Άμφιάραος (fr. 33)
195
(wie Ogden 2013, 356 Anm. 44 vermutet) auch an die Rolle von Schlangen im
Heilkult des Amphiaraos (vgl. fr. 28) an.
Wenn es in dem Stück zu einer Verjüngung eines alten Mannes kam, dann
könnte die Wahl gerade eines Vergleichs mit λεβηρίδος zum Ausdruck der
Blindheit eines Mannes auch durch einen solchen Kontext inspiriert sein
(έκδύειν τό γήρας kann sowohl das Ablegen der Schlangenhaut als auch das
des Alters bezeichnen, vgl. Ar. Pac. 336 mit Olson 1998, 137). Das bleibt aber
eine ganz unsichere Möglichkeit, und das Fragment kann jedenfalls nicht
als sicherer Hinweis auf eine solche Verjüngung im Amphiaraos verwendet
werden.206
τυφλότερος Von Blindheit und blinden Personen ist in der Komödie
auch sonst häufiger die Rede, teilweise als ganz äußerliches Merkmal (so z. B.
Eup. fr. 298, und vgl. die Verspottung des - mehr oder weniger - blinden
Neokleides bei Ar. Plut. 665 und 747), oft aber auch in Verbindung mit einem
Mangel an Erkenntnisfähigkeit, so etwa im Plutos in Bezug auf den Gott des
Reichtums, der die Gerechten nicht erkennen kann (vgl. besonders 90-1 und
494-5, und ähnlich auch Amph. fr. 23,1 [nach Antiph. fr. 259 und Men. fr. 74
macht dagegen Plutos die Sehenden blind]; vgl. auch Nicostr. fr. 18,5 über die
Blindheit der πρόνοια und Men. fr. 682 über die Blindheit der Tyche) oder in
ganz anderem Zusammenhang über einen Blinden, der verfaulten Fisch kauft
(Antiph. fr. 159,7); vgl. auch das Sprichwort και τυφλω δήλον (Men. fr. 108.
329). Vgl. auch Taillardat 1965, 270 §481. Mehrfach ist auch von blinden oder
geblendeten tragischen Helden die Rede (Ar. Ach. 421, Ran. 1195, Timocl.
fr. 6,13, Men. Sam. 500). Das komische Potential des Motivs der Blindheit
verdeutlichen auch Pointen wie bei Ar. Thesm. 97-8 (der κηδεστής, als er
Agathon sieht) άλλ’ ή τυφλός μέν είμ’; εγώ γάρ ούχ όρώ / άνδρ’ ούδέν’ ένθάδ’
όντα, Κυρήνην δ’ όρώ, Plut. 98-9 πολλοϋ γάρ αυτούς (sc. τούς δικαίους) ούχ
έόρακ’ εγώ χρόνου. / :: καί θαύμα γ’ ούδέν· ούδ’ εγώ γάρ ό βλέπων. Vgl. auch
die absurde Prologszene des Plutos, in der ein Sehender einem Blinden folgt
(besonders 13-5).
λεβηρίδος Vgl. zu λεβηρίς als Bezeichnung der abgelegten Haut der
Schlange (neben den oben zum Zitatkontext genannten Belegen aus den
Paroimiographen und Lexikographen) z. B. auch Hp. Mui. 2,191 vol. VIII p.
370,12 Littre έχίδνης λεβηρίς, Jos. AJ 3,154 διακένως δ’ ύφασμένην ώστε λε-
βηρίδα δοκεΐν όφεως, Cass. Dio 61,2,4, Alciphr. 2,16,3 (mit deutlichem Anklang
an die Vergleiche der Komödie) λεπτότερον δε μοι τό δέρμα λεβηρίδος. Zu
206 Mit einer Verjüngung wird das Fragment in Verbindung gebracht von Bothe 1844b,
17, Kock 1880, 401, Kaibel 1895b, 979,55-56 und Carriere 2000, 203. Vgl. aber Gil
1989, 54, der sich zu einer solchen Deutung skeptisch äußert.
