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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0222
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218

Aristophanes

Inschriften) vgl. Eliot 1962, 35-46, Traill 1986, 145 mit Anm. 54, Travlos 1988,
446-66, Barrington Atlas map 59 C3. Einen Fisch aus dem Demos Anagyrous
erwähnt Plat. com. fr. 175,1 όδί μέν Άναγυράσιος όρφώς έστί σοι, und im
Vertrag zwischen Fischen und Menschen bei Archipp. fr. 27 wird u.a. auch die
Auslieferung der Κωρακίωνες (vgl. die Fischbezeichnungen κόραξ und κορα-
κΐνος) aus Anagyrous festgelegt: καί Άναγυρουντόθεν τούς Κορακίωνας.10
Anagyros hieß (zumindest nach einer „Volkstradition“)11 auch der epony-
me Heros des Demos,12 dessen Name aber vielleicht erst sekundär aus dem
des Demos (oder vielleicht direkt von der Pflanze) abgeleitet ist.13 Mit diesem
Heros ist eine in paroimiographischen und lexikographischen Quellen über-
lieferte Legende verbunden, die zugleich aber auch gut zu dem Sprichwort
κινείς τον άνάγυρον (dazu s.o.) passt und vielleicht auch von diesem inspiriert
ist. Die wichtigsten Zeugnisse der Legende sind zwei Einträge unter dem
Stichwort Άναγυράσιος δαίμων:14
a) Phot, α 1432 = Sud. α 1842,3-11 (= Paus. att. α 109 Erbse)15 Άναγυράσιος
δαίμων: έπε'ι τον παροικοϋντα πρεσβύτην καί έκτέμνοντα τό άλσος έτιμω-

1υ Vgl. Whitehead 1986, 331 mit Anm. 24 und 25.
11 Vgl. Milchhöfer 1894, 2028,49.
12 Ausdrücklich von einem Heros mit Namen Anagyros sprechen z. B. Schol. Ar. Lys.
67 Αναγυρουντόθεν- δήμος τής Αττικής, άπό Αναγύρου ήρωος, Phot, α 1432,2 =
Sud. α 1842,5 Ανάγυρος ήρως und Apost. 9,79 vol. II ρ. 479,5-6 έστι δέ ό άνάγυρος
άνθος, δ τριβόμενον όζει, καί δήμος τής Αττικής, καί όνομα κύριον ήρωος. Ein
τέμενος des Anagyros im Demos Anagyrous erwähnt Phot, α 1433,2-3 ~ Sud.
α 1842,2-3 (καί τέμενος Αναγύρου έν τώ δήμω των Άναγυρασίων), ein ήρωον
Diogenian. 1,25 vol. I ρ. 184 Leutsch-Schneidewin ~ Zenob. vulg. 2,55,4-7 vol. I
ρ. 46 Leutsch-Schneidewin; vgl. Whitehead 1986, 210. Von einem heiligen Hain
(άλσος) ist dagegen bei Phot, α 1432,3 = Sud. α 1842,4 die Rede.
13 Dabei stellt sich aber die Frage, inwieweit die Demen, die nicht nach einem
eponymen Heros benannt waren, überhaupt über einen solchen Kult verfügten
(vgl. Whitehead 1986, 209-10, demzufolge Demen wie Elaious, Halai Axonides,
Halimous, Potamos, Rhamnous „necessarily lacked a „heros eponyme“ and, a for-
tiori, a cult thereof. What such demes may have had instead is a cult of a „founder-
hero“ (ήρως αρχηγέτης) or Schutzpatron, either named or anonymous, such as is
attested for Rhamnous“; zum Heros Anagyros vgl. ebd. 210).
14 Zu der Formulierung vgl. Macar. 3,18 Δαίμων Κιλίκιος· έπί τών αποτρόπαιων,
καί Δαίμων Αϊνειος όμοιον, άπό Αίνου πόλεως Θράκης (Rohde 1898, 191 Anm.
3). Vgl. auch Gil 1984-1985, 126, der vermutet, dass dieser Ausdruck nicht einen
anagyrasischen „Daimon“ (also einen bösen Geist), sondern ein anagyrasisches
Unglück bezeichnet (wie es in der Legende vorkommt).
15 Derselbe Text (mit geringen Abweichungen) auch bei Apost. 9,79,4-10 vol. II p.
479 Leutsch.
 
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