Solms
jharsdag, der osterdag sampt nechstem dag her-
nach, der dag der himmellfahrt Christi,' pfingstag
sampt jfollgendem dagj hernach.
Welhe die predigten muttwilliglich verseumen
und under denselben zechen, spielen, pfeiffen, dan-
tzen oder andere leichtfertigkeit treiben, sollen zwen
dag jedes mahll mit dem zuchthauß gestrafft wer-
den, kundt welhe under der predig auf der gaßen un-
der oder vor dem rathshaußk, vor der pforden im felt
spatzirendt oder im flecken ihren gescheften nachge-
hendtl gefunden werden, sollen dem almüß zur straff
verfallen sein. Undt mwo einerm wirt under der pre-
dige wein gebe, es sey dan krancken oder frembtten
nleuten, dern soll ebenmeßiger straf zu gewartten ha-
ben.
Es soll ein jeder pfaarherr ein verzeichnuß seiner
jugendt haben, zum catechismo |27v| oder kinder-
lehr gehorig, und welhe sich der mittagspredig oder
catechismus muttwilliglich endtziehen, es seyen
jung oder allt, die sollen solcheso dem allmuß der
verbrechung nach verbüßen.
Zu jedern wochenpredigten sollen allweg ufs we-
nigstp zwo persohne auß einemq hauß sich verfügen.
Predigten aber eines bettdags sollen gleich den son-
daglichen gehaltten und von jederman besuchet
werden.
Judden9, wo dieselbe durch vergünstigung der
herrschaft seßhaft, sollen uf die sondage biß zu ge-
enden10 predigten ihr hauß und laden nicht ofnen
1 B: Christi, der.
j-j B: dem volgenden montag.
k-k B: item, welche under oder vor dem ratthaus auf der
gaßen.
1 B: nachgehendt, vor oder under der predigtt.
m-m B: da ein.
B: derselbig.
o Fehlt B.
p B: wenigst alleweg.
q B: einem jeden.
r-r B: noch uber feltt, den christen zum ergernus, uf solche
zeitt verreisen, vill weniger in einzigen contract mitt je-
mandtt.
s B: außlendisch, sich.
t A, B: einlaßen sollen.
u B: straf, wie wir.
v-v B: bettage under der predigtt denen, so aus dem flecken
wandttlen.
rund uf solche zeitt, den christen zum ergernuß,
nicht uber felt verreißen, vill weniger ein eintzigen
contract sich [mit jemand]r, er sey inlendisch oder
außlendischs, einlaßent bey ungnediger strafu, die-
selbe unser gelegenheit nach gegen sie zu verordnen
haben.
Die pforten sollen uf die sontage und
vfeyerdag noch auch uf bettag denjenigen, so uber
felt gehenvwollen, nicht eroffnet werden bei verhü-
tung verordtneter straf11.
Die wochenpredigte oderw bethage sollen |28r|
den sommer uber, wo immerx muglich und es die
gelegenheit geben wil, gleich dem tag angefangen
und gehaltten werden, damit ein ider desto zeittli-
cher in seine arbeit komme, und sollen auch die
pfortten vor geender12 predig, es sey dann frembt-
ten, nicht eroffnett werden1 * 3 4 *'.
Vonn den heiligen sacramenten
Wan die heilige sacrament, die tauff und daßz
abendmahl deß herren, gehaltten werden, soll ider-
man biß zu volnzihunga derselben bleiben bey ver-
ordneter straff.
Die elttern sollen ihre kinttlein mit der tauff
nicht verseumen und demnach buber sieben dag die-
selbige nicht ufzichen ufs allerlengstb bey angesetzt-
ter straff, dem almuß gewißc zu enttrichten.
w B: unnd.
x Fehlt B.
y B: werden. Die predigtt sollen erbarlich in mentelln oder
rocken, wofern die zuhorer solche zeugen [= sich an-
schaffen, besorgen] unnd haben konnen, besuchtt wer-
den.
z Fehlt B.
a B: vollendung.
b-b B: uf allerlengst uber sieben tag dieselbe nicht ufziehen.
c Fehlt B.
