Incertarum fabularum fragmenta (fr. 702)
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len sie laut Hsch. π 2953 = Phot, π 1071 (vgl. hier oben, Zitatkontext) eine aus
den chidra (wohl einem Brei aus Gerstenkörnern) und der erikte (auch im Nt.
PI. erikta-, vgl. etwa Hsch. ε 5852 έρικτά· σίτος πεφρυγμένος· και κοπτόμενος
εις άλφιτα), d. h. geschroteten Gerstenkörnern bestehende Speise sein; eine
weitere Erklärung ist die zweite von Erot. π 62 gebotene Option, wonach es
sich um irgendeine breiartige Speise“ (βρωμά τι πολτώδες) handele: diese
Deutung steht allerdings nicht weniger als die erste Option (die Glossierung
πολφοί· βολβοί) unter Verdacht, autoschediastisch gebildet zu sein (vgl. hier
oben, Zitatkontext) aufgrund der Assoziation πολφός / πόλτος, welche bei
Erotian oder dessen vermeintlichen Quellen (οί δε [...] φασιν είναι) diesen
Erklärungsversuch evoziert haben mag.
Die literarische Präsenz der polphoi ist sonst auf zwei Komikerbelege be-
schränkt: im erwähnten Metag. fr. 18 (ραφανΐδος, / αμύλου, λεκίθων, καρύων,
ζωμού, πολφών, οϊνου, κολοκύντης) sind sie in einer heterogenen Speiseliste
verzeichnet; in Pher. fr. 137,8 [Persaz] (όχετεύσονται θερμώ σύν ετνει και
λειριοπολφανεμώναις) enthält die komische Neuprägung λειριοπολφανεμώ-
ναι, zusammen mit Lilien und Anemonen in einer Schlaraffenland-Szene, auch
die polphoi (zu dieser Assoziation zwischen einer Speise und zwei Blumen vgl.
Kaibel in Kassel-Austin z. St.: „sive candidum colorem sive dulcem odorem
significari mavult“, pace Urios-Aparisi 1992, z. St.).
Bei den βολβοί handelt es sich allgemein um ,Zwiebeln“ (speziell der
Traubenhyazinthe, Muscari comosunv, vgl. Baumann 1982, 133-4).
Nur aufgrund einer vagen inhaltlichen Affinität wurde vermutet, dieses
Fragment stamme aus derselben Passage wie das beim Zitatträger unmittelbar
danach angeführte fr. 700 (so Bergk in Meineke II.2 1184, der beide als ein
einziges Fr. druckt: Πολφούς δ’ ούχ ήψον όμοΰ βολβοΐς * * * * * / ϊν’ έπαγλαΐσρ
τό παλημάτιον καί μή βήττων καταπίνρ; vgl. hier oben, zum Fr.); ebenso
wenig fundiert ist eine Zuweisung beider Fragmente - anhand von Ar. fr.
208 [Daitales] (ή χόνδρον εψων είτα μυϊαν έμβαλών / έδίδου ροφεΐν άν; auch
hier wird mit dem Stoff argumentiert) - zu den Daitales (Fritzsche 1831, 59).
fr. 702 K.-A. (687 K.)
χορδαί, φύσκαι, πασταί, ζωμός, χολικές
Blutwürste, Darmwürste, Gerstensuppen, Brühe, Eingeweidenwürste
Poll. VI 56 (codd. FS, A, BC)
καί πασταί δ’ είσίν, ώς Εϋπολίς φησι, ζωμός αλφίτων μέτα. Αριστοφάνης δέ φησι·-
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len sie laut Hsch. π 2953 = Phot, π 1071 (vgl. hier oben, Zitatkontext) eine aus
den chidra (wohl einem Brei aus Gerstenkörnern) und der erikte (auch im Nt.
PI. erikta-, vgl. etwa Hsch. ε 5852 έρικτά· σίτος πεφρυγμένος· και κοπτόμενος
εις άλφιτα), d. h. geschroteten Gerstenkörnern bestehende Speise sein; eine
weitere Erklärung ist die zweite von Erot. π 62 gebotene Option, wonach es
sich um irgendeine breiartige Speise“ (βρωμά τι πολτώδες) handele: diese
Deutung steht allerdings nicht weniger als die erste Option (die Glossierung
πολφοί· βολβοί) unter Verdacht, autoschediastisch gebildet zu sein (vgl. hier
oben, Zitatkontext) aufgrund der Assoziation πολφός / πόλτος, welche bei
Erotian oder dessen vermeintlichen Quellen (οί δε [...] φασιν είναι) diesen
Erklärungsversuch evoziert haben mag.
Die literarische Präsenz der polphoi ist sonst auf zwei Komikerbelege be-
schränkt: im erwähnten Metag. fr. 18 (ραφανΐδος, / αμύλου, λεκίθων, καρύων,
ζωμού, πολφών, οϊνου, κολοκύντης) sind sie in einer heterogenen Speiseliste
verzeichnet; in Pher. fr. 137,8 [Persaz] (όχετεύσονται θερμώ σύν ετνει και
λειριοπολφανεμώναις) enthält die komische Neuprägung λειριοπολφανεμώ-
ναι, zusammen mit Lilien und Anemonen in einer Schlaraffenland-Szene, auch
die polphoi (zu dieser Assoziation zwischen einer Speise und zwei Blumen vgl.
Kaibel in Kassel-Austin z. St.: „sive candidum colorem sive dulcem odorem
significari mavult“, pace Urios-Aparisi 1992, z. St.).
Bei den βολβοί handelt es sich allgemein um ,Zwiebeln“ (speziell der
Traubenhyazinthe, Muscari comosunv, vgl. Baumann 1982, 133-4).
Nur aufgrund einer vagen inhaltlichen Affinität wurde vermutet, dieses
Fragment stamme aus derselben Passage wie das beim Zitatträger unmittelbar
danach angeführte fr. 700 (so Bergk in Meineke II.2 1184, der beide als ein
einziges Fr. druckt: Πολφούς δ’ ούχ ήψον όμοΰ βολβοΐς * * * * * / ϊν’ έπαγλαΐσρ
τό παλημάτιον καί μή βήττων καταπίνρ; vgl. hier oben, zum Fr.); ebenso
wenig fundiert ist eine Zuweisung beider Fragmente - anhand von Ar. fr.
208 [Daitales] (ή χόνδρον εψων είτα μυϊαν έμβαλών / έδίδου ροφεΐν άν; auch
hier wird mit dem Stoff argumentiert) - zu den Daitales (Fritzsche 1831, 59).
fr. 702 K.-A. (687 K.)
χορδαί, φύσκαι, πασταί, ζωμός, χολικές
Blutwürste, Darmwürste, Gerstensuppen, Brühe, Eingeweidenwürste
Poll. VI 56 (codd. FS, A, BC)
καί πασταί δ’ είσίν, ώς Εϋπολίς φησι, ζωμός αλφίτων μέτα. Αριστοφάνης δέ φησι·-