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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0304
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300

Aristophanes

29). παρ’ αύτοΐς bezieht sich wahrscheinlich (wie schon Kassel/Austin ad l.
vermuten) auf die attischen Autoren (die schon Subjekt von λέγουσι sind); so
z. B. regelmäßig bei Harpokration (p. 90,12. 118,17. 122,1. 124,16.226,11.274,6
[nach παρά τοΐς Άττικοΐς]. 299,15) und Phrynichos (Praep. soph. p. 73,16, Ecl.
78 προκόπτειν λέγουσιν, το δέ όνομα προκοπή ούκ εστι παρ’ αύτοΐς, 187). Zur
Nennung des Stücktitels allein (ohne Namen des Autors) vgl. (mit weiteren
Beispielen aus Photios und anderen Lexikographen) Latte 1941, 87 (= Latte
1968, 671-2) und Kassel/Austin, PCG III.2 (1984) 87 ad Ar. fr. 121.
Ähnliches Material haben zur Gleichsetzung von ίπος und μυάγρα Poll.
7,41 εστι μέν ούν ίπος καί ή μυάγρα und 10,155 (wo für μυάγρα ein ande-
rer Beleg aus Aristophanes genannt wird) καί μυάγρα· Αριστοφάνης δέ έν
Φοινίσσαις (fr. 576) κέχρηται τώ όνόματι. έν δέ Πλούτω ίπον την μυάγραν
καλεΐ, und zur Erklärung als έπιπΐπτον βάρος Hesych. ε 910 είλός- πάν τό
έπιπΐπτον βάρος, καί τό έν ταΐς πάγαις έπιπΐπτον ξύλον, ε 996 είπος· παγίς.
[πάγι] καί πάν βάρος, ι 775 ίπος· τό έμπΐπτον τοΐς μυσΐ ξύλον, 861 ίπούμενος·
πιεζόμενος. καί τό έμπΐπτον ξύλον τοΐς μυσίν. Vgl. mit Hinweisen auf weitere
lexikographischen Einträge, in denen (ε)ίπος als Falle (παγίς) erklärt wird,
Theodoridis 1998, 26.
Interpretation Eines von mehreren Fragmenten aus dem Anagyros in ana-
pästischen Dimetern, das vielleicht ebenso wie fr. 53, 56 und 57 aus einer
(vielleicht den im selben Metrum stehenden Dialog der Phaidra mit ihrer
Amme bei Eur. Hipp. 176-266 aufgreifenden) dialogischen Szene stammt, in
der eine unter Hunger leidende Person (vielleicht die mit Euripides’ Phaidra
gleichgesetzte Stiefmutter der Anagyroslegende) nach Möglichkeiten sucht,
Nahrung zu „erjagen“ (vgl. oben S. 224-6, und zu fr. 53, Interpretation).
Ähnlich wie in fr. 53 wird auch hier die Jagdthematik durch die Wahl
der gejagten Tiere in einen Miniaturmaßstab versetzt:188 Hier geht es um
das Fangen von Mäusen mit einer Falle, allerdings nur als Alternative, falls
eine andere Jagd - wir wissen nicht welche - nicht erfolgreich ist. Denkbar
wäre auch, dass von vornherein an Mäuse (oder andere Tiere, die man mit
einer Mausefalle fangen kann) gedacht ist, und αν μηδέν έλης hier bedeutet:
„wenn du nichts mit den Händen (oder einer anderen Waffe) fangen kannst“.
Das Fragment wird ausführlich diskutiert von Tsantsanoglou 1984, 82-4, der

188 Verstärkt wird das noch durch die Fangmethode (die - wie schon in fr. 53 - nicht
zu den besonders prestigeträchtigen Formen der Jagd mit Pferden oder Hunden
gehört, die bei Plat. Leg. 823d-4a mit anderen Formen wie dem Vogelfang oder der
Jagd mit Fallen kontrastiert werden).
 
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