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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0215
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Άμφιάραος (fr. 39)

211

Zitatkontext Zu dem am Ende des Eintrags als Quelle genannten Zenobios,
dem Verfasser eines Kommentars zum (verlorenen) Rhematikon des Apollonios
Dyskolos,* 234 vgl. Schoemann 1881 (mit Sammlung der Fragmente), Schoemann
1887 und Reitzenstein 1897, 360-4. In den Hss. des Et. magn. ist Zenobios’
Name zu abgekürztem ζητεί korrumpiert (vgl. zu diesem Fehler Schoemann
1881, 2-3). Zu ähnlichen ebenfalls auf Zenobios zurückgehenden Diskussionen
der Augmentierung zusammengesetzter Verben vgl. Et. gen. α 729 = fr. 3
(άμφισβητεΐν), 744 = fr. 1 (άμφιέννυμαι), cc 937 = fr. 2 (άντιγονίζω); zu der
vorliegenden Stgelle (= fr. 4) vgl. Schoemann 1881, 7-8 (dessen Diskussion
allein auf der Version des Etymologicum Magnum beruht).
κλίσις (und entsprechend das Verb κλίνω) kann nicht nur Deklination und
Konjugation, sondern auch Augment (wie hier) und Reduplikation bezeichnen
(vgl. Dickey 2007, 243).235
Zur doppelten Augmentierung von άντιβολέω vgl. auch Phot, η 200 (aus
Phrynichos, = Praep. soph. fr. 316 de Borries) ήνείχετο καί ήνώχλει καί ήκη-
κόει καί ήντεβόλει (Cobet: ήντιβόλει codd.)· κοινόν των Αττικών ιδίωμα (vgl.
Theodoridis 1998, 270 mit umfangreichen weiteren lexikographischen Belegen
zu ήνείχετο, ήνώχλει und ήκηκόει). Die Form ήντιβόλει nennen dagegen
Hesych. η 624 und Sud. η 402 (= Schol. Ar. Eq. 667b).
Textgestalt Der Kontext in den Etymologica zeigt, dass die in B überlieferte
Form mit zwei Augmenten (ήντεβόλησεν) richtig ist; die Form mit doppeltem
Augment ist wahrscheinlich die einzige korrekte attische Form (vgl. Cobet
1858, 157, Rutherford 1881, 84, Kassel/Austin ad Ar. fr. 556,2, Theodoridis
1998, 270 ad Phot, η 200) und wird von Herausgebern auch bei Ar. Ach. 147
(ήντεβόλει Cobet: ήντιβόλει codd.), Eq. 667 (ήντεβόλει Cobet: ήντιβόλει codd.),
fr. 556,2 (κήντεβόλουν Cobet: καί ήντιβόλουν cod.), Lys. 1,25 (ήντεβόλει
Cobet: ήντιβόλει codd.) und 1,29 (ήντεβόλει Cobet: ήντιβόλει codd.), Dem.
37,14 (ήντεβόλει Rennie: ήντιβόλει codd.) in den Text gesetzt. Wie stark die
Tendenz ist, die Formen mit ήντε- zu ήντι- zu korrumpieren, zeigt (neben der
Hs. A des Et. gen.) auch Phot, η 200 (zitiert oben zum Zitatkontext).
Die Form ήντεβόλησεν würde z. B. an das Ende eines anapästischen Tetra-
meters (oder daktylischen Hexameters) passen, kann aber auch (besonders
direkt vor und nach der Penthemimeres) in einem iambischen Trimeter un-
tergebracht werden.236

"34 Die Fragmente der Schrift des Apollonios Dyskolos sind gesammelt in GrGr III.2,
69-121 (R. Schneider).
2 35 Zu weiteren Belegen vgl. z. B. den Index in GrGr III.2, 218 (zu κλίνω und κλίσις).
236 Zum Vergleich: In Aristophanes’ Acharnern stehen Wörter der metrischen Gestalt
-^-<7 fünfmal am Ende eines anapästischen Tetrameters (634 έξαπατάσθαι, 635
 
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