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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0371
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Βαβυλώνιοι

367

Εύκρατες στύππαξ aus den Babylönioi stammt (vgl. unten S. 375), und dass
sich die von Ar. Eq. 253-4 (s.o.) erwähnte Flucht des Eukrates zu den κυρήβια
auf eine Szene in diesem Stück bezieht (vgl. fr. 78 εις άχυρα καί χνούν und fr.
77 έννεύει με φεύγειν ο’ίκαδε).49
Vielleicht stand aber in den Babylönioi überhaupt nicht ein einziger atheni-
scher Politiker so stark im Vordergrund wie Kleon in einigen späteren Stücken
(dafür könnte auch sprechen, dass im paraphrasierenden Zitatkontext von fr.
75 nur allgemein von athenischen Demagogen die Rede ist; wichtig ist hier
insbesondere, dass von Demagogen im Plural gesprochen wird).
17. Im Schol. Ar. Ach. 378 ist von einer Verpottung gewählter und durch
Los bestimmter Beamter und des Kleon die Rede. Inwieweit die Verspottung
der Beamten von den Angriffen gegen Demagogen zu trennen ist, bleibt eben-
so unklar wie die Frage, ob sich der Spott dabei nur gegen einzelne Politiker
oder auch gegen die Institutionen der athenischen Demokratie richtete (vgl.
unten zu Nr. 21, Anm. 57, und zu test. iv).
18. Aus Ar. Ach. 634-5 (vgl. unten zu test. *xi) lässt sich erschließen, dass
in dem Stück an irgendeiner Stelle ξενικοί λόγοι eine Rolle spielten. Damit
können sowohl Reden von Fremden (z. B., wie die Fortsetzung Ar. Ach. 636-40
nahelegt, von Gesandten aus den verbündeten oder anderen Städten50) als
auch fremdartige Reden mit besonderen, der Täuschung der Zuhörer dienen-
den, rhetorischen Kunstgriffen gemeint sein. Vielleicht handelt es sich auch
um eine Kombination von beiden, aber die Position dieses Themas in dem
Stück bleibt ganz unklar (abgesehen von der Möglichkeit, dass sich fr. 67, das
sich auch mit dem Bericht des Dionysos über seinen Prozess in Verbindung
bringen lässt, darauf beziehen könnte). Die Passage der Acharner wird oft
(plausibel, aber nicht ganz sicher) als Hinweis gedeutet, dass an einer Stelle der
Babylönioi Gesandte der Bundesgenossen auftraten.51 Ist diese Annahme rich-

49 So Rostagni 1925, 492-3 (der allerdings nur Ar. Eq. 253-4 und fr. 78 nennt). Einen
Zusammenhang zwischen Ar. Eq. 253-4, fr. 77 und fr. 78 vermutet schon Ranke
1830, cccxxxiv-vi, einen Bezug von fr. 78 auf Eukrates auch Fritzsche 1830, 41.
50 Zu der alternativen Möglichkeit eines Bezugs auf die Gesandtschaft der Leontiner
unter der Leitung des Gorgias 427 v. Chr. vgl. unten zu test. *xi, 634 ξενικοϊσι
λόγοις.
51 Vgl. Fritzsche 1830, 8-9, Bothe 1844b, 30, Gunning 1882, 35-6, Norwood 1930, 6.
8. 9, Frey 1946, 133, Forrest 1975, 27, Welsh 1983, 141, MacDowell 1995, 32-3, Fois
1998,115.121, Carriere 2000, 206, Olson 2002, xxix, Henderson 2007,141, Halliwell
2015, 237-8. Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 969-71 (gefolgt von Kock I (1880) 408)
denkt dagegen (wenig wahrscheinlich) an eine Gesandtschaft der Perser nach
Athen, während andere an die Gesandtschaft der Leontiner unter Gorgias denken
(vgl. oben Anm. 50).
 
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