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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0327
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Άνάγυρος (fr. 59)

323

stattdessen ein anderer Gegenstand verwendet werden sollte. Vgl. auch unten
zur Interpretation, S. 329.
Textgestalt Nachdem Elmsley 1809, 45 (= Elmsley 1830, 55) erkannt hat, dass
es sich um einen Eupolideus handelt,237 sind Eingriffe in den überlieferten Text
nicht mehr erforderlich.238
Capps 1912, 79-80 erschließt aus der auf das Zitat folgenden Paraphrase
auf einen ursprünglichen Gedankengang, den er zunächst als Prosaparaphrase
(άλλα πάντας τούς πένητας χρή, παρακολουθοΰντας τοΐς πλουσίοις εις τά
βαλανεΐα, παραλοΰσθαι και τούς σπόγγους εάν) und dann versuchsweise in
Eupolideen herstellt (άλλα πάντας, φήμ’ έγώ, / παρακολουθοΰντας μετά τών
πλουσίων έκάστοτε / τούς πένητας χρή παραλοΰσθαι, καί τούς σπόγγους
έάν). Das bleibt ganz unsicher, zumal schon die der Rekonstruktion zugrunde
liegende Grundannahme nicht zwingend ist (vgl. oben Anm. 235).
Interpretation Der Vers ist wie fr. 58 ein Eupolideus und stammt vermut-
lich aus demselben Kontext239 (zu der Frage, ob fr. 58 und 59 zum Hauptteil
der eigentlichen Parabase gehören, vgl. oben zu fr. 58). Zu der freieren Form
des Eupolideus (in der der Anfang des zweiten Teils [ —rj—^—] zu ei-
ner äolischen Basis wird, und damit also auch Formen wie und
-τ?—möglich sind) vgl. Parker 1988, 115-7, die vermutet, dass diese
Form von Eupolis selbst erfunden wurde und deshalb den Namen Eupolideus
erhielt.240 Zur Stelle der Zäsur nach dem ersten Element des zweiten Teils des
Verses vgl. Cratin. fr. 105,3. 105,4. 105,5. 105,7, Pherecr. fr. 52. 70,2, Ar. Nub.

237 Ebenso auch Porson ap. Gaisford 1810, 358 und Porson 1812, 286; vgl. auch Her-
mann 1816, 579.
238 An einen trochäischen Tetrameter denkt Küster 1705, III 35 Anm. 4 („Est versus
Trochaicus, sed cui deest syliaba“), und einen solchen versuchen in unterschied-
licher Form Brunck 1783, III 220 (άλλα παραλοΰσθαι τε πάντας, χρή τε τούς
σπόγγους έάν) und Porson 1812, 279 (άλλα χρή πάντας παραλοΰσθαι κάτα τούς
σπόγγους έάν) herzustellen.
239 So zuerst Bothe 1844b, 25 und Kock I (1880) 406 (die beide an die Parabase denken).
240 Als Beleg für die metrischen Innovationen von Komödiendichtern verweist Parker
auf Pherecr. fr. 84 άνδρες, προσέχετε τον νοϋν / έξευρήματι καινω, / συμπτύκτοις
άναπαίστοις. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die metrische Form,
die Pherekrates als seine eigene Innovation vorstellt (zu der Frage, worin die
Innovation genau besteht, vgl. van Ophuijsen 1987, 101), von Hephaistion (10,2 p.
32,9 Consbr.) als τό καλούμενον Φερεκράτειον bezeichnet und seitdem allgemein
als Pherekrateus bekannt ist. Hat Eupolis in ähnlicher Weise eine Innovation für
sich beansprucht und damit dafür gesorgt, dass ein (wie im Fall des Pherekrateus)
schon älteres Metrum (Eupolideen verwenden schon Kratinos und Pherekrates,
vgl. den Überblick von Parker 1988, 116) mit seinem Namen verbunden wurde?
 
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