Metadaten

Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0262
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
258

Aristophanes

Auf Ar. fr. 410 scheint auch Hesych. ξ 163 ξυννενοφυϊαν· σκυθρωπήν
zurückzugehen; weniger sicher ist dagegen ein Bezug von Hesych. σ 2653
συννένοφεν· έσκυθρώπακεν auf Ar. fr. 46 (was interessante inhaltliche Konse-
quenzen hätte, vgl. unten zur Interpretation).105
Vielleicht auf dieselbe Stelle des Anagyros beziehen sich auch mehrere
Zeugnisse über ein Perfekt νένοφα bei Aristophanes,106 das von Herodian
ap. Eust. in II. p. 127,27-29 vol. I p. 196,11-14 van der Valk107 offenbar als
Form des Verbs νείφω („schneien“) interpretiert wird, während Orion (des-
sen Diskussion wohl am besten im Vat. gr. 1456 wiedergeben wird) vielleicht
nur einen etymologischen Zusammenhang sieht. Zu berücksichtigen ist
auch Hesych. v 303 = Phot, v 122 νένοφεν- νενέφωται (ohne Nennung einer
Quelle),108 und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass alle diese Einträge
auf eine weitere verlorene Passage des Aristophanes zurückgehen, in der tat-
sächlich ein Simplex νένοφα verwendet wurde (geht es dagegen um die Stelle
aus dem Anagyros, dann könnte Herodians Interpretation durch χειμέρια im
selben Vers beeinflusst sein; vgl. auch Ar. Ach. 1141 νείφει. βαβαιάξ· χειμέρια
τά πράγματα).
Textgestalt Unnötig sind die Konjekturen von Dobree, μάλα oder μάλ’ αύ
(vgl. unten zu μάλ’ εύ).109 Theodoridis 2013, 45 vermutet aufgrund eines hohen
Punkts nach βροντά in den Hss. g und z des Photios einen Sprecherwechsel an
dieser Stelle; aber μάλ’ εύ sollte hier nicht von den vorausgehenden Worten
getrennt werden (vgl. unten zum Lemma).

105 In genau dieser Bedeutung steht die Form συννένοφε bei Cass. Dio. 55,11,2 (der
allerdings für Diogenian, die Hauptquelle des Hesychios, zu spät ist).
106 Vgl. Dindorf 1829, 92, Bergk ap. Meineke Π.2 (1840) 963, Kock I (1880) 403, Kassel/
Austin, PCG III.2 (1984) 54-5.
107 Das bei Eustathios folgende Material (eine spätere Ergänzung des Eustathios selbst)
stammt aus einer anderen Quelle, in der νένοφα richtig mit einem Präsens νέφω
(und nicht, wie bei Herodian, νείφω) in Verbindung gebracht wird (zur Frage der
Quellen dieses Abschnitts, und zu den Problemen von Lentz’ Herodian-Edition an
dieser Stelle [vol. II p. 795,33-96,2 Lentz] vgl. van der Valk 1971, 196).
108 Vgl. Dindorf 1829, 92.
109 Die Möglichkeit einer Korrektur zu μάλ’ αύ diskutiert auch Fritzsche 1836, 18
(unter Hinweis auf Ar. Lys. 144), der aber dagegen auf Luc. lupp. Trag. 15 und
Plut. Aud. poet. 33c verweist (jeweils mit εύ μάλα), und vgl. Meineke V.l (1857) 59
(wo κάβροντά ein Versehen ist, vgl. lacobi ap. Meineke V.l (1857) cxxviii), Kock I
(1880) 403-4 (der μάλ’ αύ in den Text setzt), van Herwerden 1886, 166-7 (der sich
für eine Änderung ausspricht und unter Dobrees Vorschlägen μάλα vorzieht; vgl.
aber van Herwerden 1903, 36, der sich für die überlieferte Form μάλ’ εύ ausspricht),
Blaydes 1896, 55. 298.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften