248
Aristophanes
sich so eine plausible Verteilung der einzelnen Elemente auf den Vers ergibt.88
Andererseits steht aber der einzige andere Beleg für ή ρέμα in der attischen
Komödie in einem anapästischen Dimeter (Ar. Pac. 82), und auch das Fehlen
des Artikels vor κοππατίαν89 wäre vielleicht in einem anapästischen Dimeter
der Form τον βουκέφαλον και κοππατίαν leichter zu erklären als in einem
iambischen Trimeter.90
Interpretation Eines von mehreren Fragmenten, das darauf deutet, dass im
Anagyros (wie in den Wolken) ein junger Mann mit einer Eeidenschaft für
Pferde auftrat (eine der beiden hier genannten Pferdearten wird auch in fr. 42
μή κλά’· εγώ σοι βουκέφαλον ώνήσομαι erwähnt, und zu ψήχ’ vgl. fr. 44 und
fr. 66 ψήκτρα); vgl. oben S. 229-30. Der Sprecher ist vielleicht wahrschein-
licher der junge Mann, der hier einem Sklaven Anweisungen gibt,91 als sein
Vater.92 Vgl. auch Eur. Hipp. 110-1 (zitiert zu 1 ψήχ’ ή ρέμα). Ob es sich dabei
um vor kurzem gekaufte Pferde handelt (wie Kock in der Nachfolge von Bergk
annimmt), bleibt trotz fr. 42 unklar (vgl. oben zu fr. 42, Interpretation).
1 ΨΠΧ ήρέμα Vgl. Stratt. fr. 55,1 πρόσαγε τον πώλον άτρέμα. Zum
Striegeln von Pferden vgl. Xen. Eq. 5,5-6,2. Vgl. im Anagyros auch fr. 44 (vgl.
den Kommentar ad L, Interpretation) und fr. 66 (ψήκτρα). Blaydes 1885, 27
vergleicht (neben weiteren Belegen) auch Eur. Hipp. 110-1 (wo Hippolytos zu
einem Diener spricht) και καταψήχειν χρεών / 'ίππους (vgl. zu den Bezügen
des Anagyros auf den Hippolytos oben S. 224-31).
2 τον βουκέφαλον Vgl. zu fr. 42 βουκέφαλον.
και κοππατίαν Als Bezeichung für ein Pferd auch bei Ar. Nub. 23 οτ’
έπριάμην τον κοππατίαν (ebenso 438 διά τούς 'ίππους τούς κοππατίας). Aus-
gangspunkt ist offenbar ein dem Pferd als Zeichen der Herkunft und Rein-
rassigkeit eingebranntes Koppa (q); vgl. Schol. Ar. Nub. 23 (~ Sud. κ 2055)
(ausführlicher zitiert im Zitatkontext zu fr. 42) τον κοππατίαν· κοππατίας
'ίππους έκάλουν οίς έγκεχάρακτο τό κ („debuit q“ Kassel/Austin ad Ar. fr.
88 So stehen z. B. βουκέφαλον und κοππατίαν hier genau an den Positionen, an
denen viersilbige Wörter der metrischen Gestalt in den Trimetern von
Aristophanes’ Acharnern am häufigsten stehen (vgl. Orth 2015b, 108-9), und ήρεμα
am Trimeterende, wo dreisilbige Wörter der Form auch sonst besonders oft
stehen (ebd. 115 Anm. 7).
89 Vgl. dazu auch van Herwerden 1868, 41.
90 Vgl. aber auch KG I 611-2 mit den dort genannten Beispielen (z.B. Hdt. 4,71,4 καί
τον οίνοχόον καί μάγειρον καί ιπποκόμον καί διήκονον καί άγγελιηφόρον καί
ίππους).
