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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0269
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Άνάγυρος (fr. 48)

265

Die Hälfte des Obolos (heißt) hemiöbolion, und hemiöboliaion das, was für diesen Preis
verkauft wird, wie in den Fröschen des Aristophanes: „...“ (553-4). Im Anagyros aber hat
er die drei hemiöbolia als triemiöbolion bezeichnet: „wobei — trägt“
Metrum iambischer Trimeter
Diskussionen Jungermann ap. Lederlin/Hemsterhuis 1706, 1034; Seidler
1812, 387; Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 963; Bothe 1844b, 23; Kock I (1880)
404; Blaydes 1885, 29; Schwabacher 1939; Schmid 1946, 199 mit Anm. 2; Tod
1947, 8; Edmonds I (1957) 587 Anm. a; Burelli 1973, 769. 778; Kassel/Austin,
PCG III.2 (1984) 55; Gil 1984-1985, 132 Anm. 17 (= Gil 2010, 161 Anm. 17); Gil
1989, 59; Wilkins 2000, 59 Anm. 31; Pellegrino 2015, 61.
Zitatkontext Diskussion verschiedener von όβολος abgeleiteter Bezeich-
nungen (Poll. 9,62-64) als Teil eines längeren Abschnitts über Münzen (Poll.
9,51-93; vgl. auch zu fr. 3). Dabei werden auch zwei Belege aus Aristophanes
für ήμιωβόλιον und τριημιωβόλιον genannt (bei Pollux steht im Zitatkontext
und im Text des Fragments konsequent die Form mit -ό-, aber vgl. zur Text-
gestalt). Das Wort ήμιωβόλιον erscheint bei Pollux schon 6,160 in einer Liste
von Zusammensetzungen mit ήμι- (und daneben auch 9,65. 67. 87); vgl. auch
Hesych. η 539 = Sud. η 345 ήμιωβόλιον· τό ήμισυ τού οβολού (und vgl. η 415.
493), Eust. in Od. 1405,27-28 vol. I p. 41,21 Stallbaum καί ήμιωβολιαΐον, τό
τιμώμενον ήμίσεος οβολού (nach Erbse aus dem Attizisten Pausanias, α 14).
Textgestalt Kaibels Korrektur ersetzt die spätere durch die korrekte attische
Form τριημιωβέλιον (vgl. unten zum Lemma).
Interpretation Je nach der Form des übergeordneten Hauptverbs kann sich
der Vers auf den (dann männlichen) Sprecher selbst, einen angesprochenen
Mann oder oder einen anderen Mann, über den hier gesprochen wird, beziehen
und ein reales oder hypothetisches Ereignis in der Vergangenheit, Gegenwart
oder Zukunft beschreiben. Im Hauptsatz könnte davon die Rede gewesen sein,
dass der Mann zu irgendeinem Ort geht (vielleicht auf den Markt126 127). Vgl. (mit
einer Partizipialkonstruktion mit εχων am Versende und mit ähnlichem Inhalt)

126 Der Vers hat weder Penth- noch Hephthemimeres; allerdings liegt die Grenze von
τρι-ημιοβέλιον genau an der Penthemimeres, und die von τριημι-ωβέλιον an der
Hephthemimeres.
127 Das vermutet z.B. Bothe 1844b, 22-3, der annimmt, dass der Sohn hier über die
Sparsamkeit des Vaters bei seinen Einkäufen spricht. Schmid 1946, 199 mit Anm.
2 bringt das Fragment dagegen (zusammen mit weiteren Fragmenten) mit einer
Flucht in Verbindung (aber dafür gibt es keine Anhaltspunkte).
 
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