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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0096
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92

Aristophanes

einem Chorlied als Hüterin der „Schlüssel der Ehe“ genannt. Natürlich kann
der Kontext im Aiolosikön auch ein ganz anderer gewesen sein; aber beide
Elemente, Frauensatire in Verbindung mit der euripideischen Tragödie (vgl.
fr. 9) und Ehe (vgl. den Mythos des Aiolos) spielten wahrscheinlich auch hier
eine wichtige Rolle.
Zu den Formen von Schlüsseln im klassischen Griechenland vgl. mit wei-
terer Literatur Hug 1921, Hurschmann 2001 und Austin/Olson 2004, 186 ad
Ar. Thesm. 421-3. Das Wort κλειδών bezeichnete vielleicht besonders die im
5. Jh. v. Chr. aufkommende Schlüsselform mit mehreren Zähnen (γομφίοι),
durch die die den Riegel festhaltenden βάλανοι hochgehoben werden (vgl.
Hurschmann 2001,187 Abb. 2); diese Schlüssel waren tatsächlich weit weniger
groß und sperrig als die geknickte Metallstange, mit der durch ein Loch der
Riegel direkt verschoben werden konnte, und bei Ar. Thesm. 421 (vgl. 423 τρεις
έχοντα γομφίους) und IG II2 1533,27 (κλειδίον πεντεβάλανον) handelt es sich
eindeutig um diese Schlüsselform. Allerdings wurde dieselbe Form wohl auch
als κλείς bezeichnet (denn bei der von Men. Misum. fr. 8,1 genannten κλείς
Λακωνική handelt es sich kaum um einen grundsätzlich andere Schlüsselform
als bei den von Ar. Thesm. 421-3 genannten κλειδιά ... Λακωνίκ’ αττα).172

fr. 16 K.-A. (17 K.)
Poll. (codd. FS CL) 10,127
τά δέ πολλά τούτων έν έσθήσιν ή ύποδήμασιν ή κόσμοις γυναικείοις ήδη προείρηται,
ώσπερ καί άλαβαστοΟήκαι/ L καί παρά Μενάνδρω έν Μισογύνη σανδαλοΟήκαιί ’ έν
δέ Άριστοφάνους Αίολοσίκωνι (λαιοσίκωνι S) καί σμηματοφορεΐον (σμημα-
' FSCL
τοφορον S).
Die meisten dieser Gegenstände sind in den Abschnitten zu Kleidung, Schuhen und
Frauenschmuck bereits genannt worden, wie auch alabastothekai und bei Menander im
Misogynes (fr. 244) sandalothekai. In Aristophanes’ Aiolosikön aber auch smemato-
p h o r e i ο n.
Diskussionen Jungermann, Hemsterhuis ap. Lederlin/Hemsterhuis 1706,
1308; Bothe 1844b, 12; Blaydes 1885, 9; Blaydes 1896, 297; Ginouves 1962,
163 Anm. 8; Kassel/Austin, PCG III.2 (1984) 41; Pellegrino 2015, 46; Halliwell
2015, 235.

172 Zu den „lakonischen“ Schlüsseln vgl. mit weiterer Literatur Austin/Olson 2004,
186 und Totaro ap. Mastromarco / Totaro 2006, 475 Anm. 69.
 
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