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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0370
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366

Aristophanes

in denen Mehl gemahlen wurde, griech. μυλώνες) besaß, bezeugen Schol. Ar.
Eq. 253 (έπίσταται, φησί, τάς καταδύσεις Εύκρατους τάς επί τά κυρήβια,
κυρήβια δε είσι τά πίτυρα καί άχυρα των πυρών ή κριθών- μύλωνας δέ έχων
ό Εύκράτης εικότως είχε καί κυρήβια. έκωμώδησεν ούν εύκαίρως αύτόν ώς
μυλωνάρχην καί ώς προ αύτοϋ πολιτευσάμενον καί πεφευγότα. τινές δέ ότι
ήν μυλωνάρχης „er kennt, sagt er, die Fluchtwege des Eukrates zu den kyrebia·,
kyrebia aber sind die Hülsen und Spelzen der Weizen- und Gerstenkörner; da
aber Eukrates Mühlen besaß, hatte er wahrscheinlich auch kyrebia. Er ver-
spottete ihn also passend als mylönarches [„Mühlenmeister, -aufseher“] und
als einen, der vor ihm politisch tätig war und geflohen ist. Einige aber sagen,
dass er mylönarches war“) und Hesych. μ 728 (Μελιτεύς κάπρος· {Εύκράτης},
τον γάρ δήμον Μελιτεύς έστι. καί σύν αύτόν άντικρυς έκάλουν, ίσως μεν διά
δασύτητα, έπεί καί άρκτον αύτόν φασι πολλαχού. ίσως δέ καί ότι μυλώνας
έκέκτητο, έν οίς σϋς έτρεφεν „Eber von Melite: {Eukrates}; er stammt nämlich
aus dem Demos Melite. Sie nannten ihn auch direkt „Schwein“, vielleicht we-
gen seiner Behaartheit, da sie ihn oft auch „Bär“ nennen. Vielleicht aber auch,
weil er Mühlen besaß, in denen er Schweine hielt“) ~ Phot, μ 236 (Μελιτέα
κάπρον· Αριστοφάνης έν Γήρα [fr. 149] λέγει άντί τού Εύκράτης, έπεί δασύς
έστιν· καί γάρ άρκτον αύτόν έλεγον· ή ότι μυλώνας είχεν, έν οίς έτρέφοντο
σύς „Eber von Melite: Das sagt Aristophanes im Geras anstelle von „Eukrates“,
weil er behaart ist. Sie nannten ihn nämlich auch „Bär“; oder weil er Mühlen
besaß, in denen Schweine gehalten wurden“48). Das ist wahrscheinlich nicht
nur aus den jeweils kommentierten Komödienstellen erschlossen (vgl. beson-
ders das Schol. Ar. Eq. 253, wo die Information, dass Eukrates Mühlen besaß,
als Tatsache dargestellt wird, aus der dann Vermutungen über seinen Besitz
auch von κυρήβια abgeleitet werden), sondern dürfte sich auf weitere Quellen
stützen, in denen Eukrates tatsächlich direkt mit Mühlen in Verbindung ge-
bracht wurde (dabei könnte man besonders an weitere Komödienstellen oder
Hinweise bei Rednern denken).
Es ist wiederholt (und plausibel) vermutet worden, dass gerade auch
das Gewerbe des Eukrates Aristophanes dazu angeregt haben könnte, die
Babylonier als in einer Mühle arbeitende Sklaven darzustellen. Ist diese An-
nahme richtig, dann wäre auch denkbar, dass Eukrates insgesamt in der Hand-
lung eine wichtigere Rolle spielte (z. B. als Aufseher, μυλωνάρχης, der Mühle,
in der die Babylonier arbeiten; Eukrates könnte dann auch der in fr. 74 άνήρ
τις ήμΐν έστιν έγκινούμενος genannte Mann sein). Weitere (allerdings ganz
unsichere) Möglichkeiten wären, dass auch Ar. fr. 716 καί σύ κυρηβιοπώλα, /

48 Vgl. auch Cratin. fr. 339 δασύν έχων τον πρωκτόν άτε κυρήβι’ έσθίων, das sich
vielleicht ebenfalls auf Eukrates bezieht (vgl. Kassel / Austin ad I.).
 
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