Αίολοσίκων
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4. fr. 6, wo davon die Rede ist, dass in der Zukunft für eine Gruppe von
Frauen ein einziges Schlafzimmer und ein einziges Bad genügen wird, lässt
sich gut auf die Töchter des Aiolos beziehen und mit ihrer (im Moment des
Fragments zukünftigen) Verheiratung mit Aiolos’ Söhnen in Verbindung brin-
gen. In diesem Fall wird hier vielleicht ein ökonomisches Argument für eine
solche Hochzeit vorgebracht.* * 14
5. Dass Geldmangel und Armut in dem Stück eine Rolle spielen (und
vielleicht sogar das auslösende Moment für die inzestuöse Hochzeit sind),
scheint auch aus fr. 3 und fr. 14 hervorzugehen (und vgl. auch zu fr. 8).15 Damit
greift Aristophanes zugleich ein gerade um 386 v. Chr. sehr aktuelles Thema
auf (die schwierige wirtschaftliche Situation in den 390er und frühen 380er
Jahren wird schon in Aristophanes’ Ekklesiazusen und besonders im Plutos
reflektiert,16 und die Lage dürfte sich unmittelbar vor dem Antalkidasfrieden
aufgrund der Seeblockade noch einmal verschärft haben17).
6. Wenn das Stück die Verheiratung der Söhne und Töchter des Aiolos
untereinander behandelte, dann entsteht eine interessante Parallele zu den
Ekklesiazusen, in denen mit der Frauengemeinschaft ebenfalls (und, wie
vielleicht auch hier, letztlich als Reaktion auf die Armut) eine utopische
Neuordnung des Sexuallebens durchgeführt wird (vgl. Ar. Eccl. 613-43).
7. Sikon könnte ein Sklave sein, aber vielleicht noch wahrscheinlicher
ein Koch.18 Dafür spricht nicht nur, dass ein Sikon von Sosipat. fr. 1,13-4
als αρχηγός der Kochkunst genannt wird, und auch in Menanders Dyskolos
ein Koch mit diesem Namen auftritt, sondern auch direkte Bezüge auf die
unklar (schließlich wird auch die Frauengemeinschaft in den Ekklesiazusen zwar
problematisiert, aber innerhalb der Handlung nicht mehr zurückgenommen).
14 Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass wahrscheinlich auch schon in der
Szene bei Euripides, in der Makareus seinen Vater zu der Hochzeit seiner Söhne
mit seinen Töchtern überredet, die Frage von Reichtum und Armut eine Rolle spielt
(fr. 20-2 Kn.; vgl. Mangidis 2003, 70).
15 Vgl. Perusino 1987, 63 Anm. 12. Dagegen vermutet z.B. Bergk ap. Meineke II.2
(1840) 943, dass in der Figur des Kochs Sikon der zu der Zeit aufkommende Luxus
angegriffen wurde (vgl. auch Grysar 1828, 235-6 und Moessner 1907, 66).
16 Vgl. Strauss 1986, 163-7 und Sommerstein 2014a, 299 mit Anm. 40.
17 Vgl. Xen. HG 5,1.
18 Vgl. z.B. Grauert 1828, 60, Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 942-3, Giannini 1960,
149-50, Dohm 1964, 58 Anm. 1, Handley 1965, 287-8 adMen. Dysc. 889, Nesselrath
1990, 302, Halliwell 2015, 235; vgl. Wilkins 2000, 317-8. 376, der allerdings die
Frage, ob Sikon bei Aristophanes ein Koch ist, offenlässt. Nesselrath 235-6 Anm.
155 nennt als Möglichkeit auch, dass Sikon ein Bäcker war (mit Hinweis auf fr. 1;
aber gerade dieses Fragment spricht eher dagegen).
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4. fr. 6, wo davon die Rede ist, dass in der Zukunft für eine Gruppe von
Frauen ein einziges Schlafzimmer und ein einziges Bad genügen wird, lässt
sich gut auf die Töchter des Aiolos beziehen und mit ihrer (im Moment des
Fragments zukünftigen) Verheiratung mit Aiolos’ Söhnen in Verbindung brin-
gen. In diesem Fall wird hier vielleicht ein ökonomisches Argument für eine
solche Hochzeit vorgebracht.* * 14
5. Dass Geldmangel und Armut in dem Stück eine Rolle spielen (und
vielleicht sogar das auslösende Moment für die inzestuöse Hochzeit sind),
scheint auch aus fr. 3 und fr. 14 hervorzugehen (und vgl. auch zu fr. 8).15 Damit
greift Aristophanes zugleich ein gerade um 386 v. Chr. sehr aktuelles Thema
auf (die schwierige wirtschaftliche Situation in den 390er und frühen 380er
Jahren wird schon in Aristophanes’ Ekklesiazusen und besonders im Plutos
reflektiert,16 und die Lage dürfte sich unmittelbar vor dem Antalkidasfrieden
aufgrund der Seeblockade noch einmal verschärft haben17).
6. Wenn das Stück die Verheiratung der Söhne und Töchter des Aiolos
untereinander behandelte, dann entsteht eine interessante Parallele zu den
Ekklesiazusen, in denen mit der Frauengemeinschaft ebenfalls (und, wie
vielleicht auch hier, letztlich als Reaktion auf die Armut) eine utopische
Neuordnung des Sexuallebens durchgeführt wird (vgl. Ar. Eccl. 613-43).
7. Sikon könnte ein Sklave sein, aber vielleicht noch wahrscheinlicher
ein Koch.18 Dafür spricht nicht nur, dass ein Sikon von Sosipat. fr. 1,13-4
als αρχηγός der Kochkunst genannt wird, und auch in Menanders Dyskolos
ein Koch mit diesem Namen auftritt, sondern auch direkte Bezüge auf die
unklar (schließlich wird auch die Frauengemeinschaft in den Ekklesiazusen zwar
problematisiert, aber innerhalb der Handlung nicht mehr zurückgenommen).
14 Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass wahrscheinlich auch schon in der
Szene bei Euripides, in der Makareus seinen Vater zu der Hochzeit seiner Söhne
mit seinen Töchtern überredet, die Frage von Reichtum und Armut eine Rolle spielt
(fr. 20-2 Kn.; vgl. Mangidis 2003, 70).
15 Vgl. Perusino 1987, 63 Anm. 12. Dagegen vermutet z.B. Bergk ap. Meineke II.2
(1840) 943, dass in der Figur des Kochs Sikon der zu der Zeit aufkommende Luxus
angegriffen wurde (vgl. auch Grysar 1828, 235-6 und Moessner 1907, 66).
16 Vgl. Strauss 1986, 163-7 und Sommerstein 2014a, 299 mit Anm. 40.
17 Vgl. Xen. HG 5,1.
18 Vgl. z.B. Grauert 1828, 60, Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 942-3, Giannini 1960,
149-50, Dohm 1964, 58 Anm. 1, Handley 1965, 287-8 adMen. Dysc. 889, Nesselrath
1990, 302, Halliwell 2015, 235; vgl. Wilkins 2000, 317-8. 376, der allerdings die
Frage, ob Sikon bei Aristophanes ein Koch ist, offenlässt. Nesselrath 235-6 Anm.
155 nennt als Möglichkeit auch, dass Sikon ein Bäcker war (mit Hinweis auf fr. 1;
aber gerade dieses Fragment spricht eher dagegen).