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(wie Ogden 2013, 356 Anm. 44 vermutet) auch an die Rolle von Schlangen im
Heilkult des Amphiaraos (vgl. fr. 28) an.
Wenn es in dem Stück zu einer Verjüngung eines alten Mannes kam, dann
könnte die Wahl gerade eines Vergleichs mit λεβηρίδος zum Ausdruck der
Blindheit eines Mannes auch durch einen solchen Kontext inspiriert sein
(έκδύειν τό γήρας kann sowohl das Ablegen der Schlangenhaut als auch das
des Alters bezeichnen, vgl. Ar. Pac. 336 mit Olson 1998, 137). Das bleibt aber
eine ganz unsichere Möglichkeit, und das Fragment kann jedenfalls nicht
als sicherer Hinweis auf eine solche Verjüngung im Amphiaraos verwendet
werden.206
τυφλότερος Von Blindheit und blinden Personen ist in der Komödie
auch sonst häufiger die Rede, teilweise als ganz äußerliches Merkmal (so z. B.
Eup. fr. 298, und vgl. die Verspottung des - mehr oder weniger - blinden
Neokleides bei Ar. Plut. 665 und 747), oft aber auch in Verbindung mit einem
Mangel an Erkenntnisfähigkeit, so etwa im Plutos in Bezug auf den Gott des
Reichtums, der die Gerechten nicht erkennen kann (vgl. besonders 90-1 und
494-5, und ähnlich auch Amph. fr. 23,1 [nach Antiph. fr. 259 und Men. fr. 74
macht dagegen Plutos die Sehenden blind]; vgl. auch Nicostr. fr. 18,5 über die
Blindheit der πρόνοια und Men. fr. 682 über die Blindheit der Tyche) oder in
ganz anderem Zusammenhang über einen Blinden, der verfaulten Fisch kauft
(Antiph. fr. 159,7); vgl. auch das Sprichwort και τυφλω δήλον (Men. fr. 108.
329). Vgl. auch Taillardat 1965, 270 §481. Mehrfach ist auch von blinden oder
geblendeten tragischen Helden die Rede (Ar. Ach. 421, Ran. 1195, Timocl.
fr. 6,13, Men. Sam. 500). Das komische Potential des Motivs der Blindheit
verdeutlichen auch Pointen wie bei Ar. Thesm. 97-8 (der κηδεστής, als er
Agathon sieht) άλλ’ ή τυφλός μέν είμ’; εγώ γάρ ούχ όρώ / άνδρ’ ούδέν’ ένθάδ’
όντα, Κυρήνην δ’ όρώ, Plut. 98-9 πολλοϋ γάρ αυτούς (sc. τούς δικαίους) ούχ
έόρακ’ εγώ χρόνου. / :: καί θαύμα γ’ ούδέν· ούδ’ εγώ γάρ ό βλέπων. Vgl. auch
die absurde Prologszene des Plutos, in der ein Sehender einem Blinden folgt
(besonders 13-5).
λεβηρίδος Vgl. zu λεβηρίς als Bezeichnung der abgelegten Haut der
Schlange (neben den oben zum Zitatkontext genannten Belegen aus den
Paroimiographen und Lexikographen) z. B. auch Hp. Mui. 2,191 vol. VIII p.
370,12 Littre έχίδνης λεβηρίς, Jos. AJ 3,154 διακένως δ’ ύφασμένην ώστε λε-
βηρίδα δοκεΐν όφεως, Cass. Dio 61,2,4, Alciphr. 2,16,3 (mit deutlichem Anklang
an die Vergleiche der Komödie) λεπτότερον δε μοι τό δέρμα λεβηρίδος. Zu
206 Mit einer Verjüngung wird das Fragment in Verbindung gebracht von Bothe 1844b,
17, Kock 1880, 401, Kaibel 1895b, 979,55-56 und Carriere 2000, 203. Vgl. aber Gil
1989, 54, der sich zu einer solchen Deutung skeptisch äußert.