1. Kirchenzuchtordnung 1582
31. Also soll auch die faßnacht unnd kirbme-
ßenn26 durchauß abgeschafft sein unnd pleibenn.
Von begrebnußen
32. Bey den begrebnußen in erzeygungr der letzte[n]
liebe soll eß auch ordentlich unnd ehrlich zuege-
henns 27.
33. Eß sollen auch die kirchhove verschloßen, sau-
ber und wol verwahrett unnd die kirchenbewe in
guttem baw unnd beßerung gehaltenn werden bey
straf erstlich drei thorneß, darnach28 ein halben gul-
den.
Von synodischeffenn29
34. Damitt nun dießem allem also gelept unnd nach-
gesetzt werde, wollenn wir, daß die verordtnetten
synodi- |7r| scheffenn vleißig achtung geben unnd
die ubertretterr alwege zu viern wochen beym pfar-
herrnt angebenn, unnd im fall, auch die synodi-
scheffen nichts woltenn anzeigenn, sonnderrn die la-
sterr mutwilliglich verschweigenn unnd verdeck-
henn helffenn, so sollen sie gestrafft werden mit ei-
neß iden laster peen, daß sie verschwiegenn habenn.
Unnd da sie uberall nichtß furprechtenn, soll ein
iderr an ein guldenn gestrafft werdenn. Da wir aber
befunden hetten, daß von inen die lasterr mutwillig-
lich verschwiegenn wurdenn, sollen sie unß zehen
gulden zur straff erlegenn.
35. Darjegen soll sich auch niemants mitt hönischen
worten an den verordnetten synodischeffen verfah-
renu 30 bey straf zehen gulden.
r Fehlt B.
s B: zuegehenn. Undt soll die gantze gemein, wan geleu-
tett wirt, für dem haus, da der todte cörper herausge-
tragen wirt, mit mendeln [= Mänteln] erscheinen und zu
seinem ruhebettlin das geleid geben. Postmodum concio
audienda.
t B: pfarherrn laut ihrer eydspflichten.
u B: verfahren oder schaden zufügen.
v B: eingeleyttet werden.
36. Ferrner so soll ein ider pfarherr denn bawmei-
sterrn31 unnd pfarkinderrn anzeigenn, daß die kir-
chengefell furderlich ufgehobenn unnd ohne verzugk
zu gepurlicherr zeitt bezahlett werdenn. Wo aberr
versaumbnuß daran befunden, sollenn die baumei-
sterr solliche gefell erlegenn auß iren eygenenn seck-
len. |7v|
37. Zuletzt sollen all diejenigen, so strafbar erfun-
denn, ihre straf alsopalt uf der visitation erlegen.
38. Beschließlich, nachdem in der alten, reynen,
christlichenn kirchen ein löblicher und christlicher
gebrauch geweßen, daß nach geendter predig alle
zuhörer sich zum disch deß hern verfuget und deß
h. abentmals Christi sich theilhafftig gemacht ha-
ben, so wollen wir auch deßen unsere underthanen
hiemit getreulich erinnert und vermahnett haben
mit dißem angehefften ernstlichen bevelch, das hin-
furo keine persohnen, die in unser obrigkeit wohnen
oder sich zu heußlichem wesen begeben wöllen, ehe-
lich eingeleyttetv oder zu gevattern zugelaßenn wer-
den sollen, die nicht zuvor durch den gebrauch deß
h. abentmals bezeugett haben, das sie ein glied un-
ßerer christlichen gemeind und kirchenn seyen.
Bevehlen hieruff unser pfarhern, beampten, schul-
teßen, dhienern und underthanen, uber diße ordt-
nung (deren verbeßerung wir unß vorbehalten) mit
treuem ernst und vleiß zu haltenn und die handzu-
haben.
Zu urkunt geben mit unserm angetruckten secret
sigill den 6. Decembris wanno etc. [15]82w
B: anno Christi etc. funffzehenhundert achtzig unnd
zwey.
26 Kirchweihfeste.
27 Vgl. 1Kor 14,40.
28 Bei Wiederholung.
29 Sendschöffen.
30 Vergehen.
31 Kirchenpflegern.
325
31. Also soll auch die faßnacht unnd kirbme-
ßenn26 durchauß abgeschafft sein unnd pleibenn.