91 So Bergk αρ. Meineke ΙΙ.2 (1840) 961 und Bothe 1844b, 24.
92 Diese Möglichkeit nennen Kock I (1880) 403 und Campagner 2001, 103.
Aristophanes
sich so eine plausible Verteilung der einzelnen Elemente auf den Vers ergibt.88
Andererseits steht aber der einzige andere Beleg für ή ρέμα in der attischen
Komödie in einem anapästischen Dimeter (Ar. Pac. 82), und auch das Fehlen
des Artikels vor κοππατίαν89 wäre vielleicht in einem anapästischen Dimeter
der Form τον βουκέφαλον και κοππατίαν leichter zu erklären als in einem
iambischen Trimeter.90
Interpretation Eines von mehreren Fragmenten, das darauf deutet, dass im
Anagyros (wie in den Wolken) ein junger Mann mit einer Eeidenschaft für
Pferde auftrat (eine der beiden hier genannten Pferdearten wird auch in fr. 42
μή κλά’· εγώ σοι βουκέφαλον ώνήσομαι erwähnt, und zu ψήχ’ vgl. fr. 44 und
fr. 66 ψήκτρα); vgl. oben S. 229-30. Der Sprecher ist vielleicht wahrschein-
licher der junge Mann, der hier einem Sklaven Anweisungen gibt,91 als sein
Vater.92 Vgl. auch Eur. Hipp. 110-1 (zitiert zu 1 ψήχ’ ή ρέμα). Ob es sich dabei
um vor kurzem gekaufte Pferde handelt (wie Kock in der Nachfolge von Bergk
annimmt), bleibt trotz fr. 42 unklar (vgl. oben zu fr. 42, Interpretation).
1 ΨΠΧ ήρέμα Vgl. Stratt. fr. 55,1 πρόσαγε τον πώλον άτρέμα. Zum
Striegeln von Pferden vgl. Xen. Eq. 5,5-6,2. Vgl. im Anagyros auch fr. 44 (vgl.
den Kommentar ad L, Interpretation) und fr. 66 (ψήκτρα). Blaydes 1885, 27
vergleicht (neben weiteren Belegen) auch Eur. Hipp. 110-1 (wo Hippolytos zu
einem Diener spricht) και καταψήχειν χρεών / 'ίππους (vgl. zu den Bezügen
des Anagyros auf den Hippolytos oben S. 224-31).
2 τον βουκέφαλον Vgl. zu fr. 42 βουκέφαλον.
και κοππατίαν Als Bezeichung für ein Pferd auch bei Ar. Nub. 23 οτ’
έπριάμην τον κοππατίαν (ebenso 438 διά τούς 'ίππους τούς κοππατίας). Aus-
gangspunkt ist offenbar ein dem Pferd als Zeichen der Herkunft und Rein-
rassigkeit eingebranntes Koppa (q); vgl. Schol. Ar. Nub. 23 (~ Sud. κ 2055)
(ausführlicher zitiert im Zitatkontext zu fr. 42) τον κοππατίαν· κοππατίας
'ίππους έκάλουν οίς έγκεχάρακτο τό κ („debuit q“ Kassel/Austin ad Ar. fr.
88 So stehen z. B. βουκέφαλον und κοππατίαν hier genau an den Positionen, an
denen viersilbige Wörter der metrischen Gestalt in den Trimetern von
Aristophanes’ Acharnern am häufigsten stehen (vgl. Orth 2015b, 108-9), und ήρεμα
am Trimeterende, wo dreisilbige Wörter der Form auch sonst besonders oft
stehen (ebd. 115 Anm. 7).
89 Vgl. dazu auch van Herwerden 1868, 41.
90 Vgl. aber auch KG I 611-2 mit den dort genannten Beispielen (z.B. Hdt. 4,71,4 καί
τον οίνοχόον καί μάγειρον καί ιπποκόμον καί διήκονον καί άγγελιηφόρον καί
ίππους).
91 So Bergk αρ. Meineke ΙΙ.2 (1840) 961 und Bothe 1844b, 24.
92 Diese Möglichkeit nennen Kock I (1880) 403 und Campagner 2001, 103.