vermerckt. Dieweil uns nun unser herr Chri-
stus die Kinder auffzunemen gebotten hat und ver-
heyssen, Matthei am xviii. [5]: Wer eyn solich kind
auffnimpt in meinem namen, der nimpt mich auff,
So lasset uns nun auch dieselbigen mit geystlichen
henden und armen unsers gleubigen gebets auffneh-
men und gehn hymel erheben, dem hymlischen vat-
ter vor sein angesicht stellen und inen umb die gnad
des heyligen geystes hertzlich anrüffen.
x B: eygen mundtlich.
y-y Das Gebet stammt aus Hefentregers Agende, fol. 4.
z B: vollenbringest.
a Fehlt B.
b B: mit.
Singet alle mit gebeugten knien: Kom, heyliger
geyst, erfüll etc.324
So der gesang auß ist, sollen die kinder kniend blei-
ben und der Pfarrherr nachvolgend gebet sprechen:
yAllmechtiger, barmhertziger Gott, himlischer vat-
ter, der du alleyn alles gutes in uns anfahest, be-
stetti- | Q1v | gest und außmachestz, Wir bitten dich
für diese kinder, die du deiner Kirchen geschenckt
und durch die heylige Tauff widergeboren und nun
so weit erleuchtet hast, das sie diese deine gnad und
güte und yhre erlösung inn Christo, deinem lieben
Sohn, unserm herren, auch selbs erkennen unnd vor
deiner Gemeyn bekant haben, Stercke diss dein
werck, das du inn inen angefangen hast, Mehr yh-
nen deinen heyligen geyst, auff das sie in deiner Kir-
chen und Gemeyn unnd im waren glauben und ge-
horsam deines heyligen Evangelii stetigs bleiben
und biss ans ende bestendig verharren unnd sich
keyne falsche lehr noch fleyschliche lüst von bekan-
ter warheyt yrgent abfüren lassen. Gib inen, das sie
zu allem deinem gefallen an Christum, deinen Sohn,
unser gemeynes heupt, ymmer wachsen unnd eyn-
mal erreychen sein volkomlich Manlicha alter inn
aller weißheyt, heyligkeyt und gerechtigkeyt, damit
sie dich und deinen lieben sohn, unsern herrn, sampt
dem heyligen geyst, eynigen, wahren Gott, ymmer
volkommener erkennen, hertzlicher lieben Und bei
iren nechsten mit worten und allem irem leben tapf-
ferer unnd fruchtbarer bekennen, preisen und groß
machen.
Und wie du uns zugesagt hast, Was wir dich im
Namen deines lieben sohns bitten, das wöllest du
uns geben325, So verleihe inen, so wir yetzt inn dei-
nem namen inen die hende aufflegen unnd sie damit
deiner gnedigen handt unnd deines heyligen geystes,
des geystes aller stercke326 und hülff, zu wahrem
Christlichem leben vertrösten, das sie diss inb rech-
324 Luther, Komm, Heiliger Geist, Herre Gott, AWA 4,
Nr. 15.
325 Joh 14,13.
326 2Tim 1,7.
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