Von begrebnußen
32. Bey den begrebnußen in erzeygungr der letzte[n]
liebe soll eß auch ordentlich unnd ehrlich zuege-
henns 27.
33. Eß sollen auch die kirchhove verschloßen, sau-
ber und wol verwahrett unnd die kirchenbewe in
guttem baw unnd beßerung gehaltenn werden bey
straf erstlich drei thorneß, darnach28 ein halben gul-
den.
Von synodischeffenn29
34. Damitt nun dießem allem also gelept unnd nach-
gesetzt werde, wollenn wir, daß die verordtnetten
synodi- |7r| scheffenn vleißig achtung geben unnd
die ubertretterr alwege zu viern wochen beym pfar-
herrnt angebenn, unnd im fall, auch die synodi-
scheffen nichts woltenn anzeigenn, sonnderrn die la-
sterr mutwilliglich verschweigenn unnd verdeck-
henn helffenn, so sollen sie gestrafft werden mit ei-
neß iden laster peen, daß sie verschwiegenn habenn.
Unnd da sie uberall nichtß furprechtenn, soll ein
iderr an ein guldenn gestrafft werdenn. Da wir aber
befunden hetten, daß von inen die lasterr mutwillig-
lich verschwiegenn wurdenn, sollen sie unß zehen
gulden zur straff erlegenn.
35. Darjegen soll sich auch niemants mitt hönischen
worten an den verordnetten synodischeffen verfah-
renu 30 bey straf zehen gulden.
r Fehlt B.
s B: zuegehenn. Undt soll die gantze gemein, wan geleu-
tett wirt, für dem haus, da der todte cörper herausge-
tragen wirt, mit mendeln [= Mänteln] erscheinen und zu
seinem ruhebettlin das geleid geben. Postmodum concio
audienda.
t B: pfarherrn laut ihrer eydspflichten.
u B: verfahren oder schaden zufügen.
v B: eingeleyttet werden.
36. Ferrner so soll ein ider pfarherr denn bawmei-
sterrn31 unnd pfarkinderrn anzeigenn, daß die kir-
chengefell furderlich ufgehobenn unnd ohne verzugk
zu gepurlicherr zeitt bezahlett werdenn. Wo aberr
versaumbnuß daran befunden, sollenn die baumei-
sterr solliche gefell erlegenn auß iren eygenenn seck-
len. |7v|
37. Zuletzt sollen all diejenigen, so strafbar erfun-
denn, ihre straf alsopalt uf der visitation erlegen.
38. Beschließlich, nachdem in der alten, reynen,
christlichenn kirchen ein löblicher und christlicher
gebrauch geweßen, daß nach geendter predig alle
zuhörer sich zum disch deß hern verfuget und deß
h. abentmals Christi sich theilhafftig gemacht ha-
ben, so wollen wir auch deßen unsere underthanen
hiemit getreulich erinnert und vermahnett haben
mit dißem angehefften ernstlichen bevelch, das hin-
furo keine persohnen, die in unser obrigkeit wohnen
oder sich zu heußlichem wesen begeben wöllen, ehe-
lich eingeleyttetv oder zu gevattern zugelaßenn wer-
den sollen, die nicht zuvor durch den gebrauch deß
h. abentmals bezeugett haben, das sie ein glied un-
ßerer christlichen gemeind und kirchenn seyen.
Bevehlen hieruff unser pfarhern, beampten, schul-
teßen, dhienern und underthanen, uber diße ordt-
nung (deren verbeßerung wir unß vorbehalten) mit
treuem ernst und vleiß zu haltenn und die handzu-
haben.
Zu urkunt geben mit unserm angetruckten secret
sigill den 6. Decembris wanno etc. [15]82w
B: anno Christi etc. funffzehenhundert achtzig unnd
zwey.
26 Kirchweihfeste.
27 Vgl. 1Kor 14,40.
28 Bei Wiederholung.
29 Sendschöffen.
30 Vergehen.
31 Kirchenpflegern.
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