Metadaten

Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0323
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ανάγυρος (fr. 58)

319

χλανίδος Ein (in der Form wohl der χλάϊνα ähnliches) langes, feines
Obergewand, das einmal gefaltet getragen wurde und oft als Zeichen von
Luxus oder Reichtum genannt wird (vgl. neben den im Folgenden genannten
Belegen z. B. auch Ar. Vesp. 677, Dem. 21,133. 36,45, Demad. fr. 75 de Falco,
Posidipp. com. fr. 33); vgl. insgesamt Amelung 1899b, Bieber 1967, 32, Stone
1981, 163-4. Die Chlanis wurde zu besonderen Anlässen getragen (etwa vom
Bräutigam auf einer Hochzeit, vgl. Ar. Av. 1693) und wird oft als Kleidung
von eleganten jungen Männern genannt (vgl. Hermipp. fr. 48,1, Ar. Eccl. 848,
Ephipp. fr. 14,10, Men. Dysc. 257. 365, fr. 264,3; vgl. Handley 1965,180-1). Dass
es sich um ein langes Gewand handelt, geht aus Formulierungen wie σεμνός
σεμνώς χλανίδ’ έλκων (Ephipp. fr. 19,4) und χλανίδας θ’ έλκων (Anaxil. fr.
18,2) hervor. Dass dabei viel Stoff verwendet wurde, scheint aus Ephipp. fr.
14,10 όγκω τε χλανίδος εύ τεθωρακισμένος hervorzugehen, aber Poll. 7,48
χλανίς δ’ ίμάτιον λεπτόν (ebenso Hesych. χ 496) legt nahe, dass es sich eher
um ein feines, leichtes Gewand handelt. Wolle wird als Material genannt
von Hermipp. fr. 48,1 (χλανίδες ... ούλαι) und Plat. com. fr. 13 (μαλλωτάς
χλανίδας); weiße χλανίδες erwähnen Ar. Av. 1116, fr. 505,1 und Antiph. fr.
35,3 (zu einer mit Purpur gefärbten χλανίς vgl. Simonid. 543,16-17 PMG =
fr. 271,15 Poltera, zu einer gelbroten auch Hdt. 3,139,2; vgl. zu verschiedenen
Farben auch Theopomp. FGrHist 115 F 263a). Vgl. auch die Deminutivformen
χλανίσκιον (Ar. Ach. 519 mit Olson 2002, 207, Aeschin. 1,131), χλανισκίδιον
(Ar. Pac. 1002) und χλανίδιον (Ar. Lys. 1190, Men. Peric. 822).
τρεις Aristophanes wirft dem Rivalen hier wohl nicht nur vor, seine
Ideen zu übernehmen, sondern auch, sich selbst zu wiederholen (Bergk ap.
Meineke II.2 (1840) 964-5 vergleicht passend Ar. Nub. 546 ούδ’ ύμάς ζητώ
’ξαπατάν δ'ις καί τρις ταϋτ’ είσάγων). Zu der Frage, welche drei Komödien
gemeint sind, vgl. oben zur Interpretation.
άπληγίδας Nach Poll. 7,47 (είσί δέ χλαΐναι αί μέν άπλοΐδες, ώς "Ομηρος
‘δώδεκα δ’ άπλοΐδας’ [II. 24,230, Od. 24,276], αί δέ διπλαΐ, ‘διπλήν έκταδίην’
[II. 10,134], ταύτας δ’ οί Αττικοί άπληγίδας καί διπληγίδας καί διβόλους
ώνόμαζον) identisch mit der homerischen άπλοΐς, einer „kleineren, nicht ge-
falteten χλαΐνα“ (LfgrE s. v. άπλοΐς B).* * * * * 234 In der griechischen Kleidung wurde

für die Menschen (positiv und negativ); Av. 708ff., 785ff. und 1115ff.: Vorteile und
Nachteile für die Menschen, wenn sie die Vögel als Götter anerkennen bzw. es nicht
tun (beide Male in der Nebenparabase auch spezielle Vorteile für die Preisrichter);
Vesp. 1030ff. und 1284ff.: Kampf gegen Kleon.“ Zu aus Hauptparabasen vertrauten
Motiven, die auch in zweiten Parabasen vorkommen, vgl. Totaro 2000, 9-11.
234 διπληγίς ist sonst nicht bezeugt; zu δίβολος vgl. Hesych. δ 1479 δίβολον· φάρος
διπλοϋν, 1480 διβόλους χλαίνας· οί μέν διμίτους, οί δέ διπλός. Für gefaltete
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften