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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0343
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Άνάγυρος (fr. 62)

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vgl. S. 331-2) auch aus anderer Quelle erhalten (Ar. fr. 590,19-20 κύκνος ύπό
πτερύγων τοιόνδε als Beginn der Ode, und Ar. fr. 590,52 χρυσοκόμα φιλόμολπε
als Beginn der Antode273); vgl. zu der Passage im Papyruskommentar die
detaillierte Diskussion von Montana 2012b, 169-73. Wenn nun κύκνος ύπό
πτερύγων tatsächlich der Beginn der Ode ist, dann kann diese nicht auch zu-
gleich mit άμφί μοι αύτις άνακτα begonnen haben (vgl. Geizer 1972,149 Anm.
55, der daraus ein Argument gegen einen Bezug das Papyruskommentars
auf den Anagyros ableitet). Es gibt aber dennoch einige interessante Bezüge
zwischen Ar. fr. 62 (mit seinen Zitatkontexten) und fr. 590,19-20 (mit der in Z.
21-7 folgenden Erklärung ..]το μέν Άρισταρχεϊον δο/[κο]ϋν ότι Τερπάνδρου
(SLG 6) έστιν / [ή] άρχή, Εύφρόνιος δέ (fr. nov.) ότι έκ / [τ]ών ”Ι[ω]νος μελών
(SLG 316), ό δέ τήν / παραπλοκήν δτι των Αλ/[κ]μάνος (SLG 2 = PMGF S1).
έστι δ’ έκ των είς Όμηρον (seil, άναφερομένων) ύμνων (21,1) „die Meinung des
Aristarch ist, dass der Anfang von Terpander (SLG 316) stammt, Euphronios
aber (meint), dass er aus den Liedern des Ion von Chios (stammt), und der
Verfasser der Paraploke, dass er aus Alkmans (Liedern) (stammt) (SLG 2 =
PMGF Sl). Er stammt aber aus den Homer (zugeschriebenen) Hymnen (21,1)“,
auf die Luppe 1973, 286-7 hinweist: (1) In beiden Fällen handelt es sich um

273 Dass es sich jeweils um den Beginn von Ode und Antode handelt, verdeutlicht im
Papyruskommentar für die Ode Z. 22-3 οτι Τερπάνδρου έστιν / [ή] άρχή („der
Anfang stammt von Terpander“), und für die Antode Z. 52-3 Άλ/ κμάνος ή άρχή
(„Der Anfang stammt von Alkman“ (man beachte besonders den Gebrauch des
Artikels); so Page 1971, 98, und vgl. Livrea 1993, 6 mit Anm. 14 und 15 (= Livrea
1995, 105 mit Anm. 14 und 15). Die von Geizer 1972, 142 Anm. 6 (und vgl. Luppe
1973, 284 Anm. 27) als Beleg für eine Wiedergabe von Άλκμάνος ή άρχή mit
„der Anfang des Alkman“ (d. h. der Anfang der hellenistischen Gedichtsammlung;
entsprechend stellt Davies, PMGF I (1991), 24 χρυσοκόμα φιλόμολπε an den
Anfang der Fragmente des Alkman) herangezogenen Formulierungen in Schol.
Ar. Ran. 1211 (Διόνυσος, δς· Ύψιπύλης ή άρχή), 1217 (Σθενεβοίας ή άρχή) und
1225 (Σιδώνιόν ποτ’ άστυ· τοΰ δευτέρου Φρίξου Εύριπίδου ή άρχή έστιν) sind nicht
aussagekräftig, da die Stellen in der Passage der Frösche schon als Anfänge (d. h.
πρόλογοι) der Tragödien zitiert werden, und die Formulierung der Scholien das
hier einfach aufgreifen könnte; zu übersetzen wäre dann also „der Beginn gehört
zur (oder stammt aus der) Hypsipyle‘, usw. (ähnlich auch mit etwas ausführlicherer
Formulierung Schol. Ar. Ran. 1206a Αρχελάου αϋτη έστιν ή άρχή, wo αϋτη nur
erklärbar ist, wenn bereits an eine άρχή gedacht ist). Etwas anders Schol. Ar. Ran.
1238 (wo ausdrücklich gesagt wird, dass es sich nicht um den Anfang der Tragödie
handelt) Οίνεύς ποτ’ έκ γής· έστι μέν έκ Μελεάγρου, μετά Ικανά τής άρχής. ή
δέ άρχή τοΰ δράματος· “Καλυδών μέν ήδε γαια Πελοπίας χθονός”. Vgl. zu der
Interpretation von ή άρχή im Aristophaneskommentar zuletzt Montana 2012b, 172
(der beide Möglichkeiten nennt).
 
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