9 Siehe oben, S. 322 Anm. 10.
10 Beendeten.
11 Siehe die Strafordnung, oben, Nr. 2.
12 Beendeter.
334
jharsdag, der osterdag sampt nechstem dag her-
nach, der dag der himmellfahrt Christi,' pfingstag
sampt jfollgendem dagj hernach.
Welhe die predigten muttwilliglich verseumen
und under denselben zechen, spielen, pfeiffen, dan-
tzen oder andere leichtfertigkeit treiben, sollen zwen
dag jedes mahll mit dem zuchthauß gestrafft wer-
den, kundt welhe under der predig auf der gaßen un-
der oder vor dem rathshaußk, vor der pforden im felt
spatzirendt oder im flecken ihren gescheften nachge-
hendtl gefunden werden, sollen dem almüß zur straff
verfallen sein. Undt mwo einerm wirt under der pre-
dige wein gebe, es sey dan krancken oder frembtten
nleuten, dern soll ebenmeßiger straf zu gewartten ha-
ben.
Es soll ein jeder pfaarherr ein verzeichnuß seiner
jugendt haben, zum catechismo |27v| oder kinder-
lehr gehorig, und welhe sich der mittagspredig oder
catechismus muttwilliglich endtziehen, es seyen
jung oder allt, die sollen solcheso dem allmuß der
verbrechung nach verbüßen.
Zu jedern wochenpredigten sollen allweg ufs we-
nigstp zwo persohne auß einemq hauß sich verfügen.
Predigten aber eines bettdags sollen gleich den son-
daglichen gehaltten und von jederman besuchet
werden.
Judden9, wo dieselbe durch vergünstigung der
herrschaft seßhaft, sollen uf die sondage biß zu ge-
enden10 predigten ihr hauß und laden nicht ofnen
1 B: Christi, der.
j-j B: dem volgenden montag.
k-k B: item, welche under oder vor dem ratthaus auf der
gaßen.
1 B: nachgehendt, vor oder under der predigtt.
m-m B: da ein.
B: derselbig.
o Fehlt B.
p B: wenigst alleweg.
q B: einem jeden.
r-r B: noch uber feltt, den christen zum ergernus, uf solche
zeitt verreisen, vill weniger in einzigen contract mitt je-
mandtt.
s B: außlendisch, sich.
t A, B: einlaßen sollen.
u B: straf, wie wir.
v-v B: bettage under der predigtt denen, so aus dem flecken
wandttlen.
rund uf solche zeitt, den christen zum ergernuß,
nicht uber felt verreißen, vill weniger ein eintzigen
contract sich [mit jemand]r, er sey inlendisch oder
außlendischs, einlaßent bey ungnediger strafu, die-
selbe unser gelegenheit nach gegen sie zu verordnen
haben.
Die pforten sollen uf die sontage und
vfeyerdag noch auch uf bettag denjenigen, so uber
felt gehenvwollen, nicht eroffnet werden bei verhü-
tung verordtneter straf11.
Die wochenpredigte oderw bethage sollen |28r|
den sommer uber, wo immerx muglich und es die
gelegenheit geben wil, gleich dem tag angefangen
und gehaltten werden, damit ein ider desto zeittli-
cher in seine arbeit komme, und sollen auch die
pfortten vor geender12 predig, es sey dann frembt-
ten, nicht eroffnett werden1 * 3 4 *'.
Vonn den heiligen sacramenten
Wan die heilige sacrament, die tauff und daßz
abendmahl deß herren, gehaltten werden, soll ider-
man biß zu volnzihunga derselben bleiben bey ver-
ordneter straff.
Die elttern sollen ihre kinttlein mit der tauff
nicht verseumen und demnach buber sieben dag die-
selbige nicht ufzichen ufs allerlengstb bey angesetzt-
ter straff, dem almuß gewißc zu enttrichten.
w B: unnd.
x Fehlt B.
y B: werden. Die predigtt sollen erbarlich in mentelln oder
rocken, wofern die zuhorer solche zeugen [= sich an-
schaffen, besorgen] unnd haben konnen, besuchtt wer-
den.
z Fehlt B.
a B: vollendung.
b-b B: uf allerlengst uber sieben tag dieselbe nicht ufziehen.
c Fehlt B.
9 Siehe oben, S. 322 Anm. 10.
10 Beendeten.
11 Siehe die Strafordnung, oben, Nr. 2.
12 Beendeter.
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